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Dienstag, 5. Dezember 2017
Mademoiselle chante le blues
Wenn Ihnen der Titel nichts sagt, dann müssen Sie mal eben dies hier anklicken. Das ist natürlich Patricia Kaas, die da singt. Sie hat heute Geburtstag. Da möchte ich doch ganz herzlich gratulieren. Seit Jahren will ich einen Post zu Patricia Kaas schreiben, bin aber irgendwie nie dazu gekommen. Dabei hatte ich mir schon die CDs herausgelegt. Jetzt weiß ich nicht mehr, wo die sind. Wenn ich mal einen langen Patricia Kaas Post schreibe, dann finde ich die wieder. Heute wird das nur ein kleiner Geburtstagsgruß. Wir hören mal eben in ihr ➱If You Go Away hinein. Was natürlich nichts anderes als ➱Jacques Brels Ne me quitte pas ist.
Patricia Kaas ist mit ➱Et s'il fallait le faire beim Grand Prix d'Eurovision aufgetreten, aber das hätte sie lieber lassen sollen. Es gab immerhin einen achten Platz. Ihre erste Platte ➱Jalouse war ein Flop, heute ist sie ein Star. Nicht nur in Saarbrücken, wo sie als Teenie in jedem Club sang. Sie ist kein Star wie Taylor Swift, kein Star, der aus der Retorte kommt. Und sie ist auch nicht wie Taylor Swift eine Göttin der Rechtsradikalen, ➱Camille Paglia hat die ein widerliches Nazi-Barbie genannt. Gérard Depardieu hat Patricia Kaas entdeckt, mit ➱Alain Delon telephoniert sie gerne. Der Film war immer nahe, sie hat das Titellied zu ➱Les Misérables gesungen, und ➱Bertrand Tavernier gebrauchte ihr Lied ➱Il me dit que je suis belle für einen seiner Filme.
Es hat bis zum Jahre 2001 gedauert, bis ➱Claude Lelouch sie überredete, einmal als Schauspielerin in einem richtigen Kinofilm mitzuspielen. Wenige Jahre zuvor hatte er dem Industriellen Bernard Tapie die Hauptrolle in dem Film ➱Männer und Frauen, eine Gebrauchsanleitung (ein Film, den ich schon in den Posts ➱Claude Lelouch, ➱Michel Piccoli und ➱Maja Maranow erwähnt habe) gegeben. Das Experiment ging auf, das Experiment mit Patricia Kaas auch. Sie können Sie ➱hier hören und sehen. Und Dieter Wunderlich weiß auf seiner Seite noch mehr über ➱And Now ... Ladies & Gentlemen.
Sie ist Französin, aber sie ist auch ein bisschen ➱deutsch, weil ihr Mutter eine Deutsche ist: Meine Mutter war Deutsche, mein Vater Franzose. Ich bin also halb und halb. Ich scherze immer und sage: Ich habe die besseren Hälften von beiden. Ich wurde auch zu einem deutschen Charakter erzogen. Ich sage nur: Disziplin. Ich bin gerne in Deutschland, liebe das deutsche Essen, wie es meine Mutter gekocht hat. Wenn ich in Deutschland bin, gehe ich auch nie in Haute-Cuisine-Restaurants. Da will ich immer Hausmannskost: Kartoffelsalat, Knödel und Rotkraut. Das ist für mich ein Stück Heimat. Das ist wie Weihnachten. Das hat in meiner Kindheit auch immer anders gerochen als heute. Die Franzosen wussten stets, wo ich herkomme, aus einem Winkel zwischen zwei Ländern, wo eben jeder zwei Gesichter hat.
Französisch hat sie erst in der Schule gelernt, jetzt kann sie es, wie ➱La langue que je parle zeigt. Ich vermute, dass die Patricia Kaas CDs irgendwo in dem CD Turm stecken, wo all die ➱Jazz Singers sind. Ich habe nicht wirklich gesucht. Weil ich eine alte TDK Cassette habe, sozusagen Best Of, ein Geschenk einer Studentin, das ich in meinem ➱Postfach in der Uni fand. Habe ich in meiner Schreibtischschublade, die finde ich immer.
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