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Sonntag, 9. Dezember 2012

Adventssonntag


Meine Nachbarn haben mir einen Schokoladenikolaus durch die Tür gequetscht, und gestern habe ich von Freunden eine Tüte mit selbstgebackenen Weihnachtskeksen bekommen. Der Duft des Adventskranzes füllt das Wohnzimmer aus - all das erinnert mich daran, dass ich Listen schreiben muss. Wer bekommt einen Brief, wer eine Karte, wer nur eine nette Mail? Und dann die Liste der Geschenke. Wer kriegt was? Manchmal beneide ich diesen atheistischen Freund, der mir vor Tagen schrieb: der größte Feiertag ist für mich der 27. Dezember, wenn dieser ganze Unsinn vorbei ist. Er hätte auch mit Dickens' Ebenezer Scrooge Bah, humbug! schreiben können.

Oder sollte ich einfach zu Weihnachten eine E-Mail herumschicken mit dem netten Gedicht Schenken von Joachim Ringelnatz?

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

Das ist doch hübsch. Ich wünsche allen Lesern eine besinnliche Adventszeit. Und wenn Sie zu Weihnachten Rennpferde verschenken wollen, müssen Sie natürlich morgen den Geburtstagsgruß an Peter Sarstedt lesen (Your name, it is heard in high places You know the Aga Khan He sent you a racehorse for Christmas And you keep it just for fun, for a laugh, a-ha-ha-ha).

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