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Samstag, 4. April 2020

dichtende Grafen


Der Graf jagt und reitet. Und er dichtet, er hat deren manches, indem er durch Wald und Aue ritt, gedichtet, schreibt Wilhelm Wackernagel 1849 in seiner Geschichte der deutschen Literatur. Aber die Melodien zu seinen Liedern, die schreibt ein anderer. Der Graf ist ehrlich und gibt das zu. Da steht er im Gegensatz zu Bert Brecht, der ja eine grundsätzliche Laxheit in Fragen geistigen Eigentums besitzt. Nein, unser Graf ist wirklich ehrlich. Und bedichtet auch seinen Lehnsmann, der ihm die Melodien schreibt:

die weysen zu den liedern,
der han ich nicht gemachen:
ich wil euch nicht betreigen,
es hat ein ander getan 
froleich und auch lachen.
ob ich euchs sagen wolt,
so seit ich euchs zwar recht:
die weysen hat gemacht Burk Mangolt,
unser getrewer knecht.
zu Pregentz ist er gesessen
und dient uns gar so schon,
vil weys hat er gemessen
mit lobleichen don.

Die Ehrlichkeit (kann sich irgendjemand noch an diesen Herrn von und zu Guttenberg erinnern?) hat hier schon einen Post, und der Dichter, der den Tonsetzer Burk Mangolt preis, hat auch schon einen. Wenn Sie ein wenig von der Welt des Minnesangs lesen wollen, dann klicken Sie den Post Hugo von Montfort an. Leider nicht viel gelesen. Ist aber interessant. Handelt von Troubaduren und Minnesängern, Asterix und Obelix und Rod Stewart kommen auch drin vor.

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