Während ich dieses schreibe erfahre ich daß mein Vetter, Lord Byron, zu Missolungi gestorben ist. So hat dieses große Herz aufgehört zu schlagen! Es war groß und ein Herz, kein kleines Eyerstöckchen von Gefühlen. Ja dieser Mann war groß, er hat im Schmerze neue Welten entdeckt, er hat den miserabelen Menschen und ihren noch miserableren Göttern prometheisch getrozt, der Ruhm seines Namens drang bis zu den Eisbergen Thules und bis in die brennenden Sandwüsten des Morgenlandes. take him all in all, he was a man. Wir werden sobald nicht mehr seines Gleichen sehen. Byrons Vetter? Spricht hier der Captain George Anson Byron, der gerade der neue Lord Byron ist und wenig später Admiral sein wird?
Nein, hier spricht ➱Heinrich Heine. Für den Byron der einzige Mensch ist, dem er sich verwandt fühlt: Ich brauche eine stürmische, bewegte, abenteuerliche Jugend. Nicht umsonst habe ich mir den anspruchsvollen Titel 'Vetter Byrons' zugelegt. Ich brauche also unbedingt etwas von dem Format dieses revolutionären Titanen, der den 'Manfred' schrieb. Sagt Heine, den man auch schon mal den deutschen Byron genannt hat, in Heinrich Hubert Houbens Buch Gespräche mit Heine. In Wirklichkeit hat er so etwas ähnliches gesagt. Er hat auch einiges von Byron übersetzt. Aber nicht so viel wie der Bremer Bürgermeister ➱Otto Gildemeister.
Wenn es jemanden gibt, der in diesem Blog ein ständiger Gast ist, dann ist das Lord Byron. Am 19. April 2014 (der 19. April ist sein Todestag) gab es den Post ➱Lord Byron. Dem am 8. Mai der schöne Post ➱Lord Byrons Schuhe folgte. Und vorher war da noch viel, viel mehr. Ich liste das mal unten auf. Natürlich könnte ich heute ein Gedicht von Byron nehmen, aber ich nehme einmal Heines Childe Harold. Zwanzig Jahre nach Byrons Tod in den Romanzen veröffentlicht:
Eine starke, schwarze Barke
Segelt trauervoll dahin.
Die vermummten und verstummten
Leichenhüter sitzen drin.
Segelt trauervoll dahin.
Die vermummten und verstummten
Leichenhüter sitzen drin.
Todter Dichter, stille liegt er,
Mit entblößtem Angesicht;
Seine blauen Augen schauen
Immer noch zum Himmelslicht.
Aus der Tiefe klingt’s, als riefe
Seine blauen Augen schauen
Immer noch zum Himmelslicht.
Aus der Tiefe klingt’s, als riefe
Eine kranke Nixenbraut,
Und die Wellen, sie zerschellen
An dem Kahn, wie Klagelaut.
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