Dienstag, 22. März 2016

Die Welt in bunten Bildern


I have always been a reader; I have read at every stage of my life, and there has never been a time when reading was not my greatest joy. And yet I cannot pretend that the reading I have done in my adult years matches in its impact on my soul the reading I did as a child. I still believe in stories. I still forget myself when I am in the middle of a good book. Yet it is not the same. Books are, for me, it must be said, the most important thing; what I cannot forget is that there was a time when they were at once more banal and more essential than that. When I was a child, books were everything. And so there is in me, always, a nostalgic yearning for the lost pleasure of books. It is not a yearning that one ever expects to be fulfilled. 

Ein Plädoyer für das Lesen in der Jugend. Und für das Lesen, das einen wieder in diese Zeit zurückbringt. Allerdings redet hier kein Schriftsteller, hier redet eine Romanfigur, die Erzählerin einer ➱Gothic Novel namens The Thirteenth Tale. Ein Roman, der ein Riesenerfolg war. Ist auch schon  ➱verfilmt. Wahrscheinlich nicht wegen dieses schönen Zitats da oben. Mein Lieblingsbuch über das Lesen ist Daniel Pennacs Comme un Roman (gibt es natürlich auch auf deutsch), ein Buch, das ich immer wieder empfehlen kann. Ich habe das schon in ➱silvae: Wälder: Lesen und ➱Krieg und Frieden getan. Pennac gesteht dem Leser auch eine Anzahl von Rechten zu (wie das Recht, ein Buch nicht zu lesen), die Rechte sind hier aufgelistet. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

So etwas Ähnliches sagt auch der englische Schriftsteller G. K. Chesterton, der in ein Buch von Randolph Caldecott, das er einem Kind schenkte, hinein schreibt:

This is the sort of book we like
  (For you and I are very small),
With pictures stuck in anyhow,
  And hardly any words at all.
. . .
You will not understand a word
  Of all the words, including mine;
Never you trouble; you can see,
  And all directness is divine—
Stand up and keep your childishness:
  Read all the pedants’ screeds and strictures;
But don’t believe in anything
That can’t be told in coloured pictures.

Der Maler und Illustrator Randolph Caldecott ist nicht alt geworden. Nach seinem Tod im Jahre 1886 sagte Sir ➱Frederick Leighton in der Royal Academy: Such, I think, was an artist whose name I am compelled to pronounce tonight ... withal an artist whose works are in every English hand, and are cherished in every English home; whose sweet and dainty grace has not been in its kind surpassed; whose humour was as quaint as it was inexhaustible, and his mirth bubbling and contagious; a pure and wholesome artist in whom each of us has lost a friend; for who amongst us gentlemen is not in some degree poorer by the death of Randolph Caldecott?

Die Engländer haben seit dem 18. Jahrhundert ein schier unerschöpfliches Reservoir von Künstlern, die Bücher illustrieren. Die Engländer haben den Roman erfunden, und Romane wollten im 18. Jahrhundert illustriert sein. Im 19. Jahrhundert, als die Romane immer dicker wurden, erst recht. Und dann kamen die ➱Kinderbücher und die Nonsense Verse, die schrien geradezu nach Illustrationen. Dies hier ist der Einband von Victorian Publishers Book-Bindings in Paper, gezeichnet von John Lawrence, dem bedeutendsten Illustrator, den England zur Zeit hat. Ich mag das Buch sehr, zumal es mich nur einen Euro gekostet hat. Es ist antiquarisch sonst sehr viel teurer. Randolph Caldecott kommt in dem Buch natürlich auch vor.

In Deutschland kennt man ➱Randolph Caldecott, der heute vor 170 Jahren geboren wurde, kaum (obgleich man The House that Jack Built auch auf deutsch kaufen kann). In England dagegen ist sein Name noch immer ein household word. Und erstaunlicherweise liebte ihn ein Maler wie Vincent van Gogh. Die von Caldecott illustrierten Kinderbücher kann man in England immer noch kaufen. Diese Illustration findet sich in A Frog he would a woo-ing go, einem Buch, das man ➱hier im Project Gutenberg im Volltext lesen kann. The House that Jack Built an dieser ➱Stelle auch. Ich glaube, das reicht erst einmal für den heutigen Tag. Und wir merken uns mal den Satz: But don’t believe in anything That can’t be told in coloured pictures.










Dieses Aquarell der Brighton Ladies aus dem Jahre 1878 ist hier, um zu zeigen, dass Caldecott auch etwas ganz anderes gekonnt hätte, als Frösche, Mäuse und Fuchsjagden zu zeichnen.

Lesen Sie auch: Go, ask Alice, Winnie-the-Pooh, Walter CraneAugust Kopisch, John Peel, Wilhelm Busch

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