Samstag, 2. April 2016

Märzveilchen


Hans Christian Andersen wurde heute vor 211 Jahren geboren, da sollte heute ein Gedicht von ihm hier stehen. Ist es schon zu spät für die Märzveilchen? Die viola odorata blühen doch auch noch im April. Ich gebe gerne zu, dass ich das Gedicht Märzveilchen schon einmal in dem Post, der ➱Berlin heißt, gebracht habe. Aber dafür gibt es das Gedicht heute mit Musik:

Der Himmel wölbt sich rein und blau,
Der Reif stellt Blumen aus zur Schau.
Am Fenster prangt ein flimmernder Flor,
Ein Jüngling steht, ihn betrachtend, davor,
Und hinter den Blumen blühet noch gar
Ein blaues, ein lächelndes Augenpaar,
Märzveilchen, wie jener noch keine gesehn.
Der Reif wird, angehaucht, zergehn.
Eisblumen fangen zu schmelzen an,
Und Gott sei gnädig dem jungen Mann.

Das Gedicht gefällt mir, weil es so schön ironisch ist, das bringt ➱Tiana Lemnitz, die Robert Schumanns Vertonung singt, nicht so rüber. Dietrich Fischer-Dieskau ➱hier schon. Ich habe das Gedicht, dessen deutsche Version von Adelbert von Chamisso stammt, auch noch im dänischen Original, wo es Martsviolerne heißt:

Sig Himlen hvælver saa reen og klar,
Iisblomster fryse paa Rudens Glar.
I Solens Flamme saa smukt de staae,
En Yngling kommer og seer derpaa.
Men som han paa de Blomster seer,
To Pige-Øine derude leer.
Saa skjønne Blomster han aldrig saae,
To Martsvioler saa smukke blaae.
Iisblomsten smelter ved Kindens Brand,
— Vor Herre hjelpe den unge Mand!


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1 Kommentar:

  1. ...danke für die Geburtstagpost, die Rückbesinnung an Hans Christian Andersen. Was hat er uns alles an wundervollen Werken zurückgelassen! Der Vers, jahreszeitlich angemessen, ist ein Apetizer ihn einmal wieder zu aktivieren.

    Mit sonnigen Grüßen, Heidrun

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