Heute vor 135 Jahren ist der amerikanische General Winfield Scott Hancock gestorben. Er war vierzig Jahre im Dienst der US Army, und wenn er nicht gewesen wäre, hätte der Norden die Schlacht von Gettysburg vielleicht nicht gewonnen. Auf diesem nachträglich kolorierten Photo von Matthew Brady sitzt er während der Overland Campaign 1864 neben einem Baum. Um ihn herum stehen seine drei Divisionskommandeure, die Generäle Francis Channing Barlow, David B. Birney und John Gibbon. Barlow, der Bostoner Dandy und Jahrgangsbester in Harvard, trägt ein kariertes Hemd mit weißem Kragen, das sich in keiner Dienstvorschrift findet. Sie können mehr über ihn in dem Post zu dem Maler Winslow Homer lesen.
Hancock ist in diesem Blog in den Posts über den Civil War immer wieder erwähnt worden, das lasse ich jetzt einmal weg, ich will auf etwas ganz anderes hinaus. Denn Hancock, den seine Kollegen Hancock the Superb nannten, hatte sich 1880 für die Demokratische Partei auf die Präsidentschaft beworben. Ihm fehlten zweitausend Stimmen, der Republikaner James A. Garfield war gewählt. Es war das knappste Ergebnis in der Geschichte der amerikanischen Wahlen. Hancock trug es mit Fassung. Der Brief, den er 1881 an die Ehefrau von William Collins Whitney schrieb, ist während der letzten US Wahlen häufiger zitiert worden, weil hier ein Präsidentschaftsbewerber das Wahlergebnis ohne zu zögern anerkennt und zur Inauguration des Wahlsiegers nach Washington reist.
Yes, I am going to Washington on the 3d of March for a few days. General Sherman, my commanding officer, has asked me to be present. I have no right to any personal feeling in the matter. It is clearly my duty as a soldier to obey. A Democratic Congress has formally announced that the people have duly elected a President, and this is James A. Garfield. It certainly seems that a Democratic candidate should be there to support the assertion, otherwise he would not be a good Democrat.
Der ehemalige Präsident Rutherford B. Hayes hat über Hancock, der beinahe sein Nachfolger geworden wäre, gesagt: If, when we make up our estimate of a public man, conspicuous both as a soldier and in civil life, we are to think first and chiefly of his manhood, his integrity, his purity, his singleness of purpose, and his unselfish devotion to duty, we can truthfully say of Hancock that he was through and through pure gold. Über Donald Trump wird niemand jemals so etwas sagen.
Hier ist der Generalmajor Hancock noch einmal zusehen, Matthew Brady hat meistens mehrere Aufnahmen gemacht. Diesmal ist der Stab seines ganzen II. Corps dabei. Hancock ist aufgestanden, wir können sehen, wie groß er ist. Francis Channing Barlow lehnt sich mit seinem gewürfelten Hemd immer noch an den Baum. Dies ist nach dem Krimkrieg der erste photographierte Krieg. Barlow und Hancock überleben den Krieg, obgleich sie in Schlachten schwer verwundet werden. Barlow wird New York Secretary of State und New York State Attorney General. Er bekämpft die grassierende Korruption, insbesonders den sogenannten Boss Tweeed Ring.
Die Korruption ist dasjenige, das Amerika nach dem Bürgerkrieg auszeichnet. Man nennt die Zeit das Gilded Age, aber das ist kein goldenes Zeitalter, es ist nur mühsam vergoldet. James A. Garfield hat nichts von seiner Präsidentschaft, vier Monate nach seinem Amtsantritt wird er erschossen. Viele in Amerika waren der Meinung, dass Hancock der bessere Präsident gewesen wäre. So sagte Francis A. Walker: Although I did not vote for General Hancock, I am strongly disposed to believe that one of the best things the nation has lost in recent years has been the example and the influence of that chivalric, stately, and splendid gentleman in the White House. Perhaps much which both parties now recognize as having been unfortunate and mischievous during the past thirteen years would have been avoided had General Hancock been elected.
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