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Samstag, 25. November 2023

Evacuation Day


Heute vor zweihundertvierzig Jahren haben die letzten britischen Truppen New York verlassen. Der 1775 begonnene Unabhängigkeitskrieg war endgültig zuende. George Washington reitet im Triumph mit achthundert Soldaten in New York ein. Sie sahen wohl nicht so elegant aus wie auf diesem Gemälde. Eine Augenzeugin hat sich Jahre später erinnert: We had been accustomed for a long time to military display in all the finish and finery of garrison life; the troops just leaving us were as if equipped for show, and with their scarlet uniforms and burnished arms, made a brilliant display; the troops that marched in, on the contrary, were ill-clad and weather beaten, and made a forlorn appearance; but then they were our troops, and as I looked at them, and thought upon all they had done and suffered for us, my heart and my eyes were full, and I admired and gloried in them the more.

Der Evacuation Day hat hier bei Wikipedia einen sehr guten Artikel. Man hat den Tag lange gefeiert, aber heute ist es kein offizieller Festtag mehr. Doch in New York gibt es noch einige, die jedes Jahr an diesen Tag denken. Seit sechs Jahren gibt es sogar einen Straßennamen für das Ereignis. Es hat 1783 noch einige Tage gedauert, bis alle englischen Truppen von Manhattan aus an Bord der englischen Schiffe waren. Es gibt Schwierigkeiten, der Wind ist ungünstig, wie der englische Oberkommandierende Sir Guy Carleton in einem Brief an George Washington schreibt. Es sind nicht nur englische Truppen, die jetzt das Land verlassen, auch viele Loyalisten, die zu ihrem König halten, verlassen Amerika. 

Wenige Monate zuvor, am 3. September 1783, war der Frieden von Paris unterzeichnet worden, damit war der Krieg formal zuende. Der Maler Benjamin West hat die amerikanischen Diplomaten gemalt. Es sind von links nach rechts John Jay, John Adams, Benjamin Franklin, Henry Laurens und William Temple Franklin. Das ist der junge Mann ganz rechts. Er gehört nicht zu den Gründervätern, er begleitet nur seinen Opa Benjamin Franklin. Die Herren John Adams (der der zweite Präsident Amerikas wird) und Benjamin Franklin haben hier schon einen Post. Der vielleicht nicht so bekannte Henry Laurens, der einmal Präsident des Kontinentalkongresses war, hat hier auch schon einen Post. Das Bild ist von Benjamin West nicht zuende gemalt worden, rechts ist eine freie Fläche. Dort solten die englischen Diplomaten sitzen, aber David Hartley und Richard Oswald hatten sich geweigert, für Benjamin West Modell zu sitzen. Die Engländer sind schlechte Verlierer bis zum Schluss.

Die amerikanische Post hat zur 200-Jahrfeier des Vertrags von Paris diese Briefmarke herausgegeben, die das Gemälde von Benjamin West, das The Peacemakers heißen sollte, ein klein wenig verändert. Es zeigt John Jay, Benjamin Franklin, John Adams und den englischen Delegierten David Hartley. Das ist historisch korrekt, Laurens und der junge Franklin waren bei der Unterzeichnung nicht dabei. Die sind nur in der Phantasie von West dabei. Aber dennoch ist die Veränderung des Kunstwerks von West ein klein wenig lächerlich. Der Historiker Stanley Weintraub hat die Briefmarke a travesty of history and a mischievous misuse of West's canvas genannt.

Der Freiheitskrieg der Kolonien ist in diesem Blog immer wieder ein Thema gewesen. Das beginnt mit dem Post über die Schlacht von Saratoga, wo Sir John Burgoyne eine ganze Armee verliert. Und das endet mit den Posts der Anfang vom Ende und Chesapeake Bay. Daziwischen liegen die Posts die Berufsreise, Trenton, Weihnachten 1776Verratmiles gloriosusBattle of MonmouthCowpensNathanael Greene und Banastre Tarleton. Das ist Amerikas Geschichte in Kurzfassung.

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