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Samstag, 12. August 2023

die Bilder im Wohnzimmer


Irgendwie funktioniert das mit den Photos von einem Handy nicht so, wie ich mir das vorstelle, immer gibt es diese stürzenden Linien. Leute, die professionell Architektur photograhieren, tun das natürlich nicht mit einem Handy. Die haben eine Linhof Technika oder eine Kamera mit einem tilt-shift Objektiv; so etwas ist sehr teuer, aber man vermeidet damit die stürzenden Linien. Dies hier ist ein Handyphoto, ein klein wenig schief ist es ja doch geworden. Das Bild hängt bei mir vor einer Bücherwand, man kann links und rechts vom Rahmen noch Bücher sehen. Ich habe kaum noch freie Wände, um Bilder aufzuhängen, überall sind Bücher. Das Bild habe ich bei meinem Hinterhofhöker gekauft, bei dem ich auch den Hans Matthison-Hansen gekauft habe. Er hatte das Bild in Kommission, es hatte einen festen Preis. Hundert Euro wollte die Besitzerin dafür haben. Ich hatte mich sofort in das Bild verliebt, ich zahlte die hundert Euro und nahm es mit. Ich weiß nichts über den Maler, ich weiß auch nicht, wo das ist. Volker sagte, es könnte an der Schlei sein. Aber wachsen an der Schlei solche Bäume?

Beinahe alle Bilder in meiner Wohnung sind von Malern, deren Namen ich nicht kenne. Dass dieses Bild hier von Antje Marczinowski ist, das weiß ich. Ich habe es in einer Austellung gekauft. Weil es ein bisschen wie ein Hopper aussieht. Bei einer Handvoll Bilder kenne ich die Maler. Ich habe zwei Overbecks und einen Willi Vogel geerbt, und Heike hat mir den Mogens Kragh Pedersen geschenkt. Den Schweden Gustav Berlin mit dem  alten Rathaus von Skanörs habe ich schon einmal erwähnt. Und meinen ehemaligen Studenten Hansjörg Schneider, der mir am Ende seines Studiums ein Bild schenkte, habe ich auch schon erwähnt. Aber der Rest der Bilder bleibt namenlos. Es sind viele Schweden und Dänen dabei. Was wohl daran liegt, dass man vor Jahrzehnten in Dänemark sehr preiswert schöne Ölgemälde kaufen konnte. Ich hätte mal einen echten Harald Duwe für hundert Mark kriegen können, aber das war ein Portrait von Klaus Matthiesen. Wer hängt sich sich den Mann mit der Schifferkrause ins Wohnzimmer? Und die Geschichte steht schon auch schon in dem Post Hannelies Taschau.

Dieses Bild hing bei Hans Fander im Wohnzimmer, er hatte es selbst gemalt. Ich hielt es für sein bestes Bild. Das wusste er, deshalb hat er eine kleine Kopie davon anfertigen lassen. Auf magnetischem Metall, damit ich es mir an den Kühlschrank kleben kann. Da klebt es nun, aber ich nehme es immer mal ab, um die Nikolaikirche und die Howaldt Kräne zu bewundern. Das Bild und meine kleine Kopie sind viel, viel besser als diese Internet Abbildung. Bilder sind meistens besser als ihre Abbildung. Wenn irgendwann mal jemand vorbeikommt, der ein neues Luxushandy hat, das auch die stürzenden Linien vermeidet, dann zwinge ich ihn, alle meine Bilder zu photographieren. Und dann bekommt jedes einen Post. Auch die selbstgemalten. Eins davon ist schon hier zu sehen, hat aber leider stürzende Linien.

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