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Sonntag, 23. Dezember 2018
Advent
Im Internet gibt es einen Countdown Timer, braucht man solchen Quatsch wirklich? Meine Leser brauchen das nicht, die möchten am vierten Advent lieber ein Gedicht lesen. Das zeigt der Post Drei deutsche Weihnachtsgedichte, der seit vier Wochen auf Platz eins der Statistik ist. Und natürlich habe ich auch heute in schönes Weihnachtsgedicht, das Hermann Hesse geschrieben hat:
Ich sehn´ mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub´, ich hab´s einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
dass alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei´s Sonnnenstrahl,
dass Regen, Schnee und jede Wolk,
dass all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön.
Ich muss gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön´
ein´s jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd´ still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, dass war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb´ bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!
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