Donnerstag, 26. Dezember 2013

Rudolf Sühnel


Ich war letztens in der Universität. Zum ersten Mal seit fünf Jahren, es zieht mich da nicht hin. Fünfunddreißig Jahre sind genug; das Jahr, das ich mit Lehraufträgen drangehängt habe, zähle ich mal nicht mit. Aber ich musste da hin, um mir einen Vortrag anzuhören. Den Vortragsredner hatte ich dem Englischen Seminar vermittelt, er war längst emeritiert, wollte aber gerne an der Universität, von der er seinen Doktortitel bekommen hatte, einmal einen Vortrag halten. Ich hatte mir überlegt, ob ich zur Feier des Tages einen Anzug anziehen sollte, wie ich das früher immer tat. Dachte mir dann aber, dass ich damit sicher overdressed sei. Ich glaube, ich war mit meinem Luciano Barbera Jackett und der grauen Flanellhose schon overdressed, Anzüge trägt da niemand mehr. Der Gastredner trug einen Rollkragenpullover unter seinem Jackett (das Photo ist bei diesem Vortrag gemacht worden), so kenne ich Peter Freese seit beinahe fünfzig Jahren. Ich finde es cool, dass er seinem Stil treu geblieben ist.

Der Vortrag war hervorragend, ich hatte auch nichts anderes von ihm erwartet. Er verstand es wieder einmal, wie in seiner langen Karriere, Studenten nicht nur einen Stoff zu vermitteln, sondern ihnen etwas zu geben, das sie eines Tages als Lehrer gebrauchen konnten. Nach dem Vortrag hatten wir einen halben Tag, um alte Erinnerungen aufzufrischen. Wir hatten viel zu tratschen: Bücher, Verlage, Kollegen, das Leben. Mein Gast erzählte mir neben anderem eine Geschichte von Rudolf Sühnel, bei dem er in Heidelberg einmal studiert hatte. Den hatte er vor vielen Jahren auf einem Kongress wiedergetroffen; er überlegte sich, als er Sühnel sah, ob sich der hochbetagte Herr noch an ihn erinnerte. Aber Sühnel sagte ihm, er sei nur gekommen, um zu sehen, ob aus dem jungen Mann, dem er vor Jahrzehnten ein Gutachten schrieb, wirklich etwas geworden sei. Rudolf Sühnel ist beinahe hundert Jahre alt geworden. Ich habe ihn nur einmal getroffen, aber ich begegne immer wieder Menschen, die mir Geschichten von Rudolf Sühnel erzählen. Peter Freese war der dritte in diesem Jahr, der mir eine Geschichte von Rudolf Sühnel erzählte.

Ich lasse die jetzt einmal weg, empfehle stattdessen den Band Farewell aus dem Mattes Verlag, in dem sich seine Freunde und Wegbegleiter an ihn erinnern. Der Band wurde herausgegeben von Hiltrud und Erwin Poell, und für Erwin Poell hatte Sühnel einmal eine schöne Rede gehalten, die man hier im Internet lesen kann. Poell war kein Anglist, er war Buchgestalter, wahrscheinlich sogar der berühmteste in Deutschland. Zu Buchgestaltern, Buchbindern, Buchhändlern und Antiquaren hat Sühnel eine bibliophile Zuneigung gehabt, er hat auch ein kleines Buch über einen anderen Buchgestalter geschrieben: Gotthard de Beauclair. Für einen Gedichtband von de Beauclair (der auch Übersetzer und Dichter war) hat er das Nachwort geschrieben.

Diese Seite von Rudolf Sühnel ist ein Erbe aus seiner Zeit in Leipzig, wie er es in der Festgabe für den Buchbinder Willy Pingel beschrieben hat: Aus heutiger Sicht geradezu märchenhaft war die produktiv geballte Fülle, die die Buch- und Musikstadt Leipzig in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren aus allen Nähten platzen ließ, wenn auch die politischen Wirren nach verlorenem Krieg, der Kahlschlag der Inflation, das allein durch Bürgerfleiß geprägte Ambiente eine spartanische Kargheit erzwangen. Aber auf dem Augustusplatz, auf der Buchmesse, im Gewandhaus, im Hotel Hauffe, in Auerbachs Keller, bei Felsche, im Caffeebaum – überall sah man die markanten Köpfe der Verleger und Buchkünstler: Kippenberg, Rowohlt, Meiner, Brockhaus, Reclam, Hegner, Jess, Poeschel, Gilde-Dreßler, Hiersemann, Preetorius, Tiemann, Steiner-Prag, H. A. Müller, de Beauclair, Graf Kessler, Dorfner.

Aber wenn ich schon mit den oben angesprochenen Rudolf Sühnel Anekdoten geize, eine Geschichte soll doch noch präsentiert werden, sie stand im Brief eines Lesers, eines Mannes, der nichts mit der Anglistik zu tun hat. Er ist ein gebildeter Mann, wie man seinem Stil entnehmen kann, so etwas findet man heutzutage in der Anglistik kaum. Er hatte einen der ➱Posts zu Melvilles Moby-Dick gelesen und schrieb mir: Moby Dick spielt auch für mich eine wichtige Rolle - ich hab's gleich mehrfach gelesen; allerdings gebe ich gerne zu, dass mein Augenmerk nicht so wiederholt auf das Werk gefallen wäre, hätte nicht der Anglist, Rudolf Sühnel, mit dem ich in den 90er Jahren persönlich näher befreundet war - ein wöchentliches Treffen in einem guten Restaurant inklusive - mir Moby-Dick als den vielleicht gelungensten Roman überhaupt empfohlen. Der Roman bedeutete auch für Sühnel viel. Nachdem er sich in Bonn mit Homer und die englische Humanität: Chapmans und Popes Übersetzung im Rahmen der humanistischen Tradition habilitiert hatte, hielt er 1956 seine Antrittsvorlesung über Melvilles Moby-Dick: Versuch einer Deutung. Der Text ist (mit leichten Veränderungen) vielfach nachgedruckt worden, unter anderem als Nachwort zu der Insel Ausgabe von Moby-Dick.

Aber dann schrieb mir mein Leser noch (er bezog sich dabei auf den Post zu Ralph Lauren Purple Label): Vielen Dank für den Link zu Ihrem Artikel zu Ralph Lauren Purple Label. In der Tat schauen die Herren auf den Werbeseiten von Ralph Lauren nicht sehr klug aus der Wäsche, wie Sie bemerken; allerdings musste ich mit einem gewissen Widerwillen ob der Posen immer wieder hingucken, wie etwa bei einer Vogelspinne, die ich auch nicht erfreulich finde. Vielleicht haben sich die Werbeleute ja doch was dabei gedacht. Da Sie in dem Artikel Hemingway und Mann erwähnen: Beide waren große Themen des zu seinen späten Lebzeiten mit mir befreundeten Rudolf Sühnel; dieser hat nach Kriegsende versucht, Mann in Amerika zu besuchen und ihn nur um ein paar Tage verpasst, ließ sich jedoch von einer Haushälterin (glaube ich mich zu erinnern) eine Palme zeigen, unter der einer seiner großen Romane entstanden sein soll. "Ausgerechnet Doktor Faustus, diesen so deutschen Roman!" meinte Sühnel im Gespräch mit mir in seiner Wohnung im Hölderlinweg 14 in Heidelberg - those were the times. Auf den Spuren Hemingways aß Sühnel dann im kubanisch-amerikanischen Dunstkreis Delphin-Steak; man hatte wohl weniger Hemmungen seinerzeit (und auch Melville rechnet die Wale ja zu den Fischen). Bei der Kombination von Attraktivität und Bildungsarmut - die Ralph Lauren Models - muss ich unweigerlich daran denken, einmal, wie Attraktivität (auch hier trifft Lord Actons berühmter Spruch zu) jene korrumpiert, die sie haben, aber auch, und das scheint mir noch eigentümlicher, auch jene, die ihrer entbehren; besonders schmerzlich trifft das die klugen Köpfe. Und vergessen wir nicht jene, denen, wie dem Literaturwissenschaftler Friedrich Gundolf, beides zu Gebote stand ... wenn auch bei ihm kein langes Leben. 

Da kommt einer aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück, und das erste, was er tut: er reist nach Amerika, um Thomas Mann zu besuchen (man kann übrigens auf dem Photo oben sehen, dass draußen vor dem Fenster Palmen wachsen). Was für einen Deutschen wohl kurz nach dem Krieg schwer gewesen wäre, aber der in Nottingham geborene Sühnel besaß auch einen englischen Pass. Dank dessen er auch die gehassten Nazis vermeiden konnte, er lehrte von 1934 bis 1939 in London. Da war er wieder in der Nähe des Warburg Instituts, für den Teubner Verlag und dessen Bibliotheca Teubneriana hatte er nach dem Abitur an der Dresdner Kreuzschule die Drucklegung der Warburg Vorträge über England und die Antike betreut. Der oben im Text erwähnte Friedrich Gundolf, bei dem Sühnel über Die Götter Griechenlands und die deutsche Klassik promovierte, ist nur halb so alt geworden wie Rudolf Sühnel. Nach dem Krieg war Sühnel wieder in Leipzig, dann folgten die akademischen Stationen Bonn, Berlin und Heidelberg. Das Anglistische Seminar der Universität Heidelberg findet in seiner Institutsgeschichte nur zwei Namen erwähnenswert: den Bremer Johannes Hoops (hier im Bild - irgendwann schreibe ich mal über ihn) und Rudolf Sühnel.

Wenn Sie mehr über Sühnel wissen wollen, lesen Sie den Nachruf von seinem Kollegen Horst Meller. Oder diesen Nachruf in der Welt, in dem sich der schöne Satz findet: Ob an der Freien Universität in Berlin oder später in Heidelberg, wo er dann gegen Ende des Jahrhunderts zusammen mit der Lyrikerin Hilde Domin und dem Philosophen Hans Georg Gadamer quasi das Dreigestirn der äußerst kommunikativen Weisen bildete: Sühnel, hoch geachteter Anglist und Literaturwissenschaftler, war ein Genie der Freundschaft, diskreter Mäzen und empathischer Anreger, ein lebensweltlich Liberaler, bei dem die Verteidigung des abendländischen Erbes jeden Ruch von Bitterkeit verlor. Da wundert man sich über das hohe Niveau der Welt, aber wenn man den Namen des Autors liest - Marko Martin - wird einem klar, dass hier ein Schriftsteller schreibt.

Der Anglist Helmut Schrey, der einen ganz anderen Lebensweg und einen ganz anderen Bildungshintergrund als Sühnel hatte, sagt irgendwo in seiner Biographie Abgesang, dass die deutsche Anglistik zwar keine großen Koryphäen hervorgebracht hätte, aber immer nett zu ihren Studenten gewesen sei. An dem Satz ist etwas Wahres dran, das Fach ist nicht so großartig. Aber vielleicht hätte Schrey bei den angeblich fehlenden Koryphäen besser den Zusatz außer Rudolf Sühnel in dem Satz untergebracht. Sühnel kommt in seiner Autobiographie nicht vor, in seiner Lebenswelt wohl auch nicht. Sühnel gehörte eher in die Welt der Baronin Gisela von Stoltzenberg, die ihn natürlich gekannt hat. Er konnte ebenso versiert über englische Landschaftsgärten schreiben wie über Rudyard Kipling, über die Aufklärung in England wie über Huckleberry Finn. Ich kenne in der Anglistik nicht viele, die eine solches Repertoire der Bildung besaßen.

Als Rudolf Sühnel sechzig wurde, erhielt er eine Festschrift mit dem Titel Lebende Antike. Als er achtzig wurde, erschien im Springer Verlag eine Auswahl seiner Essay unter dem Titel Make It New: Essays zur literarischen Tradition. Der Gelehrte, der die anglistische Redaktion beim Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen hatte, der Buchreihen wie Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik beim Erich Schmidt Verlag herausgab, gehörte erstaunlicherweise auch zu den Gründungsvätern der Zeitschrift Das Argument. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften wählte ihn zum Mitglied, und der deutsche PEN-Club würdigte durch die Aufnahme sein essayistisches Werk. Er ist nicht vergessen. Jetzt ist gerade wieder ein Band seiner Essays erschienen: Quintessenz: Essays zur englischen und amerikanischen Literatur. Der Herausgeber Michael Hanke hatte mich vor Monaten gefragt, ob ich nicht als Rezension einige Zeilen über das Buch schreiben könnte. Ich habe ihm gesagt, ich würde es in meinen Blog schreiben, das würden mindestens tausend Leser lesen. Es sind Bücher wie dieses, die sich leider nicht so recht verkaufen werden. Der letzte Unsinn von Frank Schirrmacher (der auch einmal bei Sühnel studierte) verkauft sich, aber bei diesem schönen Buch hat der Verlag keine so großen Hoffnungen. Ich würde ja gerne noch etwas zu Frank Schirrmacher sagen, auf den Sühnel keine große Wirkung gehabt haben kann, verkneife mir das aber. Und bringe stattdessen lieber den Namen Manfred Frank ins Spiel, einen unserer gebildetsten deutschen Philosophen, der auch bei Sühnel studiert hat.

Den Michael Hanke kenne ich auch schon lange. Seit er in seinem ersten Semester mein Seminar Einführung in die englische Lyrik besuchte (er kann sich noch heute daran erinnern). Der dort verwendete Text hatte auch mit Rudolf Sühnel zu tun, weil der einer der Herausgeber von British and American Classical Poems war. Es ist ein Buch, das man jederzeit und für jedermann als Anthologie empfehlen kann. Reich bebildert, mit Worterklärungen und Kommentaren versehen. Zuerst war es, herausgegeben von Ludwig Herrig, im Jahre 1850 auf den Markt. Erreichte 1889 die 65. Auflage. Wurde dann 1905 von dem Anglisten Max Förster überarbeitet und erreichte 1930 die hundertste Auflage. 1966 haben Horst Meller und Rudolf Sühnel völlig neubearbeitet - es gefällt mir heute noch immer.

Michael Hanke war nicht der normale Anglistikstudent, der sich zufällig in meinen Kurs verirrt hatte. Er liebte Lyrik, hatte sogar einmal fünf Jahre als Privatsekretär für den Dichter Charles Causley gearbeitet. Er hat über John Crowe Ransoms Lyrik und europäische Dichtungstraditionen promoviert und sich mit einer Arbeit über den südafrikanischen Dichter Roy Campbell habilitiert. Und er hat eine Vielzahl von Büchern zur englischen Lyrik herausgegeben. In einem Band bin ich als Beiträger auch mit drin. Rudolf Sühnel natürlich auch. Wenn irgend jemand qualifiziert ist, aus dem Werk von Sühnel eine Auswahl der Schriften für eine Sammlung zu treffen, dann ist es sicher Michael Hanke, da hat der Verlag eine gute Wahl getroffen.

Der Name Rudolf Sühnel sagte mir schon etwas, als die Universität noch in weiter Ferne lag. Weil ich sein Nachwort zu Thackerays Die Geschichte des Henry Esmond in der Reihe von Fischers Exempla Classica gelesen hatte. Und das zu Jane Austens Emma. Und natürlich das zu Joseph Conrads Die Schattenlinie (mit der schwarz-weißen Silhouette eines Segelschiffs von Wolf D. Zimmermann drauf, das war damals mein Lieblingsroman). Das Abitur war noch fern, aber ich hatte den Plan, alle Bände von Fischers Exempla Classica Reihe und alle Bänder der Rowohlt Klassiker zu lesen. Mit einundzwanzig wollte ich durch die Weltliteratur durch sein. Na ja, ich habe es beinahe geschafft. Den Rest der Bildung überließ ich dem Zufall der Antiquariatsfunde und der Geschenke von Freunden.

Die Republik war bildungshungrig in den fünfziger Jahren, Deutschland war lange von der Kultur abgeschnitten gewesen. Die Bildungselite war sich nicht zu fein, Vorworte und Nachworte für die neu aufgelegten Werke der Weltliteratur zu schreiben. Und vieles von dem, was damals für Fischer, Rowohlt und Manesse geschrieben wurde, hat heute noch Bestand. Ich habe an anderer Stelle schon auf die hervorragenden Essays von Hans-Joachim Lang oder Fritz Güttinger (wie das Vorwort zu Boswells Biographie von Dr Johnson) hingewiesen. Es war vielleicht eine goldene Zeit der Philologie, materielle Not wurde durch geistigen Reichtum aufgewogen.

Ich wusste bei meinem Leseprogramm schon, dass ich Anglist werden wollte. Weil ich damals meine schwere Uwe Johnson Phase hatte. Und in dessen Roman Mutmassungen über Jakob kommt ein Anglist vor, da hörte ich das Wort Anglist zum ersten Mal. Und dann hörte ich einen Vortrag bei der Wittheit zu Bremen von Sühnels damaligem Bonner Kollegen Arno Esch über Shakespeares Hamlet. Da war das mit der Anglistik beschlossene Sache. Esch vertrat übrigens damals in seinem Vortrag die Ansicht, dass die Kernstelle von Hamlet nicht To be, or not to be ist, sondern das Zitat: We defy augury. There’s a special providence in the fall of a sparrow. If it be now, ’tis not to come. If it be not to come, it will be now. If it be not now, yet it will come—the readiness is all. Since no man of aught he leaves knows, what is ’t to leave betimes? Let be. Das weiß ich noch nach einem halben Jahrhundert. Weil ich damit damals auf jeder Party in Bremen geglänzt habe, ich bin schnell mit dem Aneignen von schlauen Gedanken anderer Leute.

Dass die Essays von Rudolf Sühnel Bestand haben, zeigt sich nirgends so klar wie bei dieser Auswahl der Essays zur englischen und amerikanischen Literatur. Der Philosoph Odo Marquard hat einmal gesagt: Erstens, es wird für mich weiterhin wichtig bleiben, Wissenschaft nie nur für Wissenschaftler zu formulieren. Philosophen etwa, die nur für Philosophen philosophieren, und davon gibt es viele, handeln ebenso unsinnig wie Sockenhersteller es täten, die Socken nur für Sockenhersteller herstellten. Rudolf Sühnel hat nie Socken für die Sockenhersteller der Anglistik hergestellt, er hat immer so geschrieben, dass ihn jedermann verstehen kann. Damals und heute noch. Das ist in der Anglistik selten geworden. Ich will jetzt nicht in Jeremiaden ausbrechen und den ubi sunt Topos bemühen. Aber diese Essays des letzten universalen Anglisten (so Hans-Joachim Zimmermann) mit ihrer immensen Bandbreite zeigen auch, dass etwas verloren gegangen ist. Es ist auch etwas verloren gegangen für all seine Freunde, seine Bekannten und seine ehemaligen Studenten, die ihn nie vergessen haben. In der Todesanzeige standen die Worte ... und es war alles, alles gut, diese letzten Worte aus Eichendorffs Taugenichts waren passend für ihn, der einmal der Vorsitzende der Eichendorff Gesellschaft gewesen war. Sein Schüler Jakob Köllhofer, der das Deutsch Amerikanische Institut in Heidelberg leitete, war auch einer der Vorsitzenden. Er hat in der Frankfurter Allgemeinen einen Nachruf geschrieben, der den schönen Titel Dem Menschengärtner hatte.  

Das Buch Quintessenz: Essays zur englischen und amerikanischen Literatur ist in diesen Tagen beim Mattes Verlag erschienen, die dreißig Euro (25 € Subkriptionspreis bis zum Jahresende), die es kostet, sind für die Bildung gut angelegt. Die Buchgestaltung ist natürlich von seinem Freund Erwin Poell.

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