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Dienstag, 8. Dezember 2020

Glasmalerei


Der Maler Max Emanuel Ainmiller, der heute vor 150 Jahren starb, war auf seinem Gebiet einer der berühmtesten Künstler des 19. Jahrhunderts. Er trat mit fünfzehn Jahren als Malerzögling, wie es so schön heißt, in die Porzellan Manufaktur Nymphenburg ein, wechselte aber schnell in die Glasmalereiabteilung der Manufaktur, die 1827 durch König Ludwig I als Königliche Anstalt für Glasmalerei gegründet worden war. Die Kunst der Glasmalerei, die einst in der Gotik schon einen Höhepunkt hatte, bekommt jetzt in der Neugotik eine neue Bedeutung. Ainmiller hat auch an der Münchener Akademie unter dem Architekten Friedrich Gärtner Architektur, Perspektive und Ornamentik studiert. Das merkt man seinen vielen Architekturbildern an, wie hier diesem Bild der Hochzeit von Wilhelm V von Bayern und Renata von Lothringen. Das war ein Hochzeitsgeschenk des Herzogs Max von Bayern an seinen Schwiegersohn Kaiser Franz Joseph. Bilder wie diese waren damals beim Publikum sehr gesucht.

Aber noch mehr suchte man den Glasmaler Max Ainmiller, der durch die Glasfenster des Regensburger Doms berühmt geworden war. Überall wollte man ihn haben, die Glasfenster des Doms von Glasgow sind von ihm, und auch in St Paul's in London oder dem Peterhouse College in Cambridge finden sich von ihm entworfene Fenster. Und dann ist da noch das von Kaulbach entworfene und von Ainmiller ausgeführte Fenster im Parlament von Edinburgh. Und natürlich im Kölner Dom, aus dem dieses Beispiel stammt. Als nach der Abdankung von König Ludwig I. die Königliche Anstalt für Glasmalerei, deren Inspektor Ainmiller war, aufgelöst wurde, übernahm er die Anstalt auf eigene Kosten und leitete sie bis zu seinem Tode. Ainmiller entwarf zu beinahe allen monumentalen Glasmalereien, die die Manufaktur in der Zeit von 1828 bis 1870 verließen, die Umrahmungen und die ornamentalen Teile.

Sein größtes Werk ist wahrscheinlich das Bayernfenster des Kölner Doms, dazu habe ich hier eine informative Seite. Der Kölner Dom hat ja sehr lange gebraucht, um fertig zu werden. Zwischen der Grundsteinlegung des Doms und den Glasfenstern von Ainmiller, die ein Weihegeschenk von König Ludwig I von Bayern waren, liegen 620 Jahre. Auf diesem Bild sehen Sie unten den Grundriss des Kölner Doms, oben den der Kathedrale von Amiens. Die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen. Der Kölner Dombaumeister, den wir als Meister Gerhard kennen, muss zuvor in Frankreich gearbeitet zu haben. Und da wollte ich jetzt mit diesem kurzen Post hin, denn übermorgen gibt es hier einen langen Post über die Kathedrale Notre Dame d'Amiens.

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