Es ist sechzig Jahre her, dass ich meine erste Françoise Hardy Platte kaufte. Es war Oktober, aber hier im massif central war noch ewiger Sommer. Ich hörte aus einem kleinen Plattenladen Musik, die ich nicht kannte. Es war definitiv nicht Juliette Gréco, für die ich zwei Jahre zuvor mein ganzes Taschengeld zusammenkratzte, um sie bei ihrem ersten Auftritt in Deutschland in Berlin zu hören. Dies war etwas ganz Anderes, aber irgendwie auch schön. Ich ging in den Laden, um die Platte zu kaufen. Drei herumlungernde Jugendliche in Lederjacken, die wie schlechte Kopien von Johnny Halliday aussahen, guckten mich mit offenem Mund an. Erst in dem Augenblick wurde mir klar, dass eine deutsche Uniform hier nicht unbedingt zum Alltag gehört. Die Verkäuferin sah mich etwas skeptisch an. Ich sprach zwar Französisch, aber ich trug diese Uniform, die sie nicht kannte. Ich bin der dritte aus unserer Familie in einem halben Jahrhundert, der in Uniform in Frankreich ist. Meine Brigade ist hier für drei Monate auf einem französischen Truppenübungsplatz, wir sind hier die ersten deutschen Soldaten seit 1945. Ich kaufe die Platte, die gerade läuft. Es ist ✺Tous les garçons et les filles de mon âge. Die Platte von Françoise Hardy habe ich immer noch.
Françoise Hardy ist gerade im Alter von achtzig Jahren gestorben. Sie hat hier den kleinen Post Tous les garçons et les filles de mon âge und wird in vielen Posts erwähnt. Bei YouTube gibt es als Re-Upload die schöne ✺Dokumentation, die arte 2018 gesendet hatte. →Françoise Hardy war ein Teil meines Lebens, sie wird es immer bleiben.
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