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Montag, 6. Juni 2011
Yves Klein
So sah das damals aus. Der Künstler Yves Klein (heute vor 49 Jahren gestorben), immer elegant gekleidet, dazu eine nackte Frau, blau angemalt. Die wälzt sich dann auf einer weißen Leinwand. Und fertig ist die Kunst. Die sexy Variante zu dem Drip Painting Verfahren von Jackson Pollock, den man daraufhin Jack the Dripper nannte. Später kamen noch andere auf solche Ideen.
Wie Otto Muehl, der Schweine über nackten Studentinnen schlachtete und das Blut über sie tropfen ließ. Ist dann aber für Jahre für den Quatsch, den er veranstaltete, ins Gefängnis gewandert. Als ich mit meinem Freund Uwe, der später Kunstprofessor wurde, zu solch einem Happening wollte, hatte die Polizei schon alles abgesperrt. Und wir hatten uns so auf die nackten Studentinnen gefreut.
Es war nicht irgendeine Farbe bei Yves Klein, es war immer Blau. Ultramarin. Angeblich hatte der Künstler dieses Blau bei Giotto entdeckt. Überirdisch, nicht von dieser Welt. Außer natürlich auf den Trikots von Schalke 04. Das hat nichts miteinander zu tun, sagen Sie jetzt? Gemach, es gibt eine Verbindung zwischen Yves Klein und Gelsenkirchen, auf die die Schalke Fans nicht so unbedingt kommen.
Denn von 1957 bis 1959 hat der Franzose Yves Klein das Foyer des Gelsenkirchener Opernhauses (hier auf dem Bild bei der Arbeit in Gelsenkirchen) gestaltet. In Schalke Blau! Auf das Blau mag er durch den Philosophen Gaston Bachelard gekommen sein, in dessen Buch L’Air et les songes: Essai sur l’imagination du mouvement es ein Kapitel über das Blau des Himmel gibt (Le ciel bleu). Bachelard kommt hier in den Posts Roland Barthes und Philosophenwitze vor, es lohnt sich immer, ihn zu lesen. Als ich vor Jahrzehnten das erste Buch von ihm las, hielt ich ihn für einen Spinner. Und dennoch ist mir vieles von dem Buch nie aus dem Kopf gegangen. Man wird ja noch seine Meinung revidieren dürfen. Und vielleicht ist das Anmalen von nackten Frauen mit blauer Farbe ja wirklich Kunst.
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