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Montag, 23. September 2019

Ilona Grübel


Sie war 1966 in Zadeks Fernsehfilm von Tschechows Kirschgarten zu sehen, aber damals habe ich mehr auf Gisela Trowe und Margot Trooger geachtet. Dass sie 1970 in dem Film Die Jungfrauen von Bumshausen zu sehen war, das wusste ich nicht, weil ich den Film nie gesehen habe. Sie können ihn aber sehen, wenn sie den Filmtitel anklicken. Der Film, in dem auch Jochen Busse mitspielt, wurde später unter dem Titel Betthupferl in Oberbayern vertrieben. Es gab von dem Film auch eine englische Version, die Run, Virgin Run hieß.

Dass sie 1985 mit Matt Dillon und Gene Hackman in dem Film Target war, das habe ich nicht vergessen. Vielleicht liegt das daran, dass man Frauen, die im Film nackt in der Badewanne liegen, nicht so leicht vergisst. Also, zum Beispiel Anna Schäfer in Dominik Grafs Zielfahnder, die mich darauf brachte, den Post Nackt zu schreiben. Mein Gedächtnis speichert nicht nur Frauen auf Zelluloid, es sammelt auch Details von Gemälden und Wolkenformationen am Himmel.

Deutsche Schauspielerinnen, die ins internationale Geschäft wollten, mussten sich damals offensichtlich ausziehen. Das ging Ilona Grübel nicht anders als Senta Berger oder Andrea Rau (hier auf dem Photo mit Mel Ferrer). Target war der einzige internationale Film (wenn man Run, Virgin Run von Hans Billian, der sich wenig später auf Hardcore Pornos verlegte, nicht mitzählt). Was bleibt einer Frau, die mit Tschechow angefangen hat und ein Jahr später das Filmband in Gold für die Verfilmung von Strindbergs Totentanz erhielt? Die Antwort lautet natürlich: Krimis.

Ich sah letzten im Fernsehen einen Schnipsel von einer Serie, die SOKO Kitzbühel: Hinter der Fassade hieß. Ich wusste nicht, was in der Folge passiert war, wer wen umgebracht hatte oder so etwas. Alle Serien sind ja irgendwo gleich. Den Tatort von gestern kommentierte ein Zuschauer im Netz mit: Es ist langsam nicht mehr auszuhalten, welche unterirdischen Leistungen im Tatort geboten werden. Es ist frustrierend als Beitragszahler solchen Mist angeboten zu kriegen! Aber am Ende von SOKO Kitzbühel, als ich mich reinzappte, sah ich diese schöne Frau, die im Begriff war, in ein Luxusauto zu steigen. Ich dachte einen Augenblick nach, und da sagte mir mein Bildergedächtnis: das ist Ilona Grübel. Es ist für schöne Frauen schön, wenn sie noch im Alter gut aussehen.

Ich wusste nicht, dass Ilona Grübel in der Schwarzwaldklinik eine Hauptrolle als Ehefrau von Dr. Udo Brinkmann hatte, sonst hätte ich mir das mal angeguckt. Weil ich die Frau irgendwie mag, sie sieht aus, als ob sie Humor hat. Neben dieser Serie war sie in unzähligen Krimis zu sehen. Mehrfach im Tatort zu sehen (einmal bei Kressin), bei Derrick auch, und an ihre Rolle in Schwarz Rot Gold kann ich mich noch erinnern. In ihrer Heimatstadt München durfte sie als promovierte Kriminalrätin die SOKO München leiten, das war doch schon mal ein Aufstieg im trostlosen Krimigeschäft.

Die Frau, die neben bayrisch mehrere Sprachen spricht und ein Studium der Psychologie abgeschlossen hat, hat heute Geburtstag. Dazu gratuliere ich ganz herzlich. Ich würde ihr wünschen, dass sie endlich einmal eine Hauptrolle in einem richtigen Film bekommt und nicht in Rosamunde PilcherInga Lindström, dem Bullen von Tölz oder den Rosenheim-Cops in Nebenrollen auftreten muss. Man kann die Folge Schwarzer Kaffee von Schwarz Rot Gold bei YouTube kaufen, aber ich habe das auf DVD. Gucke ich mir heute an. Wenn ich nicht doch einen Blick in die frivole Komödie Die Jungfrauen von Bumshausen werfe.

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