Heute vor 120 Jahren starb ✺John Ruskin, er war einundachtzig Jahre alt geworden. Die Königin Victoria, deren Zeitalter der Sohn eines Sherry Importeurs als Kunstkritiker und Sozialphilosoph geprägt hat, war wie er im Jahre 1819 geboren worden. Sie wird ihn um ein Jahr überleben. 1819 war das Jahr, in dem das Peterloo Massaker England erschüttert. Aber das Jahr 1819 ist auch das Geburtsjahr einer Vielzahl von Schriftstellern, die die Literatur verändert haben:
Herman Melville und Walt Whitman zum Beispiel. Und wären da noch Arthur Hugh Clough, George Eliot, James Russell Lowell, Gottfried Keller, Klaus Groth und Theodor Fontane. Vor acht Jahren schrieb ich in dem Post John Ruskin: Wie soll ich das heute nennen? Hundert Zeilen Hass? Ich weiß, dass ich Leser habe, die Ruskin mögen. Ich mag ihn nicht. Als ich noch jung war, hatte ich den festen Plan, alles von Ruskin zu lesen. Weil Proust ihn mochte. Heute steht beinahe alles in der zweiten Reihe des Bücherregals. Zumeist sind es die inzwischen ausgebleichten, lachsfarbenen alten Bände mit dem schönen Golddruck auf dem Buchrücken der Everyman Library, die kurz nach Ruskins Tod erschienen sind. Ein großer Teil des Werkes ist heute noch immer in der Everyman Library erhältlich.
Sein Werk steht bei mir noch immer in der zweiten Reihe, die zweibändige Biographie vom Tim Hilton steht da inzwischen auch. Ich mag Ruskin immer noch nicht. Ruskin hat einen langen und sehr informativen englischen Wikipedia Artikel. Der deutsche Artikel erwähnt mit keinem Wort, dass er schwer manisch-depressiv war. Der Maler und Kunstkritiker R.H. Wilenski war 1933 der erste, der in seinem Buch John Ruskin: An Introduction to Further Study of his Life and Work Ruskin als a manic-depressive invalid bezeichnete. Der Prozess, den Whistler gegen Ruskin anstrengte, weil der über dies Bild hier geschrieben hatte: I have seen, and heard, much of Cockney impudence before now; but never expected to hear a coxcomb ask two hundred guineas for flinging a pot of paint in the public's face, musste für ein Jahr unterbrochen werden, weil Ruskin wieder einmal das brain fever hatte.
Das hat er häufiger. Viele Jahre seines Lebens ist er ein klinischer Fall. Aber in der Welt der Viktorianer, wo alle ein wenig spleenig sind, fällt das vielleicht nicht so auf. Doch wenn man sein Brantwood Diary liest, bekommt man Mitleid mit diesem kranken Mann. Oder auch nicht. Krank in der Seele, bigott fromm, extrem moralisch und dann noch von zweifelhaften sexuellen Gelüsten beherrscht, das ist eine gefährliche Kombination. Er ist allerdings nicht der einzige der Eminent Victorians, der ein klein wenig neben der Spur ist.
Sein Gesamtwerk macht 39 Bände aus, es ist das Unglück von Ruskin, dass er über alles schreiben muss, über Kunst, Literatur, Ökonomie und Ökologie. Words, words, words. Ein wunderbarer Stil, kann man seitenlang lesen, man weiß aber hinterher nicht mehr, worum es eigentlich ging. Ich glaube nicht, dass irgend jemand das freiwillig lesen wird.
Um dem bildungsbürgerlichen Publikum wenigstens das Wichtigste von Ruskin schmackhaft zu machen, hatte der auf Kunstbücher spezialisierte englische Phaidon Verlag 1959 ein Buch mit dem Titel The Lamp of Beauty: Writings on Art by John Ruskin auf den Markt gebracht. Herausgeben von Dame Joan Evans, einer Spezialistin für mittelalterliche Kunst. Das war damals state-of-the-art, denn Dame Joan hatte gerade eine Ruskin Biographie geschrieben und war Mitherausgeberin der Ruskin Korrespondenz. Ihre Tätigkeit als Herausgeberin der Tagebücher wird heute von Kunsthistorikern überwiegend negativ beurteilt.
Aber über die Jahre hat Phaidon diesen Titel immer wieder überarbeiten und verbessern lassen, er ist jetzt auch etwas umfangreicher als vor einem halben Jahrhundert. Das Wichtigste von Ruskin ist wahrscheinlich in diesem Band. Bevor man sich ins Unglück stürzt und alle 39 Bände der Gesamtausgabe kauft und sich auf diese Müllkippe von Gedanken begibt, wo zweifellos ein paar gedankliche Goldbarren, Silbermünzen und Brillis versteckt sind, könnte man erst einmal mit diesem Buch anfangen. Oder mit John Ruskin: Selected Writings, herausgegeben von Dinah Birch in der Reihe der Oxford World's Classics. Was man auf jeden Fall lesen sollte, ist die hervorragende Biographie John Ruskin. 1819–1900: Leben und Werk (Hanser 1983) von Wolfgang Kemp, die auch ins Englische übersetzt wurde.
Und dann gäbe es da noch Ruskin Today: A Selection, das der berühmte Kenneth Clark herausgegeben hat. Clark und Ruskin haben eines gemeinsam, sie sind beide Kinder sehr reicher Eltern und konnten sich schon in jungen Jahren Gemälde kaufen. Clark wird ebenso wie Ruskin Gemälde von Turner besitzen (wie dieses hier). Aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Kenneth Clark wird geadelt, Ruskin nicht. Obgleich die Königin Victoria durchaus freigiebig mit Adelstiteln für Künster ist, man denke an den Dichter Alfred Tennyson oder den Maler Frederick Leighton, kommt Ruskin für sie nicht in Frage. Kenneth Clark, der Ruskin schon als Schüler gelesen hat, weil seine Schulbibliothek das Gesamtwerk Ruskins im Regal hatte, wird ein seriöser Kunsthistoriker werden. Ruskin wird Kunstschriftsteller.
Der Gemälde von Turner sammelt und über alles schreibt. In Mike Leighs Film ✺Mr Turner kommt der junge John Ruskin vor, er ist in dem Film eine lächerliche Figur. Das fand ich sehr witzig. Der Künstler Philip Hartigan auch: Ruskin is so little read now, that it's almost comical to imagine him being even a minor subject of a movie. And yet, when I watched Mike Leigh's film 'Mr Turner', which is mainly precoccupied with the English painter JMW Turner, there is Ruskin in a few scenes, in a priceless cameo performance by Joshua McGuire. McGuire plays Ruskin as a pushy fop who relishes the sound of his own voice, with a childish desire to impress that makes him seem like the eternally precocious child, always desperate to impress a roomful of adults even after he himself has grown up. A writer in the 'The Guardian' newspaper takes umbrage with this portrayal, but I found it very amusing.
Als Kunstschriftsteller lässt Ruskin nur William Turner gelten. Nicht einmal Claude Lorrain. So schreibt der Kunsthistoriker Arthur Mayger Hind süffisant ironisch im Vorwort seines Katalogs von Claude Lorrain Zeichnungen: After two centuries of brilliant popularity among English amateurs and collectors, Claude may be said to have suffered something of an eclipse in Victorian days, largely due to that wonderful but capricious arbiter of taste, John Ruskin. Ruskin left Claude the merit among painters of having set the sun in the heavens, and allowed his possession of a fine feeling for beauty of form and grace of foliage. But his anathemas follow in endless succession, the sum and total of them all being that his pictures when examined with reference to essential truth were one mass of error from beginning to end....
John Constable mochte Lorrain: In Claude's landscape all is lovely, all amiable, all is amenity and repose—the calm sunshine of the heart. He carried landscape, indeed, to perfection, that is, human perfection. Aber Constable ist für unseren capricious arbiter of taste John Ruskin keine Autorität: There was, perhaps, the making in Constable of a second or third-rate painter... But he is nothing more than an industrious and innocent amateur blundering his way to a superficial expression of one or two popular aspects of common nature. Oder noch schlimmer: Constable perceives in a landscape that the grass is wet, the meadows flat, and the boughs shady; that is to say, about as much as, I suppose, might be apprehended between them by an intelligent fawn and a skylark. Turner perceives at a glance the whole sum of visible truth open to human intelligence.
Hier schägt einer wild um sich, vernichtet einen Maler nach dem anderen, weil es eben nur den einen geben kann: Turner perceives at a glance the whole sum of visible truth open to human intelligence. Es ist ihm schon klar, dass in Constable ein Konkurrent für seinen geliebten Turner heranwächst, also muss man den schlechtmachen: Unteachableness seems to have been a main feature of his character, and there is corresponding want of veneration for Nature herself. His early education and associations were also against him; they induced in him a morbid preference of subjects of a low order. Sind John Constables Wolken subjects of a low order?
Dies Bild zeigt Lady Elizabeth Eastlake, sie ist wie Ruskin eine Kunst- und Kulturkritikerin. Sie ist heute erstaunlicherweise so gut wie vergessen. Für das, was sie über Kunst schreibt, hat sie bessere Grundlagen als Ruskin. Da ist zum einen ihr Gatte Sir Charles Eastlake, Maler, Übersetzer von Goethes Farbenlehre, Präsident der Royal Academy, Direktor der National Gallery und erster Präsident der Photographic Society. Elizabeth Eastlake hat in Deutschland gelebt und die Sprache erlernt. Und hat bewundert, dass die Deutschen richtige Kunsthistoriker haben. Die wichtigsten kunsthistorischen Werke dieser Zeit hat sie ins Englische übersetzt: J.D. Passavants Tour of A German Artist in England, Franz Kuglers Handbook of Painting: The Italian Schools und Gustav Friedrich Waagens Works of art and artists in Great Britain (das letzte Buch habe ich schon in dem Post Sir Francis Bourgeois erwähnt).
Auf diesem Plakat zu dem Film ✺Effie Gray sehen wir rechts Emma Thompson als Lady Elizabeth Eastlake. Emma Thompson hat auch das Drehbuch zu dem Film geschrieben und dadurch die Verdienste von Lady Eastlake wieder in das allgemeine Interesse gerückt. Kunsthistoriker wussten schon seit John Steegmans Buch Consort of Taste 1950 (Neuauflage als Victorian Taste 1970)), dass die Frau, die als erste Frau regelmäßig für den Quarterly Review schrieb, als Kunst- und Kulturkritikerin bedeutender war als Ruskin. Steegman sagt über Ruskins Urteile über englische Maler an einer Stelle seines Buches knochentrocken: It must be admitted that on the whole Ruskin is not a reliable judge on his contemporaries. Lady Elizabeth wird Ruskins erste Bände von Modern Painters rezensieren. Mit einer fünfzigseitigen Rezension greift sie Ruskin an. Das sind erhebliche Verletzungen des Egos eines Mannes, den Whistlers Anwalt in dem berühmten Beleidigungsprozess folgendermaßen charakterisierte: I, Mr. Ruskin, seated on my throne of art, say what I please upon it and expect all the world to agree with me.
Ruskin gehört nicht wie die Eastlakes zur einflußreichen Londoner Gesellschaft. Er weiß auch wenig von der wirklichen Welt, er wohnt sein halbes Leben bei seinen Eltern. You shut yourselves up within your park walls and garden gates; and you are content to know that there is beyond them a whole world in wilderness—a world of secrets which you dare not penetrate; and of suffering which you dare not conceive, sagt er in Sesame and Lilies an die Frauen gerichtet. Aber wenn sich jemand abschottet von der Wirklichkeit der viktorianischen Gesellschaft, der Ausbeutung der Arbeiter, der Kinderarbeit, der überall herrschenden Prostitution, der Sucht nach Opium (das als Laudanum frei verkäuflich ist), dann ist das John Ruskin.
In seinem Roman Der Stechlin sagt der Pastor Lorenzen zu dem alten Dubslav von Stechlin über die Engländer: Sie sind drüben schrecklich runtergekommen, weil der Kult vor dem Goldenen Kalbe beständig wächst; lauter Jobber, und die vornehmen Leute obenan. Und dabei so heuchlerisch; sie sagen Christus und meinen Kattun. Es ist die viktorianische Doppelmoral, die hier angeklagt wird, und von dieser Doppelmoral ist Ruskin nicht frei. Auch wenn er in einem Brief aus Venedig einmal schreibt our true monarch is not Victoria but Victor-Mammon, macht ihn das nicht zum Klassenkämpfer. Er schreibt das sozialkritische Werk Unto this Last, aber nicht Das Kapital oder Die Lage der arbeitenden Klasse in England.
Auf diesem Gemälde von Sir Edwin Landseer trägt der Prinzgemahl Albert eine mittelalterliche Rüstung. Gut, das ist nur ein Bild von einem Maskenball im Jahre 1842, aber das Bild ist von großer Symbolkraft. England ist jetzt von einer krankhaften Begeisterung für das Mittelalter besessen. Blechrüstungen haben Konjunktur, drei Jahre vor dem königlichen Maskenball gab es das Eglinton Tournament, das 100.000 Besucher anzog. Victorias Lieblingsdichter Tennyson, den sie zum poet laureate ernannte, schreibt seine Idylls of the King, und die Maler malen sich durch das Repertoire der Ritter von Camelot.
Mark Girouard hat das Phänomen in seinem Buch The Return to Camelot wunderbar beschrieben. Ruskin schwärmt nicht für Ritter, aber die heile Welt der Handwerker des Mittelalters ist sein Gegenentwurf für die Arbeitsbedingungen, für die Entfremdung von der Arbeit in den Fabriken, jenen satanic mills, von denen William Blake gesprochen hat. Deshalb liebt er die Präraffaeliten, weil die auch am liebsten im Mittelalter zu Hause wären. Mit der Moderne, mit diesem flinging a pot of paint in the public's face hat er nichts im Sinn. Der Whistler Prozeß zeigt der Öffentlichkeit, dass er ein Mann von gestern ist, dessen Zeit als Kunstkritiker vorbei ist.
Wenn die viktorianischen Maler keine Ritter malen, dann malen sie nackte Frauen (lesen Sie mehr dazu in den Posts Spätrömische Dekadenz und William Etty). Oder sie malen wie hier Sir John Everett Millais Ritter mit nackten Frauen. Und damit kommen wir zu einem ganz gefährlichen Thema: Ruskin und die Frauen. Zu seinem Entsetzen wird Ruskin feststellen, wenn er das Werk von Turner katalogisiert, dass sich im Werk seines Idols auch pornographische Zeichnungen befinden. Die Viktorianer mit ihrer Frömmigkeit und ihrer äußerlichen Wohlanständigkeit haben große Probleme diesen schönen Schein mit der Sexualität zu vereinbaren. Das Buch von Steven Marcus The Other Victorians über die Pornographie im 19. Jahrhundert kam auf die Bestsellerliste. Und auch Ronald Pearsalls The Worm in the Bud: The World of Victorian Sexuality wurde ein Bestseller. Und da ich bei Literaturempfehlungen bin, kann ich den Roman The French Lieutenant's Woman von John Fowles nur wärmstens empfehlen.
Wenn etwas in Beziehungen schiefgeht, sind natürlich immer die Frauen Schuld, das Motiv der fallen woman wurde von Malern noch nie so strapaziert wie in diesem Jahrhundert. Phyllis Rose hat das in ihrem lesenswerten Buch Parallel Lives: Five Victorian Marriages etwas genauer untersucht, Ruskin hat darin auch ein ganzes Kapitel. Kate Millett hat Ruskins Sesame and Lilies als one of the most complete insights obtainable into that compulsive masculine fantasy one might call the official Victorian attitude. Wo sie recht hat, hat sie recht. Die ganze Sache mit dem, wie Coventy Patmore es nannte, Angel in the House (Man must be pleased; but him to please Is woman's pleasure) ist sicherlich auch Ruskin Fans ein wenig unheimlich. Als die kleine Effie Gray zwölf war, hat er ihr ein Märchen geschrieben, als sie neunzehn war, hat er sie geheiratet. Es ist immer gefährlich, wenn ältere Männer für junge Mädchen Geschichten schreiben, heißen die nun The King of the Golden River oder Alice in Wonderland.
Ruskin war einmal in eine Französin namens Adèle Domecq (die Tochter des Geschäftspartners seines Vaters) verliebt gewesen. Als die nichts von ihm wissen wollte und einen französischen Grafen heiratete, hat er einen Nervenzusammenbruch. What sort of a creature I should have turned out if, at this time, Love had been with me instead of against me and, instead of the distracting and useless pain, I had had the joy of approved love, and the untellable, incalculable motive of its sympathy and praise. It seems to me that such things are not allowed in this world, wird er ein halbes Jahrhundert in seinen Praeterita schreiben. Seine Ehe mit Effie Gray wird eine einzige Katastrophe, in der Hochzeitsnacht sieht er zum ersten Mal in seinem Leben eine nackte Frau. Nackte Frauen im Schlafzimmer sind etwas anderes als nackte Frauen auf Ölgemälden. Ruskin flieht aus dem Schlafzimmer.
Wahrscheinlich sollten Frauen für ihn so aussehen wie Lizzie Siddal, das Supermodel der Präraffaeliten, als tote Ophelia auf dem Gemälde von John Everett Millais. Sechs Jahre nach der mißglückten Hochzeitsnacht schreibt Effie an ihren Vater: and finally this last year he told me his true reason (and this to me is as villainous as all the rest), that he had imagined women were quite different to what he saw I was, and that the reason he did not make me his Wife is that he was disgusted with my person the first evening. Ruskin erklärt zu dem Ganzen: It may be thought strange that I could abstain from a woman who to most people was so attractive. But though her face was beautiful, her person was not formed to excite passion. On the contrary, there were certain circumstances in her person which completely checked it. Was diese circumstances waren, weiß niemand. Die nie vollzogene Ehe wird geschieden, wegen Ruskins incurable impotency. Effie, die bei ihrer Trennung von Ruskin Rat und Hilfe bei Lady Elizabeth Eastlake suchte, heiratet den Maler Sir John Everett Millais, mit ihm wird sie sieben Kinder haben. Ruskin zieht wieder zu seinen Eltern. Seine Ehe wird in den Praeterita nicht erwähnt.
Dies ist die vierundzwanzigjährige Rose La Touche, die letzte große Liebe von John Ruskin, auf ihrem Sterbebett. Gezeichnet von Ruskin, das Bild ist erst vor kurzem aufgetaucht. Als sie neun Jahre alt war, hat er ihr Zeichenunterricht gegeben, als sie achtzehn war, hat er um ihre Hand angehalten. Ihre Eltern fragten Ruskins erste Ehefrau, ob sie dem zustimmen sollten, Effie Millais sagte better not. Nach ihrem Tod verfällt Ruskin endgültig dem Wahnsinn. Er hält spiritistische Sitzungen ab, um ihren Geist zurückzuholen und bildet sich ein, dass Rose zu ihm zurückkommt, in Weiß gekleidet wie eine Braut,.
Ich habe nicht über Wolken und Blumen geschrieben, weil ich sie für mich selbst liebte, sondern weil die ganze Energie meiner Mitmenschen auf das Ziel gerichtet ist, die Himmel zu verschmutzen und die Felder zu verwüsten. Und ich habe nicht über Bilder geschrieben, weil ich Bilder nun einmal liebte, sondern weil die Straßen von London über und über mit Plakaten und Karikaturen bedeckt waren, und zu jeder Seele, die mit sehenden Augen sie durchwanderte, nur von Greueln und Entstellungen sprachen, wird er an seinem Lebensende schreiben. Sieht er da das Jahrhundert, in dem er gelebt hat, zum ersten Mal mit offenen Augen?
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