Samstag, 19. April 2025

Abschied ist ein scharfes Schwert


Nicht jeden Kommentar zu einem Post drucke ich ab. Hasskommentare schon gar nicht. Kommen nicht so häufig, aber es gibt sie. Und dann gibt es Kommentare wie diesen, der mich gestern erreichte, der ein Kommentar zu dem Post Hochzeitsmarsch aus dem Jahre 2012 sein sollte:

In einem Haus, das einst von Lachen widerhallte, hatte sich Stille wie dichter Nebel gelegt. Mein Mann, die Liebe meines Lebens, hatte sich von mir entfernt, und das Wort „Scheidung“ hing wie eine dunkle Wolke in der Luft. Mein Herz brach jeden Tag ein wenig mehr, verzweifelt versuchte ich, die Liebe, die wir einst teilten, festzuhalten.
     Auf meiner Suche nach Antworten stieß ich auf Dr. X, eine Liebeszauberin, die versprach, verlorene Liebe wiederzubeleben. Skeptisch, aber hoffnungsvoll, beschloss ich, es zu versuchen. Unter seiner Anleitung sprach ich einen Zauber, der meine tiefsten Wünsche nach Liebe und Verbundenheit widerspiegelte.
     Wie durch ein Wunder kam mein Mann am nächsten Tag nach Hause, seine Augen sanfter, erfüllt von Erkenntnis. Er sah mich nicht nur als seine Partnerin, sondern als die Königin seines Herzens. Er begann, mich mit Respekt zu behandeln, fragte mich immer nach meiner Meinung und schätzte unsere Verbindung über alles.
     Unsere Liebe war neu entfacht, stärker als zuvor. Ich war Dr. X dankbar, die mir geholfen hatte, den Weg zurück zu der Liebe zu finden, die ich für immer verloren glaubte. Falls sich jemand in einer ähnlichen Situation befindet, empfehle ich dringend, sich an Dr. X zu wenden. Für die Liebe lohnt es sich zu kämpfen, und manchmal kann ein wenig Magie die Flammen des Herzens neu entfachen
.

Ich kannte den Text schon, die Autorin, die in ihrer Jugend offenbar schwer von Courths-Mahler Romanen geschädigt wurde, versuchte jetzt zum dritten Mal in diesem Jahr diesen Text bei mir unterzubringen. Eine WhatsApp Adresse und eine E-Mail Adresse waren dem Text natürlich beigefügt. Ich füge dem Text einmal diesen wunderbaren Cartoon von Ronald Searle zum Thema Abschied zu. Der Autorin ist es übrigens gelungen, ihren Text an mehreren Stellen im Internet unterzubringen. Falls Sie die Adresse der Liebeszauberin brauchen, müssen Sie mal ein wenig suchen.

Abschied hatten wir in diesem Monaten schon in Comment te dire adieu, aber ein Abschiedsgedicht habe ich heute auch für Sie, Theodor Storm hat es geschrieben. Er befand sich da in einer Ehekrise, die Liebeszauberin Dr X konnte ihm nicht helfen, die war noch nicht geboren. Storm verarbeitet seine Gefühle in Gedichten, wie zum Beispiel in Rote Rosen, das zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht wurde. Aber das Trennungsgedicht für Dorothea Jensen aus dem Jahre 1852, das wurde gedruckt

Die Zeit ist hin; du löst dich unbewußt
Und leise mehr und mehr von meiner Brust;
Ich suche dich mit sanftem Druck zu fassen,
Doch fühl' ich wohl, ich muß dich gehen lassen.

So laß mich denn, bevor du weit von mir
Im Leben gehst, noch einmal danken dir;
Und magst du nie, was rettungslos vergangen,
In schlummerlosen Nächten heimverlangen.

Hier steh' ich nun und schaue bang zurück;
Vorüber rinnt auch dieser Augenblick,
Und wieviel Stunden dir und mir gegeben,
Wir werden keine mehr zusammenleben.

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