Meine ersten røde pølser habe ich in den fünfziger Jahren in Dänemark gegessen. Die dänische Variante des Hot Dog, diese roten Würstchen mit Röstzwiebeln, süß-sauren Zwiebelscheibchen, Ketchup, Senf und Remoulade sind eine Art dänisches Nationalgericht. Heute vor hundert Jahren erhielten die ersten sechs Pølsevogn die Konzession, røde pølser (die damals noch röter waren als heute) in Kopenhagen auf der Straße zu verkaufen. Das sollte unbedingt in diesem Kulturblog erwähnt werden. Meine besten røde pølser habe ich nicht in dem berühmten Annies Kiosk, sondern in Sonderburg auf der Straße gegessen. Mein schönstes Erlebnis mit der dänischen Delikatesse hatte ich vor vielen Jahren bei einer Kieler Woche. Da hatte sich der FDP Politiker Wolfgang Kubicki, elegant in neuem blauen Anzug, weißem Hemd und gelber Krawatte, gerade an einem dänischen Würstchenstand auf dem Alten Markt vor der Nikolaikirche eine Portion røde pølser gekauft. Er konnte mit dem dänischen Nationalgericht nicht so richtig umgehen und kriegte es beim Esssen hin, dass ihm die ganzen Soßen und die Zwiebeln auf den schönen neuen Anzug und den gelben Schlips liefen. Es war ein wunderbarer Anblick. Immer, wenn ich den Kubicki im Fernsehen sehe, fällt mir diese Szene ein.
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