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Sonntag, 2. April 2023

l'océan de l'oubli


Serge Gainsbourg hat heute Geburtstag, Schauspieler, Sänger, Komponist und Schriftsteller. Viele seiner Chansons können als Lyrik betrachtet werden, es gibt schon akademische Arbeiten über seine Chansons. Vielleicht ist La Noyée eins seiner interessantesten Werke, und das nehme ich heute mal als Gedicht des Tages:

Tu t'en vas à la dérive
Sur la rivière du souvenir
Et moi, courant sur la rive,
Je te crie de revenir
Mais, lentement, tu t'éloignes
Et dans ma course éperdue,
Peu à peu, je te regagne
Un peu de terrain perdu.

De temps en temps, tu t'enfonces
Dans le liquide mouvant
Ou bien, frôlant quelques ronces,
Tu hésites et tu m'attends
En te cachant la figure
Dans ta robe retroussée,
De peur que ne te défigurent
Et la honte et les regrets.

Tu n'es plus qu'une pauvre épave,
Chienne crevée au fil de l'eau
Mais je reste ton esclave
Et plonge dans le ruisseau
Quand le souvenir s'arrête
Et l'océan de l'oubli,
Brisant nos cœurs et nos têtes,
A jamais, nous réunit.

Die melancholischen Verse sind natürlich gesungen worden, aber was die Aufführungen und Aufnahmen betrifft, hat das Lied eine ganz seltsame Geschichte. Man hört es zuerst 1971 in einem wirklich schrottigen Film namens Le Roman d’un voleur de chevaux, in dem Gainsbourg eine kleine Nebenrolle hatte. Im nächsten Jahr hatte Gainsbourg das Lied in der TV Show Samedi Loisirs gesungen, das Piano spielte Jean-Claude Vannier. Aber auf dem Markt gab es keine Aufnahme des Lieds zu kaufen. Diese Aufnahme aus der TV Show ist nach Gainsbourgs Tod als Single erschienen. Und mehr von ihm haben wir nicht. Er hätte es gerne gehabt, wenn Yves Montand La Noyée gesungen hätte, aber der wollte nicht. Weil er fürchtete, dass das Publikum glauben würde, er sänge über den alkoholischen Niedergang seiner Ehefrau Simone Signoret. Es gibt ein halbes Dutzend Aufnahmen, die von Carla Bruni gefällt mir am besten (das habe ich schon in dem Post Verzierungen gesagt).

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