Montag, 19. Dezember 2016

William Turner


Als er die Nachricht vom Tod seines Freundes ➱Thomas Girtin bekam, sagte er: Poor Tom... If Tom Girtin had lived, I should have starved. Er wusste, wie gut er war, aber er konnte Größere anerkennen. Die Rede ist natürlich von William Turner, der am 19. Dezember 1851 starb. Der Sohn eines Londoner Barbiers war ein erstaunlicher Mann. Jemand, der eine Bettlerin mit bösen Worten von seiner Tür verscheuchte, um dann hinter ihr her zu laufen. Und ihr eine fünf Pfund Banknote zu geben, das war damals sehr viel Geld. Wer keine Biographien Turners gelesen hat und nicht Peter Ackroyds kleines Turner Buch genossen hat, mag glauben, dass Turner derjenige ist, den wir in Mike Leighs Film sehen. Es ist kein guter Film (➱hier ganz zu sehen), ich wünschte mir, dass man den unübertroffenen ➱Leo McKern in dem ➱Film The Sun is God sehen könnte, aber das ist leider bei YouTube nicht im Angebot.

Turner liebte und schützte seine Privatsphäre, seine Nachbarn wussten nicht, wer er war. Die meisten hielten ihn für einen pensionierten Kapitän. Er konnte prollig sein, seinen Cockney Akzent hat er sein Leben lang nicht abgelegt. Peter Ackroyd hat ihn einen Cockney visionary genannt. Er sammelte und hortete alles, was er in die Finger bekam, aber er war kein Geizhals. War er bei Auftraggebern eingeladen, hinterließ er Silbergeld für die Diener unter seinem Kopfkissen, war zu schüchtern, es ihnen in die Hand zu drücken. In seinem Testament verfügte er, dass man ein Armenhaus für decayed artists baute. Einen großen Teil seiner Bilder hinterließ er der Nation.

Die Biographien, die ich zu dem Mann, der gesagt hat My business is to paint what I see, not what I know is there, empfehlen würde, sind A.J. Finbergs The Life of J. M. W. Turner, R.A., Anthony Baileys Standing in the sun: A Life of J. M. W. Turner und Andrew Wiltons Turner in His Time. Und dann gibt es ja noch ganz viel Turner in diesem Blog. Klicken Sie doch einmal diese Posts an: J.M.W. Turner, Sklavenschiff, Thomas Girtin, John Sell Cotman, William Turner in Kiel, måneskinnsmaler, Aquarellmalerei, Landschaftsmalerei, John Thomson of Duddingston, Gordale Scar, John Constables Wolken, Carl Blechen, Walter Scott in Bildern, Richard Parkes Bonington, Lurley, Robert Vernon, Childe Hassam, Emily Dickinson, Le Tréport, Abildgaard, Claude Lorrain, Sir Joshua Reynolds, Drachenfels, Thomas Moran, limited and abstracted art, Karl Friedrich Schinkel, Gustav Christian Schwabe, Sir William Beechey, Heringe

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