Seiten

Dienstag, 5. November 2024

Pennsylvania


Heute vor 245 Jahren wurde der Maler Washington Allston geboren. Er hatte hier vor fünf Jahren schon den Post Washington Allston. Er war der erste amerikanische Maler, der eine akademische Ausbildung erhalten hatte. Er war in Paris und Rom gewesen, und in London, wo er lange blieb, war er Schüler von Benjamin West. Für den hat Allston, der auch Dichter war, ein Gedicht geschrieben:

To My Venerable Friend, The President Of The Royal Academy

From one unused in pomp of words to raise
A courtly monument of empty praise,
Where self, transpiring through the flimsy pile,
Betrays the builder's ostentatious guile,
Accept, O West, these unaffected lays,
Which genius claims and grateful justice pays.
Still green in age, thy vigorous powers impart
The youthful freshness of a blameless heart:
For thine, unaided by another's pain,
The wiles of envy, or the sordid train
Of selfishness, has been the manly race
Of one who felt the purifying grace
Of honest fame; nor found the effort vain
E'en for itself to love thy soul-ennobling art.

Benjamin West war ein Quäker aus Pennsylvania, ein Freund von Benjamin Franklin, den er mit seinem Blitzableiter gemalt hat. Nach seinem Studium in Rom, das ihm Mäzene wie William Allen bezahlt hatten, war er nach London gekommen. Damals gehört Pennsylvania noch zu England, die amerikanischen Kolonien hatten sich noch nicht von England losgesagt. Benjamin West wird in England Hofmaler des Königs und nach Sir Joshua Reynolds der zweite Präsident der Royal Academy werden. Eines seiner berühmten Bilder ist The Treaty of Penn with the Indians, das West auf Wunsch des Sohnes von William Penn 1771 gemalt hat. Es ist ein Bild des Friedens, hier schliessen Quäker und Kaufleute mit den Indianern einen Friedensvertrag. 

Fünfzig Jahre später hat der Quäker Edward Hicks den Friedensschluss noch einmal gemalt, aber ganz anders. Sein Bild The Peacable Kingdom beruht, und das war für den frommen Quäker Hicks selbstverständlich, auf einer Bibelstelle. Auf Jesaja 11, 6-8, wo es heißt: Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und der Pardel bei den Böcken liegen. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden an der Weide gehen, daß ihre Jungen beieinander liegen; und Löwen werden Stroh essen wie die Ochsen. Der Sprung vom Alten Testament ins Amerika des William Penn fällt dem Quäker Prediger Hicks leicht, wie es überhaupt in Amerika dank der Puritaner und der sogenannten Typologie sehr gebräuchlich ist, Tagesereignisse aus der Bibel herzuleiten.

Charles II hatte William Penns Vater das Land in Amerika geschenkt, nicht aus reiner Freundlichkeit, er schuldete Penns Vater, dem Admiral William Penn, viel Geld. Aber es wird lange dauern, bis aus dem Landgeschenk das wird, was William Penn sein heiliges Experiment genannt hat. Penn, der der größte private Grundbesitzer der Welt geworden war, hatte sein Land zuerst New Wales genannt, danach Sylvania, aber dann hatte der König angeordnet, dass die Provinz Pennsylvania heißen solle. Penns Oase der Religionsfreiheit wurde zu einer Sammelstätte für Angehörige religiöser Minderheiten, die in Europa verfolgt oder diskriminiert wurden. William Penn hält sich an alles, was in dem Vertrag steht, er hatte sogar zwei indianische Sprachen gelernt. Die Hauptstadt seines Landes hatte William Penn Philadelphia genannt, die Stadt der brüderlichen Liebe. Hier tagte ein Jahrhundert später der Kontinentalkongress, hier wurde die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet.

Heute wählt Amerika, vielleicht entscheidet sich die Wahl in Pennsylvania. Die Wölfe werden nicht mehr bei den Lämmern liegen, wie auf dem Bild von Hicks. Pennsylvania ist kein peaceable kingdom mehr, es ist ein hart umkämpfter Swing State. Der nach Donald Trump aus einem lot of crooked people besteht, die nichts anderes zu tun haben, als ihm die Wahl zu stehlen: They are fighting so hard to steal this damn thing. Look at what's going on. Look at what's going on in your state every day. Sie stehlen ihm die Wahl, wie sie das vier Jahre zuvor getan haben. Die Wahlmaschinen sind alle von den crooked people manipuliert worden. Da sind sie wieder, diese Lügengeschichten, die wir schon tausendmal gehört haben. Wir stellen dem mal einen Satz von Abraham Lincoln gegenüber: You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen