Mittwoch, 17. Januar 2018

Antarktis


At about a 1/4 past 11 o'Clock we cross'd the Antarctic Circle for at Noon we were by observation four Miles and a half South of it and are undoubtedly the first and only Ship that ever cross'd that line, schreibt Captain Cook. Wir haben den 17. Januar 1773. James Cook kommt in diesem Blog schon in dem Post Marinechronometer vor. Und wir wissen natürlich, dass Chief Inspector Morse den Vornamen Endeavour hat. Den Namen hatte auch das Schiff von Captain Cook, allerdings nicht auf dieser zweiten Reise, da ist es die Resolution. Bei Christoph Martin Wieland liest sich die Geschichte so: Schwere Hagel und Schneeschauer verdunkelten die Luft beständig, und sie sahen sich überall von so großen Eisinseln umgeben, daß dieser Anblick ihnen nun schon eben so gemein war als Wolken und See. Indessen verloren sie doch ihre Bestimmung nie aus den Augen, und lenkten ihren Lauf, sobald die See nur irgendwo etwas freyer und offner war, wieder mehr nach Süden, aber immer mit keinerley Erfolg. Den 17. Januar 1773 passierten sie endlich den antarktischen Zirkel, und traten also in den eigentlichen kalten Erdgürtel der südlichen Halbkugel, der bis dahin noch allen Seefahrern verschlossen geblieben war.

Zwei Jahre später - wieder an einem 17. Januar - betritt Georg Forster als Begleiter James Cooks als erster Deutscher auf Südgeorgien antarktischen Boden. Über das Ereignis hat Georg Forster geschrieben: Hier entfaltete Captain Cook die britische Flagge und führte die Zeremonie der Inbesitznahme dieser unfruchtbaren Felsen durch, im Namen Seiner Britischen Majestät und seinen Erben bis in alle Ewigkeit. Eine Salve von zwei oder drei Musketen wurde abgefeuert. 

Wenn Cook im Namen des englischen Königs George lll Besitz von der lnsel  ergreift, ist es das erste Mal, dass im Bereich der Antarktis Gebietsansprüche geltend gemacht werden. Nach dem Antarktis Vertrag von 1959 sind die Gebietsansprüche allerdings hinfällig. Captain Cook gefällt die ganze Gegend nicht so sehr, das nächste Stückchen von Südgeorgien wird er Cape Disappointment nennen. Den Georg Forster mag ich, ich habe wohl alles gelesen, was er geschrieben hat. Und das meiste, was über ihn geschrieben worden ist. Er hat hier schon einen Post, und er kommt auch in dem Post Johann Adam Ackermann vor, der aus Gründen, die ich nicht kenne, ein richtiger Bestseller ist.

Antarktis, siebzehnter Januar. Zwei Ereignisse, die Geschichte schreiben. Aber es gibt noch mehr: am 17. Januar 1912 erreicht Robert Falcon Scott mit seinen Leuten den Südpol. Nur um festzustellen, dass der Norweger Roald Amundsen bereits einen Monat früher als erster hier gewesen ist. Eintragungen wie The worst has happened, All the day dreams must go und Great God! This is an awful place finden sich in Scotts Tagebuch. Auf dem Rückweg zu ihrem Basislager werden sie alle sterben.

Und dann habe ich da noch etwas Obskures, was auch mit der Antarktis und dem 17. Januar zusammenhängt. Es ist eine Anweisung an die deutsche Presse vom 17. Januar 1939: Ueber die Antarktis-Probleme soll in Zusammenhang mit der deutschen Antarktis-Expedition vorläufig nichts geschrieben werden. Warum nicht? Was ist da los? Warum machen die das alles am 17. Januar? Man könnte da ja einen Roman schreiben. Titel: Schicksalstage der Antarktis. Es wäre schön, wenn ich Frankensteins Monster noch hineinschreiben könnte, aber das verschwindet in der Arktis, nicht in der Antarktis. Irgendwie schade. Ein Monster in einem Roman ist immer gut. Gute Monster sind rar, hat schon Tolkien gesagt. Beim Sender Phoenix hat man gemerkt, dass der 17. Januar und die Antarktis eine Bedeutung haben. Die haben heute morgen um 05:15 den Film Höllentrip Antarktis gesendet.

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