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Mittwoch, 13. April 2022

Leserschwund


Da ist er wieder, der Leserschwund. Am siebten April waren es 2.725 Leser, am nächsten Tag noch knapp achthundert. Solche Einbrüche bei den Leserzahlen kommen ja immer wieder vor, ich habe schon mal darüber geschrieben. Ich glaube, ich mach' mal ein bisschen Pause, ich wollte eh nicht jeden Tag im Poetry Month schreiben. Das habe ich zwar im letzten Jahr gemacht, aber das war richtige Arbeit. Zwei kleine Gedichte sollen es heute doch sein, sie haben mit den Lesern zu tun. Sie sind von dem Barockdichter Friedrich von Logau, der schon mit kurzen Epigrammen (von denen er tausende geschrieben hat) zweimal in meinem Blog war.

Das erste Gedichte hat den Titel An den Leser:

O Leser, dir steht frey zu urtheln über mich,
Und andren stehet frey zu urtheln über dich.
Wie du dein Urthel nun von andren dir begehrest,
So sihe, daß du mir mein Urthel auch gewehrest.


Logau hat viele Spruchgedichte an seine imaginierten Leser geschrieben, ein sehr kurzes ist dieses hier:

Leser, wie gefall ich dir?
Leser, wie gefellst du mir?

Und ich verabschiede mich heute mit den Versen:

Sind dir, Leser, meine Sachen mißgefällig wo gewesen,
Kannst du sie am besten strafen mit dem sauren nimmerlesen.



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