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Samstag, 16. April 2011

Ralph Ellison


Ralph Ellison ist heute vor 17 Jahren gestorben. Er hat einmal gesagt, dass ein wirklich großer Romanautor nur einen großen Roman in seinem Leben schreiben kann. Und das hat er dann auch getan. Wenn man von dem Fragment Juneteeth absieht, bleibt Invisible Man sein einziger wirklich großer Roman. Es ist einer der wichtigsten amerikanischen Romane des 20. Jahrhunderts. Voll von Jazz (Ellison hatte Musik studiert) und Existentialismus. Und beeinflusst von T.S. Eliots The Waste Land. Nicht leicht zu lesen, aber ein wirklich großer Roman.

Und da Ralph Ellison immer den Jazz geliebt hat und da viel Jazz und Blues in seinem Roman vorkommt, gibt es heute ein Gedicht von Langston Hughes. Der eine neue Form der Dichtung erfunden hatte, die man Jazz Poetry nennt. Das Gedicht heißt The Weary Blues, es ist vielleicht das schönste seiner Jazz Gedichte.

Droning a drowsy syncopated tune,
Rocking back and forth to a mellow croon,
I heard a Negro play.
Down on Lenox Avenue the other night
By the pale dull pallor of an old gas light
He did a lazy sway . . . He did a lazy sway . . .
To the tune o' those Weary Blues.
With his ebony hands on each ivory key
He made that poor piano moan with melody.
O Blues!
Swaying to and fro on his rickety stool
He played that sad raggy tune like a musical fool.
Sweet Blues!
Coming from a black man's soul.
O Blues!
In a deep song voice with a melancholy tone
I heard that Negro sing, that old piano moan--
"Ain't got nobody in all this world,
Ain't got nobody but ma self.
I's gwine to quit ma frownin'
And put ma troubles on the shelf."
Thump, thump, thump, went his foot on the floor.
He played a few chords then he sang some more--
"I got the Weary Blues
And I can't be satisfied.
Got the Weary Blues
And can't be satisfied--
I ain't happy no mo'
And I wish that I had died."
And far into the night he crooned that tune.
The stars went out and so did the moon.
The singer stopped playing and went to bed
While the Weary Blues echoed through his head.
He slept like a rock or a man that's dead.

Ich habe auch ein schönes ➱Video zu dem Gedicht. Aber natürlich kann man sich auch Bertrand Taverniers Round Midnight ansehen. Sollten Jazzfans unbedingt tun, ist nach Bert Sterns Jazz on a Summer's Day der beste Jazzfilm. Leider steht Round Midnight (Autour de minuit) nicht auf der Liste der Filme, die ARTE zum siebzigsten Geburtstag von Tavernier sendet. Den meiner Meinung nach schönsten, Das Leben und nichts anderes (La vie et rien d'autre), gab es schon. Aber sie sollten nicht versäumen, an seinem Geburtstag am 25. April den anderen schönsten Tavernier Film, Ein Sonntag auf dem Lande (Un dimanche à la campagne), zu sehen (der hat inzwischen hier einen ➱Post). Das ist Taverniers Hommage an Jean Renoir. Melancholischer, nostalgisch schwelgerischer geht nicht. Kommt allerdings kein Jazz drin vor.

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