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Freitag, 8. Oktober 2021

déjà vu


Der flämische Maler Jan Massys (manchmal auch Matsys oder Metsys geschrieben) ist am 8. Oktober 1575 in Antwerpen gestorben. Ich kenne seine Bilder schon ganz lange. Und da muss ich mal eben etwas zitieren, was schon in dem Post Aktmalerei (ein Post, der mehr als zehntausend Mal angeklickt wurde) steht: Wenn man als Teenager in den frühen fünfziger Jahren wissen wollte, wie nackte Frauen aussahen, gab es nur wenige Gelegenheiten zur persönlichen Weiterbildung. Heute geben die Kiddies bei Google Bilder das Wort nackt ein und bekommen pralle Seiten voll nackter Frauen. Damals gab es nur zwei Möglichkeiten: die Nacktbadestrände auf Sylt und das Studium von Kunstbänden. Von daher ist mir Agnolo di Cosimo (den seine Zeitgenossen Bronzino nannten), der heute vor fünfhundertzehn Jahren geboren wurde, seit Kindestagen ein Begriff.

Anstelle von Bronzino hätte ich auch Jan Massys nehmen können, die Maler des Manierismus sind sich in vielem ähnlich. Dieses schöne Bild hängt in der Kunsthalle Hamburg, es kommt aus der Kunstsammlung von Siegfried Wedells, einem der bedeutendsten Hamburger Sammler des 19. Jahrhunderts. Vielleicht ist es eine Flora, vielleicht aber auch eine Venus, das weiß man nicht so genau.
 
Als ich das Bild auf der Seite von Wikipedia sah, musste ich an dieses Bild denken, das kürzlich in dem Post der grüne Sonnenschirm zu sehen war. Zwei Frauen, die eine Diagonale des Bildes bilden, in der Natur. Man könnte ein kleines Forschungsprojekt daraus machen: kaum bekleidete Frauen im Garten. Unser flämischer Maler hat sich sein Bild wahrscheinlich bei den Italienern abgeguckt. 

Wenn Sie wissen wollen, was sich alles an Symbolik auf dem Hamburger Bild findet, dann klicken Sie doch einmal die Seite, aus der ZDF Kultur Serie Das Geheimnis der Bilder an, und schon sind Sie interaktiv mittendrin. Die Hamburger Kunsthalle hat auch ein kleines Video bei YouTube eingestellt, und in ihrer Buchreihe Im Blickpunkt gibt es ein kleines Büchlein über die Flora, das 2003 unter dem Titel Verführungskunst erschienen ist. Wenn Sie auf die Seite der Restauratorin Regine Kränz gehen, können Sie alles über die Restaurierung des Gemäldes lesen.



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