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Dienstag, 5. Februar 2013

Quark


Three quarks for Muster Mark!
Sure he hasn't got much of a bark
And sure any he has it's all beside the mark.
But O, Wreneagle Almighty, wouldn't un be a sky of a lark
To see that old buzzard whooping about for uns shirt in the dark
And he hunting round for uns speckled trousers around by Palmer-
stown Park?
Hohohoho, moulty Mark!
You're the rummest old rooster ever flopped out of a Noah's ark
And you think you're cock of the wark.
Fowls, up! Tristy's the spry young spark
That'll tread her and wed her and bed her and red her
Without ever winking the tail of a feather
And that's how that chap's going to make his money and mark! 

Overhoved, shrillgleescreaming. That song sang seaswans. The winging ones. Seahawk, seagull, curlew and plover, kestrel and capercallzie. All the birds of the sea they trolled out rightbold  when they smacked the big kuss of Trustan with Usolde.

Wenn Ihnen das jetzt gerade nichts sagen sollte, macht nix. Ich habe es auch nicht ganz gelesen, gebe ich gerne zu. Das ist eine Stelle aus James Joyces Roman, der anfängt riverrun, past Eve and Adam's, from swerve of shore to bend of bay, brings us by a commodius vicus of recirculation back to Howth Castle and Environs. Viele Leser legen schon an dieser Stelle Finnegans Wake aus der Hand. Falls Sie es immer schon einmal lesen wollten, hier ist es im ➱Volltext.

James Joyce hat heute nicht Geburtstag, er hatte am 2. Februar Geburtstag; das Datum habe ich ohne größeren Aufwand verstreichen lassen (immerhin gab es ja den Post Abendgesellschaft), weil hier schon eine Menge Joyce im Blog ist. Wie zum Beispiel die Posts Dublin, The Lass of Aughrim, Parnell und Stephen Dedalus. The Lass of Aughrim ist mir der liebste von diesen Posts. Heute ist der Geburtstag von einem Mann namens Robert Hofstadter. Kein Schriftsteller, ein Naturwissenschaftler, Nobelpreisträger. Denn der hat etwas entdeckt, was eines Tages zu dem Elementarteilchen führen sollte, das den schönen Namen Quark bekamen. Und damit komme ich by a commodius vicus of recirculation doch wieder zu Finnegans Wake.

Dies hier ist Professor Murray Gell-Mann, der dem Quark den Namen gegeben hat. Weil er das Wort in James Joyces Finnegans Wake gefunden hatte. In einer Variante des Verfahrens, das früher das Bibelstechen war: In 1963, when I assigned the name "quark" to the fundamental constituents of the nucleon, I had the sound first, without the spelling, which could have been "kwork". Then, in one of my occasional perusals of Finnegans Wake, by James Joyce, I came across the word "quark" in the phrase "Three quarks for Muster Mark". Since "quark" (meaning, for one thing, the cry of the gull) was clearly intended to rhyme with "Mark", as well as "bark" and other such words, I had to find an excuse to pronounce it as "kwork". But the book represents the dream of a publican named Humphrey Chimpden Earwicker. Words in the text are typically drawn from several sources at once, like the "portmanteau" words in "Through the Looking-Glass". From time to time, phrases occur in the book that are partially determined by calls for drinks at the bar. I argued, therefore, that perhaps one of the multiple sources of the cry "Three quarks for Muster Mark" might be "Three quarts for Mister Mark", in which case the pronunciation "kwork" would not be totally unjustified. In any case, the number three fitted perfectly the way quarks occur in nature.

Im Internet findet sich immer wieder die Behauptung, James Joyce hätte dieses Wort auf dem Freiburger Markt von Marktfrauen gehört, die lautstark ihren Käse anpriesen. Die Quelle für diese Geschichte ist ein deutscher Physiker namens Harald Fritzsch, der in seinem Buch Das absolut Unveränderliche: Die letzten Rätsel die Physiker Newton, Einstein und Haller ein fiktives Gespräch führen lässt. In dem einer der Beteiligten sagt: Gell-Mann führte das Kunstwort Quarks ein, das er in dem Buch 'Finnegans Wake' von Joyce fand. Angeblich hat James Joyce dieses Wort während der Durchreise in Freiburg im Breisgau gehört, vermutlich auf dem Marktplatz der Stadt von den Marktfrauen, die Quark anpriesen, und fand es so komisch, dass er es in seinem Buch verwendete. Man achte auf das Wort angeblich am Anfang des letzten Satzes. Auf genaueres Befragen, ob diese Geschichte wahr sei, hat Fritsch geantwortet: Es ist nur eine Spekulation, vermutlich aber richtig. Einen Beleg gibt es nicht. Es ist schön, dass sich am Ende fabulierende Literatur und nüchterne Wissenschaft wieder begegnen. Denn dieses Es ist nur eine Spekulation, vermutlich aber richtig. Einen Beleg gibt es nicht, das könnte man auch über Rotkäppchen sagen.

Das Photo oben zeigt James Joyce in Feldkirch. Näher an Freiburg dran habe ich kein Photo gefunden.

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