Donnerstag, 14. August 2014

Franco Costa


Der italienische Maler Franco Costa wird heute achtzig, da muss man gratulieren. Aus irgendwelchen Gründen ist er 1988 mal nach Kiel gelangt, seitdem sind seine bunten ➱Bilder im Sommer aus der Kieler Woche nicht mehr wegzudenken. Ich kenne Leute, die haben so etwas an der Wand hängen, mir persönlich ist das alles ein wenig zu bunt. So bunt ist Kiel nicht. Aber ich will nichts Böses gegen den Mann sagen, er tut viele gute Werke mit seinem Geld.

Viele Maler tun keine guten Werke, die scheffeln nur Geld. Und kaufen sich dann einen Rolls Royce. Wie ➱Bernard Buffet (oder Joseph Beuys und ➱Markus Lüpertz), der das Elend malte und damit gut verdiente. Und dann malte er auch noch den Rolls und machte damit noch mehr Geld. Franco Costa hat sich keinen Rolls gekauft, seine Mutter hat ihm einen alten Rolls (Baujahr 1937) zur Hochzeit geschenkt, aber ich weiß nicht, ob er den noch fährt. In Kiel gibt es wenige Rolls Royces, die zur Verschönerung des Straßenbildes beitragen könnten. Die Stadt sollte meinem Freund Keith, der seinen Bentley immer unerlaubt in der Dänischen Straße parkt, mal lieber keine Tickets verpassen, sondern ihm Geld dafür geben, dass er die Stadt verschönert.

Kiel ist nun mal nicht schön, und es wird leider nicht schöner. Nur auf den Bildern von Franco Costa ist alles schön. Man hat das alte Karstadt Haus abgerissen, das einst eine der ersten Filialgründungen von Rudolf Karstadt war. Nur das in Lübeck war noch älter, da hatten damals ➱Thomas Mann und Heinrich Mann zu den Kunden der ersten Stunde gezählt. Anstelle dieses Hauses hat man neben die Nikolaikirche ein Gebäude gesetzt, das man nur als städtebauliches Verbrechen bezeichnen kann. Die Firma Saturn haust da drin, und man hat dem Haus den Namen Nordlicht gegeben. Dieses Nordlicht hat aber nichts mit dem zauberhaften kleinen Film von Bill Forsyth zu tun, in dem die aurora borealis eine Rolle spielt.

Als damals Kieler Bürger monierten, dass der hässliche Steinklotz viel zu nahe an die Nikolaikirche heranreiche, antwortete das Landesdenkmalamt, im Mittelalter hätte man die Häuser auch bis an die Kirche gebaut. Ja, klar, bis zum großen ➱Brand von London. Wer verzapft solchen Schwachsinn? Juristen? Oder kriegen die alle die Fernseher von Saturn umsonst? In diesem Augenblicken wird einem klar, dass das KI des Kieler Autokennzeichens Keine Intelligenz bedeutet.

Denn Intelligenz und Weitsicht ist hier bei der Stadtplanung nicht gefragt. Hier genügt ein Jurastudium oder ein Parteibuch. Oder viel Geld. Es gab einmal ein Spiel mit dem Namen provopoli, das im Untertitel Wem gehört die Stadt? hieß. Das wurde aber auf Antrag der bayerischen Regierung vom Markt genommen. Es war ein Vierteljahrhundert lang verboten, weil es angeblich jugendgefährdend war, dabei zeigte es nur pädagogisch die Mechanismen von Politik und Kapital auf. Dieses Bild der vor zwei Jahren gestorbenen Kieler Malerin Gretel Riemann aus dem Jahre 1993 hat den Titel Vor dem Abriß.

Was das Bild zeigt, und wo hier das Plakat prangt, da war einmal der alte Sophienhof, ein Häuserkomplex der Gründerzeit. Wurde im Zuge der Umstrukturierung der Kieler Innenstadt zu einer autogerechten Stadtabgerissen und wich einem seelenlosen Einkaufszentrum. Ich habe damals an einer ➱Demonstration der Kunsthistoriker gegen den Abriss teilgenommen. Wurde sehr höflich von der Polizei weggetragen, man hatte denen wohl gesagt, dass das alles Akademiker seien, da kam der Gummiknüppel nicht zum Einsatz. Bei den ➱Besetzern vom Sophienhof schon.

Langsam durch belebte Straßen zu gehen, ist ein besonderes Vergnügen. Man wird überspielt von der Eile der anderen, es ist ein Bad in der Brandung, schrieb Franz Hessel, der als Flaneur die Maxime hatte: Man muß sich selbst vergessen, um glücklich spazieren zu gehen. Die Holstenstraße, die einmal Deutschlands erste Fußgängerzone war (so wie auf dem Bild von Willy Lucas hat sie um 1917 ausgesehen), war ja für das Flanieren gedacht.

Aber was ist aus der 1953 eingeführten Fußgängerzone geworden? Auf diesem Photo reicht sie erst bis zur Holstenbrücke, ihr unterer Teil wurde erst 1957 fußläufig (wie es im Behördendeutsch so schön  heißt) gemacht. Die vielen inhabergeführten Geschäfte sind verschwunden, Kettenläden überall; die Buchhandlungen sind von Hugendubel et.al. plattgemacht worden. Die Holstenstraße mündet jetzt im Sophienhof, und diese mall scheint das einzige wahre städtische Erlebnis für die Menschen zu bieten. Anstelle des Flaneurs haben wir jetzt ein neues Wesen: die mall rat.

Als Susanne Gaschke noch bei der ➱Zeit war, hat sie gesagt, dass der beste Weg zu Verschönerung Kiels sei, Teile der Innenstadt zu sprengen: Deutschland ist das Land der kleineren Großstädte, der Städte wie Kiel eben. Wenn man Kiel versteht, kann man Deutschland nicht missverstehen. Ziele für Kiel: Wiedereröffnung des Flughafens. Ansiedlung eines Sternerestaurants und einer seriösen Fischbrötchenbude. Sprengung von Teilen der Innenstadt. Als sie Oberbürgermeisterin wurde, hat sie da Teile der Innenstadt gesprengt? Nein, sie hat diesem millionenschweren Augenarzt, der sein Geld mit Immobiliendeals gemacht hat (und nebenbei noch Schnulzen singt), Steuerschulden in Millionenhöhe erlassen (lesen Sie ➱hier mehr dazu).

Meine liebste Ansicht von Kiel ist dieses Bild von Johann Heinrich Hintze, das ich schon in dem Post ➱Turner in Kiel abgebildet habe. Und in dem Post über ➱Eduard Gaertner. Hintze ist kein Kieler gewesen, er war ein Kollege des großen Berliner Malers Eduard Gaertner. Vielleicht bekommt er irgendwann auch mal einen eigenen Post. Ich mag es, wie das Wasser und der Himmel gemalt sind. Kiel ist in weiter Ferne.

Am schönsten ist Kiel, wenn man nichts davon sieht, wie auf diesem Bild von Bärbel Knees. Die kenne ich zwar nicht persönlich, aber ich weiß, dass sie Ihnen ein Bild von Kiel malt, wenn Sie das bei ihr bestellen. Gehen Sie doch einmal auf ihre ➱Seite. Aber von dem gnädig alle Bausünden zudeckenden weißen Schnee mal abgesehen, ist Kiel natürlich am schönsten aus der Ferne.

Und im 19. Jahrhundert. Also zum Beispiel auf diesem Bild von Wolperding. Der Maler heißt wirklich so, das hat nichts mit dem Fabelwesen zu tun, das bekanntlich sehr scheu ist und nur in Mondnächten von schönen jungen Frauen gesehen werden kann. Dieser Wolperding kommt aus Kiel und hat an der Kopenhagener Akademie studiert. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hat er sich durch Schleswig-Holstein gemalt.

Wenn man bei irgendeinem Antikhöker eine schleswig-holsteinische Landschaft sieht, bekommt man zugeflüstert: Es könnte sogar ein Wolperding sein. Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört? Die Ansicht von Kiel (oben) hat der Herr Fielmann, der inzwischen - weil man ja nichts dazu bezahlt - sowohl Axel Springers Gut Schierensee als auch das Plöner Schloss besitzt, dem Warleberger Hof geschenkt. Er brauchte nicht viel dazu zu bezahlen, es hat nicht viel gekostet.

Im ➱Warleberger Hof hat es vor Monaten auch mal eine Ausstellung von Stadtansichten aus drei Jahrhunderten gegeben. Dieses Bild der Holstenstraße ist noch einmal von dem Maler Willy Lucas. Das Straßenbild im unteren Absatz ist von dem Hamburger Maler Ernst Eitner, den man irgendwann einmal als Monet des Nordens rühmte. Ich habe das schon in dem Post über ➱Arthur Illies erwähnt. Eitner war häufig in Kiel zu Gast bei seinem Förderer, dem Amateurmaler und Kunstsammler Dr. Paul Wassily. Der mitten in der Stadt wohnte, wo er auch seine Praxis hatte. Die Großmutter meiner Schwägerin, die eine der ersten Ärztinnen in Schleswig-Holstein war, ist Assistentin bei Wassily gewesen und hat mir einmal von ihm und dem Künstlerleben im Hause erzählt.

Die Malerfreunde von Wassily haben es einfach, sie malen die Ansicht der Straße aus dem Fenster des Hauses Kehdenstraße 6 (einst erbaut vom Feldmarschall Graf Rantzau), wo Wassily wohnte. Ernst Eitners Strassenbild ist ein klein wenig impressionistischer als das Bild von Lucas. Wir sind im Jahre 1916, mit der Beflaggung feiert man die Rückkehr von U Deutschland von seiner ersten Atlantikfahrt. Achtzehn Jahre später, am Tag der Machtergreifung hat Eitner den gleichen Blick noch einmal gemalt, diesmal sind Hakenkreuze auf den Flaggen.

Wenig später sieht es in der Stadt so aus wie auf dem Bild von Hans Rickers. Das Haus von Wassily fiel 1941 den Fliegerbomben zum Opfer. Sein neues Haus am Schlossgarten wenig später. Auch Hans Rickers war mehrfach in Kiel ausgebombt, sein Studio in der Feldstraße ging verloren. Mit einer gewissen Besessenheit hat er das zerstörte Kiel immer wieder gemalt. Der Oberbürgermeister Andreas Gayck, dem Kiel in der Phase des Wiederaufbaus viel verdankt, hat viele dieser Aquarelle für die Stadt angekauft.

Damit man diese Zeit nicht vergisst. Aber man hat sie schnell vergessen. Irgendwann kam die Stunde der Immobilienspekulanten und von Stadtbauräten, die so lächerliche Figuren waren, dass man sie besser nicht erwähnt. Ein ➱Karl Friedrich Schinkel hätte hier keine Chance. Und was hat man hier alles nicht für Pläne, ein zweites Einkaufszentrum wie der Sophienhof ist neben dem Rathaus im Gespräch. Die Straßenbahn möchte man auch wieder haben. Und dann will man aus der Innenstadt noch ein kleines Venedig machen und kleine ➱Grachten bauen. Auf den Bildern der Planer sieht die schöne neue Welt immer ganz toll aus. In der Wirklichkeit ist alles anders.

1968 sah Kiel auf dem Gemälde von Rickers so aus. Menschenleer. Die Kunsthistorikerin Irmgard Schlepps hat in einem Aufsatz über Rickers geschrieben er sucht die gebaute Stadt, ihr Gefüge, wohl einer konkreten Stadt, aber nicht deren topographisches Abbild, eher vielleicht die seltene Stunde, in der ihre geheime Schönheit sichtbar wird. Die geheime Schönheit? Wo ist sie in Kiel?

Ein klein wenig von einem poetischen Augenblick einer heure bleue hat das Bild dieses unbekannten Malers (der mit A.S. signiert) erfasst. Oder liegt das daran, dass uns das Bild irgendwie an ➱Edward Hopper erinnert? Das Bild zeigt die Holtenauer Straße bei Nacht in den fünfziger Jahren, als es die Straßenbahn noch gab. Während meines Studiums hatte ich eine Monatskarte, es gab kein besseres Fortbewegungsmittel in Kiel. Aber die Planer mussten die Bahn ja unbedingt 1985 abschaffen. In meiner Heimatstadt Bremen hat man das trotz der ➱BVG Unruhen 1968 nie getan. In Kiel trauert man heute der Straßenbahn nach. Und während die Innenstadt langsam vor sich hinstarb, blühte die Holtenauer Straße auf; wenn man will, kann man hier sogar ein wenig flanieren.

Oder ist dies hier vielleicht der Ort, wo die geheime Schönheit sichtbar wird? Barlachs Geistkämpfer steht in der Dunkelheit einsam und verloren vor der Nikolaikirche. Im Hintergrund, wo einst Karstadt war, leuchtet das Nordlicht. Ja, das ist das potthässliche Bauwerk, in dem die Firma Saturn zu Hause ist. Ist nachts auch nicht schöner. Übrigens ist es ein Gebäude, bei dem man keine Toiletten eingeplant hat. Da macht das Ich bin doch nicht blöd der Firma Media Markt (zu der Saturn gehört) schon einen Sinn. In den Zwischenraum zwischen Kirche und Nordlicht wollte ein durchgeknallter Stadtbaurat einmal einen schmalen Hochhausturm mit einem Café im obersten Stockwerk bauen. Mit Seilbahn zu dem Karstadt Gebäude.

Grund und Boden in der Stadt sind im Besitz weniger Leute, zu denen auch unser säumiger Steuerzahler gehört. Diese Leute haben die Lektionen des provopoli Spieles begriffen. Nicht unbedingt das Grundgesetz, wo es heißt: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Man gibt die Pläne für neue Einkaufszentren noch nicht auf, obgleich ganze Hochhäuser und viele Läden leerstehen. Im Gegensatz zum Monopoly will niemand die Schlossstraße haben. All die kleinen Läden, die da mal waren, sind pleite.

Selbst in der hübschesten Straße Kiels ist manchmal kein Leben mehr. Jahrelange Bauarbeiten haben in der Dänischen Straße die Kunden vertrieben. Kaum sind die Bauarbeiten beendet, da riegelt man die Straße durch Straßenbauarbeiten weiträumig ab. Keith kann mit seiner Bentley Corniche nicht mehr in die Straße fahren, vor ➱Kelly's parken und so zur Verschönerung der Stadt beitragen. Als es noch die Straßenbahn gab, da lebte die Straße noch. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass der ➱NSU da vorne rechts auf dem alten Bild meiner ist.

Die Formel, dass Kiel - wie wahrscheinlich so viele andere Städte - nur aus der Ferne und aus ferner Zeit erträglich ist - scheint zu funktionieren. Auf dem Bild von Adolf Lohse, der diese Ansicht von Ellerbek auf Kiel mehrfach gemalt hat, ist die Welt noch heil. Und die Ostsee wahrscheinlich noch sauber. Ich könnte Sie jetzt noch mit vielerlei Literatur traktieren, um zu zeigen, dass ich Alexander Mitscherlichs Die Unwirtlichkeit unserer Städte und Jane Jacobs The Death and Life of Great American Cities gelesen habe. Und alles lese, was Dieter Bartetzko schreibt. Will ich aber nicht.

Um zu zeigen, dass die städtebauliche Tristesse ubiquitär ist, möchte ich stattdessen mal eben einen Blick auf Neviges werfen. Sie kennen den Ort nicht? Lesen Sie etwa den Blog ➱42553 Neviges nicht? Das sollten Sie unbedingt tun, der Blogger hat nämlich den Grimme Online Award für seinen Blog bekommen. Wenn Sie die architektonischen Schönheiten von Neviges kennenlernen wollen, dann sollten Sie einmal diese ➱Seite anklicken. Ich habe gerade eine Mail von dem Blogger bekommen, in der er mir versichert, dass er meinen Blog täglich liest, manchmal ganze Nächte lang. Ich finde seinen Blog, der ein wenig vom Geist von ➱Albert Vigoleis Thelen hat, auch ganz wunderbar.

Der Pfeil auf dem Marineehrenmal von Laboe auf dem Bild von Antje Marczinowski (die Schülerin von Hans Rickers wurde ➱hier schon einmal erwähnt) zeigt nach Norden, weg von Kiel. Die Malerin hat dazu gesagt: Nicht das Gigantische als Merkmal zieht mich dabei an. Es ist das Erleben, daß manchen Monumenten so sichtbar und fühlbar eingeschrieben ist, an welche Grenzen sich die Menschen mit ihren Bau- und Denkwerken heranbegeben, teilweise ahnungslos heran-'machen'. Unwiderruflich hinterläßt unsere Gesellschaft Monumente als Folge ihres Wissens über ihre Machbarkeit. Das Ding selbst und seine über die Funktion hinausreichende Bedeutung bleiben ihr fremd... Unter dem hohen, hohlen Monument, von den Menschen zur Erinnerung an Tote, an Getötete gebaut, breitet sich die uralte Materie aus, umrändert und durchzogen von den potentiellen Zerstörkörpern der menschlichen Gesellschaft.

Wir müssen immer bedenken, dass dies nicht nur - wie auf  den Bildern von Hans Rickers - eine zerstörte Stadt ist, sondern dass dies auch eine Stadt ist, von der die Zerstörung in zwei Kriegen ausging. Und auf den Bau von ➱U-Booten ist man heute immer noch stolz. Seit man hier im 19. Jahrhundert mit dem Brandtaucher das erste deutsche U-Boot gebaut hat, ist der Bau dieser Boote bei ➱Howaldt beheimatet.

Die Stadt Kiel hat zur Verschönerung der Stadt und zur Orientierung für die Touristen eine blaue Linie vom Bahnhof bis zu den Skandinavien Fähren pinseln lassen. Wahrscheinlich hat man sich das Blaue Band in Vegesack zum Vorbild genommen. Das sollte sogar blau leuchten. Funktioniert aber nie. Sie sollten sich dieses ➱Video unbedingt einmal ansehen, das mit der Frage endet: Wie bekloppt muss man eigentlich sein, um so etwas zu beschließen?

Die Kieler blaue Linie ist nach wenigen Monaten völlig abgewetzt. Aus dem Rathaus verlautete, man arbeite mit Hochdruck an einer finalen Lösung. Das klingt gefährlich, ist die lingua tertii imperii immer noch im Amtsdeutsch vorhanden? Wahrscheinlich wird das Ganze wieder so ein Schildbürgerstreich wie die Aussichtsplattform am Nord Ostsee Kanal. Dazu möchte ich jetzt lieber nichts sagen, aber dies ➱Video sollten Sie sich unbedingt ansehen. Dies Bild von Gretel Riemann fand der kleine Carlo in der Ausstellung ganz toll, so ein gelbes DHL Auto hat er auch. Carlo ist sechs. Die unheimliche  Stimmung - der menschenleere Berliner Platz, der ein wenig an Magritte erinnert - ist ihm entgangen. Die architektonische Schönheit des Woolworth Gebäudes auch.

Was können wir nun tun, um den Symptomen der Broken Windows Theory entgegen zu wirken? Shakespeare bietet eine Lösung an, die immer passt: The first thing we do, let's kill all the lawyers. Davon abgesehen müssen wir die Schönheit wieder zurück in die Stadt bringen. Eine Bentley Corniche in British Racing Green wäre ein Anfang. Was bleibet aber, stiften die Dichter:

Kiel, im Schmuck' der grünen Borden,
Saatenreich und waldumsäumt,
Schöne Stadt in Deutschlands Norden,
Wo der Ostsee Woge schäumt,
Du in deiner vollen Schöne,
Deiner stolzen Flotte Pracht,
Stadt der frohen Musensöhne,
Dieser Gruß sei dir gebracht!

Und dann pflastern wir die ganze Stadt voll mit Bildern von Franco Costa.













Im Warleberger Hof ist in der Fördegalerie die Ausstellung Landschaften und Stadtansichten bis zum 1. März 2015 wieder zu sehen.

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