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Samstag, 20. November 2010

Krieg und Frieden


»Nun, Fürst, hat die Familie Bonaparte auch Genua und Lucca in Besitz genommen? Ich sage Ihnen, Sie sind nicht mehr mein Freund, mein getreuer Sklave, wie Sie sagen, wenn Sie noch ferner die Notwendigkeit des Krieges leugnen und noch länger die Greuel verteidigen wollen, welche dieser Antichrist begeht, denn es ist der Antichrist selbst, davon bin ich überzeugt. Setzen Sie sich hierher und erzählen Sie.« Es war im Juni 1805, als Anna Pawlowna Scherer diese Worte sprach. Sie war Hofdame der Kaiserin Maria Feodorowna und gehörte sogar zu dem vertrauten Kreis Ihrer Majestät. Sie sprach mit dem Fürsten Wassil, welcher zuerst zu ihrer Abendgesellschaft eingetroffen war. Ein Diener in roter, kaiserlicher Livree hatte am Morgen in der ganzen Stadt Einladungsbriefe zu dieser Abendgesellschaft umhergetragen. »O Himmel, welch heftiger Überfall!« erwiderte der Fürst, ohne durch diesen Empfang in Aufregung zu geraten. Der Fürst trug die goldgestickte Uniform des Hofes mit Ordenssternen, seidene Strümpfe und Schnallenschuhe. Sein Gesicht zeigte beständig ein liebenswürdiges Lächeln. Er sprach Französisch, jenes gewählte Französisch, in dem unsere Großväter nicht nur sprachen, sondern auch dachten, und in dem gemessenen, herablassenden Ton eines einflußreichen Würdenträgers, der am Hofe alt geworden ist. Er näherte sich Anna Pawlowna, küßte ihr die Hand, indem er sein kahles, parfümiertes Haupt neigte, und ließ sich dann bequem auf einem Sofa nieder.
»Vor allem, verehrte Freundin, beruhigen Sie mich über den Zustand Ihrer Gesundheit«, fuhr er in galantem Tone fort, der aber nicht frei von Spott war.
»Wie könnte ich mich wohl befinden bei solchen Aufregungen? Sie bleiben den ganzen Abend, hoffe ich?«
»Nein, heute nicht. Der englische Gesandte gibt ein großes Fest, auf dem ich erscheinen muß; meine Tochter wird mich abholen.«
»Ich glaubte, das Fest sei verschoben worden, und ich gestehe Ihnen sogar, daß alle diese Festlichkeiten mich nachgerade schrecklich langweilen.«
»Hätte man Ihren Wunsch ahnen können, so hätte man sie gewiß verlegt«, erwiderte der Fürst maschinenmäßig, wie eine gut gehaltene Uhr, ohne den geringsten Anspruch darauf, daß man seine Worte ernst nehme. »Spotten Sie nicht, und nun, da Sie alles wissen, sagen Sie mir, was ist beschlossen worden über die Depesche von Nowosilzow?«
»Was soll ich Ihnen sagen?« erwiderte der Fürst mit dem Ausdruck der Langenweile. »Sie wollen wissen, was man beschlossen hat? Nun, man hat entschieden, daß Bonaparte seine Schiffe hinter sich verbrannt habe, und es scheint, daß wir im Begriff sind, dasselbe zu tun.«
Der Fürst Wassil sprach immer mit einer gewissen Nachlässigkeit, wie ein Schauspieler, der eine alte Rolle spielt. Fräulein Scherer dagegen zeigte trotz ihrer vierzig Jahre eine große Lebhaftigkeit. Ihre soziale Stellung beruhte darauf, für eine enthusiastische Dame zu gelten. Das politische Gespräch, das sich entwickelte, brachte sie nach und nach in Aufregung.


So fängt der Roman an, der Krieg und Frieden heißt. In meiner Ausgabe beginnt er etwas anders, es wird nicht nur über das gewählte Französisch geredet, die Personen sprechen Französisch. Die Übersetzerin Marianne Kegel hat die französischen Passagen unübersetzt gelassen, sie ist nicht die einzige Übersetzerin, die das macht. Ich finde das auch sehr charmant. 

Der Roman ist sehr lang. Wenn man nicht die Woody Allen Methode verwendet (I took a speed-reading course and read War and Peace in twenty minutes. It involves Russia) muss man lange lesen. Aber er wird mit dem Lesen immer besser. Ich hatte mich immer darum gedrückt, Krieg und Frieden zu lesen. Ich hatte Dostojewski gelesen, Turgenjew, Gontscharow, Puschkin und Lermontow. Aber um Tolstoi hatte ich einen Bogen gemacht. Als leicht größenwahnsinniger jugendlicher Leser wollte ich mit 21 durch die Weltliteratur durch sein. Ist mir auch gelungen. Mit Ausnahme von Krieg und Frieden. Und leider auch Fontanes Vor dem Sturm, der ja viel mit Tolstois Zeitgemälde gemeinsam hat.

Alles fing damit an, dass ich Günter Grass' Ein weites Feld las, was ein wunderbares Leseerlebnis war. Ist meiner Meinung nach sein bester Roman. Ich weiß, dass ein gewisser Herr Reich-Ranicki da anderer Meinung ist, aber das kümmert mich nicht. Und als ich die Geschichte von Fonty las, da wurde mir plötzlich klar, dass ich durch das Leben gekommen war, ohne je Vor dem Sturm gelesen zu haben. Ein Versäumnis! Als ich mit dem Fontane fertig war, beschloss ich, dass ich jetzt eigentlich auch Krieg und Frieden lesen könnte. Ich fand die Winkler Dünndruckausgabe, die ein Rezensent als einen Dünndruckziegelstein bezeichnet hat, in einem Antiquariat (sieben Mark) und begann zu lesen. Bei Daniel Pennac, der uns Lesern (und auch allen Nichtlesern!) diese zauberhafte Gebrauchsanleitung für das Lesen Wie ein Roman (bei Amazon ab 1,21€ - unbedingt kaufen und lesen!) geschenkt hat, war das anders. Der bekam Krieg und Frieden von seinem älteren Bruder. "Ist das toll?" "Ja, prima!" "Wovon handelt es?" "Es ist die Geschichte von einem Mädchen, das einen Typ liebt und einen dritten heiratet." Ich hatte keinen älteren Bruder, ich hatte einen Kollegen aus der Slavistik, der mir zwar nicht erzählte, dass dies die Geschichte von einem Mädchen, das einen Typ liebt und einen dritten heiratet sei, aber mich doch beständig sanft und mit leisem Vorwurf ermahnte, dass ich unbedingt noch Krieg und Frieden lesen müsse. Normalerweise gebe ich auf Leseempfehlungen wenig, aber da er einer der gebildetsten Menschen ist, die ich kenne, behielt ich den Vorsatz, irgendwann einmal Tolstois Roman zu lesen, im Gedächtnis.

Als ich dann in den Salon von Anna Pawlowa Scherer eintrat, war ich kein Neuling in dieser Welt. Ich hatte alle Filme gesehen. Also zum Beispiel das da links, was Sie wahrscheinlich wegen der Rehaugen von Audrey Hepburn auch gesehen haben. Hat wenig mit dem Roman zu tun, es gibt bessere Verfilmungen. Damit meine ich nicht das, was gestern Abend auf 3sat lief, alles andere, nur das nicht. Eine Ausstattungsorgie mit nigelnagelneuen Uniformen und wabernder Musik. Im Zweifelsfall die Bilder aus dem Film von Bondartschuk geklaut, und dann die Handlung und die Dialoge so vereinfacht, dass man das auch noch nach Amerika verkaufen kann. Teuer genug (mit unseren Fernsehgebühren bezahlt) war es ja. Die ZDF-Redaktionsleiterin Birte Dronsek sah wie der Tagesspiegel damals schrieb in dem mit 26 Millionen Euro Produktionskosten zweitteuersten europäischen Fernsehprojekt einen Beitrag zur Identität nicht nur des ZDF, sondern der gesamteuropäischen Medien. Fernsehen als Selbstvergewisserung: Tolstoi ist eben europäische Weltliteratur, und so gesehen sind wir alle Russen.

Es gab einmal eine englische TV Produktion mit 20 Folgen, in der der junge Anthony Hopkins Pierre Besuchov spielt. Die ist eigentlich sehr gut. Auch schön lang, mindestens 15 Stunden. Da kommen auch alle Nebenfiguren und Nebenhandlungen zu ihrem Recht. Denn in den voluminösen Romanen des 19. Jahrhunderts sind ja die Nebenfiguren eigentlich die Hauptfiguren. Ich gebe zu, dass ich diesen Satz bei Arno Schmidt geklaut habe, aber er stimmt. Was wäre der Roman ohne die kleinen Leute? Wie zum Beispiel der kleine, pfeiferauchende Hauptmann Tuschin, der dem Fürsten Bagration in der Schlacht den Tagessieg sichert. Man kann die englische TV Version beim englischen Amazon bekommen.

Aber es gibt einen Film, den man glücklicherweise seit einigen Jahren auf DVD bekommt (auch wenn das leider nicht die Traumkopie ist, weil es eine alte DEFA Kopie ist), der ohne Zweifel die beste Woina i mir Verfilmung aller Zeiten ist. Ich sage nur: Sergei Bondartschuk. Acht Stunden lang, einer der längsten und teuersten Filme aller Zeiten. Das ZDF warb vor zwei Jahren bei der Erstausstrahlung seiner Soap Opera mit dem Satz Nach diesem Film wird jeder glauben, dass Sie das Buch gelesen haben. Wenn Sie es nötig haben, jemandem vorzugaukeln, Sie hätten Krieg und Frieden gelesen, dann sehen Sie sich diesen Film an. Denn der ist auch filmisch ein überwältigendes Kunstwerk.

Als ich mich als Leser dem Ende des Romans näherte (was in der Winkler Dünndruckausgabe die Seite 1.598 ist), fing ich an, langsamer zu lesen. Ich wollte aus dieser Welt nicht mehr heraus. Danach habe ich mir den Bondartschuk Film in kleinen Teilen angeschaut und die entsprechenden Passagen bei Tolstoi noch einmal gelesen. Es ist erstaunlich, wie nahe der Film am Text ist! Und gestern Abend habe ich mir anderthalb Stunden diese platte Banalisierung der ZDF Produktion angetan. Dann habe ich den Fernseher ausgemacht und angefangen, in Krieg und Frieden zu lesen. Und habe dabei Tschaikowskis 1812 Ouvertüre gehört. Eine amerikanische Aufnahme mit echten Kanonen.

Die neueste Übersetzung von Barbara Conrad bei Hanser behält glücklicherweise das Französische bei, gibt aber Übersetzungshilfen. Der Hanser Verlag hat die ersten Seiten der neuen Übersetzung ins Netz gesteltt. Da sieht der Anfang dann so aus:

»Eh bien, mon prince. Gênes et Lucques ne sont plus que des apanages, des Landgüter, de la famille Buonaparte. Non, je vous préviens, que si vous ne me dites pas, que nous avons la guerre, si vous vous permettez encore de pallier toutes les infamies, toutes les atrocités de cet Antichrist (ma parole, j’y crois) – je ne vous connais plus, vous n’êtes plus mon ami, vous n’êtes plus mein ge treuer Sklave, comme vous dites. Aber seien Sie gegrüßt. Je vois que je vous fais peur,* setzen Sie sich und erzählen Sie.« 
Mit diesen Worten empfing im Juli 1805 die bekannte Anna Pawlowna Scherer, Hofdame und Vertraute der Kaiserin Marija Fjodorowna, den einflussreichen ranghohen Fürsten Wassili, der als erster auf ihrer Abendgesellschaft erschien. Anna Pawlowna hustete seit einigen Tagen, sie hatte grippe, wie sie sich ausdrückte (grippe war damals ein neues Wort, das erst wenige benutzten). in den Billetts, die sie am Morgen durch einen roten Lakaien verschickt hatte, stand unterschiedslos stets dasselbe:...

Und unten auf der Seite findet sich dann für den kleinen Stern *:  nun, mein Fürst, Genua und Lucca sind doch nur noch Apanagegüter der Familie Buonaparte. nein, ich warne Sie, wenn Sie mir nicht sagen, dass wir im Krieg sind, wenn Sie sich weiterhin erlauben, all die Infamien, die Grausamkeiten dieses Antichrist (mein Wort darauf, das glaube ich) zu beschönigen – dann kenne ich Sie nicht mehr, dann sind Sie nicht mehr mein Freund, nicht mehr mein getreuer Sklave, wie Sie sagen. Aber ich mache ihnen ja Angst...

Und merken Sie etwas? Ganz oben in dem Text, den ich aus dem Spiegel Online Projekt Gutenberg DE kopiert habe, fehlt nicht nur das Französische, es fehlt auch die grippe. Einfach weggelassen. Und das darf nicht sein, einen Roman wie Krieg und Frieden liest man wegen der Details, nicht wegen der Handlung. Die Spiegel Online Übersetzung ist von einem gewissen L. Albert Hauff (1838-1904), der seit den 1870er Jahren russische Romane ins Deutsche übersetzt hat. Ich habe sie mit meiner Marianne Kegel verglichen und festgestellt: die ist viel besser. Aber wenn ich Sie jetzt so peu à peu davon überzeugt habe, dass Sie unbedingt Krieg und Frieden lesen müssen, dann werden Sie sich wahrscheinlich die neue Hanser Ausgabe kaufen. Was kein Fehler ist, schmökern Sie doch einfach einmal hier. Die vielen Fußnoten werden ein wenig lästig, aber sonst ist die Übersetzung eigentlich sehr schön.

Vor einigen Jahren ist vom Eichborn Verlag etwas auf den Markt geworfen worden, was als die Urfassung des Romans marktschreierisch angepriesen wurde. Sehr viel kürzer. Der Verlag ist dabei nicht ganz ehrlich gewesen. Dies ist eine verstümmelte Fassung dessen, an dem die Russin Evelina Zajdensnur ein Leben lang gearbeitet hatte, eine philologische Rekonstruktion einer möglichen Urfassung. Nur die Familiengeschichte, nicht das historische Drumherum. Wenn man bei Eichborn ehrlich gewesen wäre, hätte man alle Klammern und Anmerkungen mitdrucken müssen und die französischen Passagen im Original belassen müssen. Und dazu sagen müssen, dass Evelina Zajdensnurs Version nur für die Forschung und nicht für ein breites Lesepublikum bestimmt war.

Vielleicht ist heute, hundert Jahre nach Tolstois Tod, der richtige Zeitpunkt, um mit der Lektüre von Tolstois Meisterwerk zu beginnen. I think Balzac is the greatest novelist the world has ever known, but I think Tolstoy's War and Peace is the greatest novel, hat Somerset Maugham einmal gesagt. Und was ist mit Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit und Anthony Powells A Dance to the Music of Time? Wenn Sie mit der Lektüre von Krieg und Frieden fertig sind, werden wir an dieser Stelle mal über diese Romane reden müssen.

8 Kommentare:

  1. Eine interessante Mail, die mich gestern erreichte:

    Ihre Würdigung von "Krieg und Frieden" findet durchaus mein Gefallen und meine große Anerkennung. Schönen Dank! Zunächst einmal: Es ist gut, wenn man sich nicht auf die üblichen Topoi der Diskrepanz zwischen Tolstojs radikalen Ideen und seiner einigermaßen standesgemäßen Lebenspraxis einlässt - das ist einfach, aber es ist nicht das, warum wir ihn lesen. Und es ist besser,
    wenn man sich auf einen Roman von den beiden großen beschränkt, und die Filme dazu, wie Sie es gemacht haben. Nur kurz zu den Filmen - auch ich habe gestern in die neuere westliche Version reingeschaut, aber man hält das wirklich nicht lange aus, Sie haben ganz recht, es geht dann doch nichts über Bondartchuk. Und den Roman haben Sie schon angemessen gewürdigt, das muss man festhalten und würdigen. Dass Sie neben Marianne Kegel auch noch
    die Übersetzung von Barbara Conrad mit ins Spiel gebracht haben, freut mich auch. Die ist wirklich gut und zeitgemäß. Es ist schon sehr schön, dass Hanser nun ihre Übersetzung und auch die von Rosemarie Tietze ("Anna Karenina") zum Jubiläum präsentieren
    kann. Nur ein Wort zu den französischen Repliken: Ihr Erhalt ist nicht nur charmant, sondern hochwichtig, wenn Sie sich daran erinnern, welche Personen Französisch sprechen und welche nicht: Mademoiselle Scherer und Fürst Vasilij mit der parfümierten Glatze sprechen Frz., aber Pjotr Besuchow, der Elefant im Porzellanladen, natürlich nicht, auch wenn er grade aus Paris kommt. Und ein anständiger Truppenoffizier wie Nataschas Bruder Nikolaj (und
    auch seine Familie) spricht auch kein Frz., im Gegensatz zum Streber Boris Trubezkoj. Diese sprachlichen Differenzierungen sind wichtig und als Kriterium für die Bewertung der Personen schlecht zu entbehren. Noch ein Wörtchen zur Vorgeschichte des Romans: Er hat seine Wurzeln in einem Romanfragment "Die Dekabristen", 3 Kapitel lang, geschrieben 1860/61 und von Tolstoj erst 1884 veröffentlicht, also lange nach dem Roman. Ist sicher mal auf Deutsch publiziert, ich weiß aber nicht, wo. Es beginnt damit, dass ein altes Ehepaar (Pjotr, Natascha), nach Sibirien verbannte Dekabristen, nach dem Tod Nikolajs I. als Amnestierte mit ihren Kindern in das "moderne" Moskau Alexanders II. zurückkehren und diese neue Welt mit ihren kritischen Augen betrachten, so jedenfalls die Intention. Tolstojs Beschäftigung mit dieser Konstellation hat ihn dazu gebracht, immer weiter
    in die Vergangenheit zurück zu gehen, um die Wurzeln Pjotrs und seiner Umgebung zu zeigen, und so ist er schließlich bei der Hinrichtung des Herzogs von Enghien im Jahr 1804 und bei den Befreiungskriegen gelandet.Aber ich schreibe hier nicht, um letztlich allgemein zugängliche Informationen zu verbreiten, sondern um Ihnen meine Freude über Ihren Blog
    zu übermitteln.

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    1. Nun ja doch, das Französisch möge ja zur "besseren" Gesellschaft des Zarenreiches gehören wie das Latein zu Eco´s DER NAME DEr ROSE, letzterer hat aber wenigstens Fußnoten oder einen Glossar. Wenn Leo meinte französisch schreiben zu müssen im 19th Century, dann müssen das zeitgenössische Verlage doch nicht übernehmen. Oder aber für einen Literaturbanausen wie mich übersetzen!
      Das muss doch mal gesagt werden dürfen!

      Ansonsten haben Sie recht. Madame Scherer flüstert selbstredend französisch, der Nikolai muss mit seinen Bauernsoldaten natürlich übelstes Gossenrussisch reden (was ich annehme, was aber Tolstoi natürlich vermeidet - nein so ernst war das eben nicht gemeint), obwohl er bestimmt französisch kann.

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    2. Deshalb finde ich ja die Übersetzung von Barbara Conrad empfehlenswert, sie behält das Französische bei, gibt aber gleichzeitig eine Übersetzung. Übrigens hat es dieser Post (als 'Leseerfahrungen' unter Rezensionen rubriziert) schon auf die Wikipedia Seite von Krieg und Frieden geschafft.

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    3. Gratuliere! Darf ich in unserem gelegentlich auch drauf verweisen?

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  2. Das kommt mir alles sehr bekannt vor. An den Tolstoi und überhaupt an die Großen Russen hatte ich mich bis vor wenigen Jahren auch nicht getraut. Doch dann sah ich den Henry Fonda Film und was sehe ich im Saturn? Sergej BONDARTSCHUK! Genau die Ausgabe, die Sie hier beschreiben. Großes Kino. Birkenwäldchen und Balalaika! Nein, wirklich ein bildgewaltiges Epos, zweimal bin ich eingeschlafen! Sie haben recht, streckenweise hatte das Bildmaterial beim Kopieren oder vorher etwas gelitten. Trotzdem großes Kino: Die Amerikaner sind zwar schöner, dafür ist die Natascha natürlicher als die HEPBURN.

    Anthony HOPKINS als Besuchov? Würde ich mir sofort zulegen. Nur haben die Engländer die dumme Angewohnheit, keine deutsche Synchronisation anzubieten. Ging mir schon mit MASADA und Peter O´Toole so...

    Aber zurück. So traute ich mich anschließend umgehend an das dicke Buch mit der kleinen Schrift und den dünnen Seiten.
    Mein Blogkumpel TinSoldier findet das Werk auch ganz toll. Den werde ich gleich mal auf diesen Text hier hinweisen.
    Ach ja, wir haben Krieg und Frieden nun auch zum Thema gemacht.

    (PS: Das Ganze noch mal. Hab Tippfehler gelöscht)

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  3. Ich bin gerade über diesen Beitrag gestolpert - klasse und sehr informativ.

    Ich habe Krieg und Frieden schon seit einiger Zeit auf meinem Lese"stapel" liegen, bin bis jetzt aber noch dazu gekommen. Meine Ausgabe ist die Übersetzung von Marianne Kegel.
    Mich würde Ihre Einschätzung bzgl. dieser Ausgabe im Vergleich zur Übersetzung von Barbara Conrad interessieren. Konkret, meinen Sie, dass man mit der Kegel-Ausgabe etwas verpasst? Wenn ich vor der Wahl stünde, würde ich mir zwar die Version von Conrad zulegen, aber da ich eben schon diejenige von Kegel habe, frage ich mich, ob sich das wirklich lohnt.

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    1. Wenn Sie auf die französischen Passagen verzichten könnten (und da war ja selbst Tolstoi unsicher, ob er sie dem Leser zumuten könne), dann lesen Sie den Roman in der Übersetzung von Marianne Kegel.

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    2. Ich spreche Französisch, insofern machen mir diese Passagen nichts aus (wenn sie in nicht allzu altertümlicher Sprache geschrieben sind), aber unbedingt haben muss ich die auch nicht, wenn das der einzige grosse Unterschied ist.
      Wobei die Kegel-Ausgabe durchaus französische Stellen enthält, aber dann vielleicht nicht alle.

      Wie auch immer, vielen Dank für die schnelle Antwort! :-)

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