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Donnerstag, 21. Mai 2020
Himmelfahrt
Ascension
Salute the last and everlasting day,
Joy at th’ uprising of this Sun, and Son,
Ye whose true tears, or tribulation
Have purely wash’d, or burnt your drossy clay.
Behold, the Highest, parting hence away,
Lightens the dark clouds, which He treads upon;
Nor doth He by ascending show alone,
But first He, and He first enters the way.
O strong Ram, which hast batter’d heaven for me!
Mild Lamb which with Thy Blood hast mark’d the path!
Bright Torch, which shinest, that I the way may see!
O, with Thy own Blood quench Thy own just wrath;
And if Thy Holy Spirit my Muse did raise,
Deign at my hands this crown of prayer and praise.
John Donne, von dem dieses Gedicht zum Thema Himmelfahrt ist, ist in dem Blog Silvae zum erstenmal am Karfreitag des Jahres 2010 erwähnt worden. Und dann immer wieder. Er war für mich das große Erlebnis meines ersten Semesters in Hamburg. Lesen Sie seine Predigten, sagte Professor Rudolf Haas, sie sind das Beste von Donne. Ich glaubte Rudolf Haas, denn er lud alle Erstsemester zum Spaziergang ein, Treffpunkt sonnabends um neun an der Sternschanze. Man konnte beim Spaziergang rund um Planten und Blomen mit ihm reden, über die Anglistik, über die Welt, kein anderer Professor machte das. Und weil ich Haas glaubte, war ich wahrscheinlich der einzige aus seiner Vorlesung in dem gut gefüllten Audimax, der abends in die Bibliothek des Englischen Seminars im Philosophenturm kam und Donnes Predigten las. Die Bibliothek war besser als mein Zimmer in St Pauli. Das war nicht schön, aber ich traf dort jeden Morgen, wenn ich Milch und Brötchen kaufte, diese hübsche junge Frau. Deren Geschichte schon in dem Post Vergil steht. Das war dieser schöne Sommer, mein erstes Semester: John Donne zum Abwinken, Vergil auch, alle Vorkonzerte in der Laeisz Halle. Und diese hübsche Nutte in St Pauli, John Donne hätte sicherlich ein Gedicht für sie gehabt: If ever any beauty I did see, Which I desired, and got, ’twas but a dream of thee. Und für die schöne Frau mit dem roten Burberry, die ich jede Woche in der Vorlesung von Haas sah, auch.
Vor drei Jahren konnte ich hier am Karfreitag zum erstenmal sein Gedicht Goodfriday, 1613. Riding Westward in einer deutschen Übersetzung präsentieren. Und für das Gedicht Ascension habe ich heute auch eine Übersetzung. Sie stammt von einem Autor, der als ZaunköniG im Internet auftritt, aber in Wirklichkeit wohl Dirk Strauch heißt, er hat eine wirklich ganz ausgezeichnete Seite mit Übersetzungen im Internet:
Mein Gruß hat deine Ewigkeit gefunden.
Zur Freude aufgehn heute Sonn’ und Sohn.
Ihr seid nun rein; nun ist gebrannt der Ton.
Wer von euch litt, das Leid sei euch verschwunden.
Ihr seht das Höchste, zwar dem Hier entbunden,
doch leuchtet ’s uns den Weg durch ’s Tal der Fron.
Den Aufstieg, seht ihr ihn allein obschon,
hat er für uns, als erster nur, gefunden.
O Sturmbock, der den Himmel für mich auftat,
O Lamm, das blutend mich den Weg hinaufbat.
Du Fackel, leuchtest uns den Weg nach vorn,
Mit eignem Blut stillst du den eignen Zorn.
O heil’ger Geist, der meine Seele hob,
Gewähr der Hand Lohn für Gebet und Lob!
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