Sonntag, 28. Dezember 2025

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Heute vor hundertsechzig Jahren wurde der Maler Félix Edouard Vallotton geboren. Er war ein einziges Mal mit einem Bild in dem Post Peepshow, das Bild stelle ich noch einmal ein. Ich mag seine Malerei überhaupt nicht, und er käme kein zweites Mal in meinem Blog vor, wenn ich nicht ein wirklich witziges Bild gefunden hätte, das ich an seinem Geburtstag gerne hier zeigen möchte. Es hat mich gewundert, dass Valloton sich immer wieder in der Aktmalerei versuchte, obgleich das eigentlich nicht seine Sache ist. Ich habe hier den Aufsatz Der nackte Akt : Félix Vallotton (1865-1925) zu dem Thema. Falls Sie das interessiert.

Julian Barnes fand Valltons Aktbilder scheußlich: Als ich zum ersten Mal seine Akte sah, schienen sie das Vallotton’sche Gesetz zu beweisen: Je weniger Kleider eine Frau auf einem seiner Gemälde trägt, desto schlechter ist es. Aber trotzdem hat er einen langen Artikel über Valloton geschrieben und vor zehn Jahren eine Valloton Ausstellung kuratiert. Mir ist der Julian Barnes, der über rote Morgenmäntel und Flauberts Papagei schreibt, lieber als der Barnes, der Valloton mag. Ich finde die Aktgemälde von Valloton auch scheußlich, am scheußlichsten ist sicher das Bild von 1921, das das Städelsches Kunstinstitut besitzt.

In meinem Bild heute ist Valloton nur Nebensache. Es ist ein Farbphoto von Albert Theodor Schaefer. Es hat den Titel Félix Vallotton: Madame Vallotton im Morgenrock II. Madame Valloton Nummer eins ist auf dem Photo auch zu sehen, links auf dem Gemälde an der Wand. Auf dem im Hintergrund noch ein Aktgemälde zu sehen ist. Das Photo gehört, wie das Gemälde, der Staatsgalerie Stuttgart. Das 50 mal 65 Zentimeter große Photo ist ein Bild aus der Serie BilderEchos des Photographen, der sich auf Theater- und Opernphotographien spezialisiert hat, aber auch viele andere interessante Dinge macht. Irgendwie ist es ein perfektes Bild, auf dem wir drei mehr oder weniger bekleidete Frauen sehen können. Leider werden wir wahrscheinlich nie erfahren, wer diese sexy Brünette mit dem weißen Badetuch ist, die durch die leere Staatsgalerie tänzelt. Immer, wenn ich in Kunsthallen bin, laufen mir solche Frauen nicht über den Weg.

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