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Mittwoch, 12. September 2012

Lord Derby


Vor 260 Jahren wurde Edward Smith-Stanley geboren, er war der zwölfte Earl of Derby. Nach ihm heißt das berühmte Pferderennen. Und das Lokaldörrbi beim Fußball. Derby ist ein Name, den die Engländer etwas anders aussprechen. Aber was soll's, es hat keinen Sinn, dem Kellner beizubringen, dass man die Wortschester Soße in England etwas anders ausspricht. Adenauer beharrte bei der Aussprache von ➱Cutaway auf dem Kött. Für alle, die in dem Risikospiel der Aussprache von englischen Namen etwas unsicher sind, präsentierte ich hier noch einmal das tolle kleine ➱Aussprachegadget.

Als ich über Dick Francis schrieb, hatte ich schon gestanden, dass ich überhaupt kein Verhältnis zu Pferden habe. Und dennoch kommen Sie immer wieder in diesem Blog vor. Natürlich in dem ausführlichen Post, der ➱Derby heißt, oder in dem Post über den Maler ➱Franz Krüger, den der Volksmund Pferde-Krüger nannte. Und bei ➱George Stubbs natürlich auch. Wenn Sie in dem kleinen Suchfeld Pferd eingeben, werden Sie erstaunt sein, wie viel Pferde hier vorkommen. Und da sind die Western noch gar nicht mal mitgezählt.

Natürlich habe ich auch ein Bild vom Geburtstagskind, ➱Angelika Kauffmann hat es 1776 gemalt, als der Lord gerade einen Stammhalter bekommen hatte. Ich möchte aus dieser schon beinahe unübersehbaren Menge von Pferden - die mir schon wie das Gewusel der Pferde in Faulkners Father Abraham erscheinen - in diesem Blog am Geburtstag von Lord Derby zwei Dinge noch einmal zitieren. Das erste kommt aus dem Post, der Derby heißt: Das einzig Gute, was uns (meiner Meinung nach) der Galopprennsport gebracht hat, ist eine kleine Perle der Kleinkunst von Wilhelm Bendow, in der die unsterbliche Zeile Wo laufen sie denn? vorkommt. Loriot hat diesen Klassiker einmal illustriert. Klicken Sie doch ➱hier einmal rein, mehr braucht man über Pferderennen wirklich nicht zu wissen. Die Sache mit der Perle der Kleinkunst habe ich mir nicht ausgedacht, das steht so auf meiner Wilhelm Bendow ➱CD, die immer noch lieferbar ist.

Und das zweite Highlight ist nicht von mir, das habe ich von einem Freund geschickt bekommen und es als Nachtrag an den Post ➱Klaus Groth geklebt: Aus der Vielzahl der Zuschriften, das Plattdeutsche betreffend, möchte ich meinen Lesern eine bezaubernde kleine Geschichte nicht vorenthalten: Im großherzoglichen Oldenburgischen Theater (die kleine Geschichte ist wohl schon hundert Jahre alt) soll es Pferde auf der Bühne geben, auf jeden Fall erzählt man sich das in Westerstede so. Sofort beschließt eine Delegation von Bauern: Dat möt wi seihn! In Oldenburg wird Verdis Aida gespielt, da waren ja in anderen Teilen der Welt als Oldenburg schon mal Elefanten auf der Bühne. Unsere Bauerndelegation sitzt etwas verunsichert in der Oper, die Lichter verlöschen, die Ouvertüre beginnt. Und als die mal für einen Augenblick etwas leiser ist, ruft es aus der Dunkelheit des Saales: Nu hört mol up mit dat Gedudel und lot de Päär rut!

Es gibt heute immer noch einen Lord Derby, inzwischen ist es der neunzehnte. Er hat natürlich auch Rennpferde. Schade, dass er kein Platt kann.

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