Samstag, 13. Oktober 2018

Alice Neel


Es hat länger gedauert, die amerikanische Malerin, die am 13 Oktober 1984 starb, richtig zu entdecken. Aber im letzten Jahr war sie schon in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen. Alice Neel hat lange gebraucht, bis sie wirklich berühmt wurde und ihre Bilder auf dem Kunstmarkt honoriert wurden. Portraits von ihr bringen heute auf dem Markt zwischen dreistelligen und sechsstelligen Ergebnissen. Den Film der BBC kann ich Ihnen leider nicht anbieten.

Dafür habe ich aber einen lange interessanten Vortrag von Phoebe Hoban, der Autorin der Biographie Alice Neel: The Art of Not Sitting Pretty. Neel, die immer für die Rechte der Malerinnen eingetreten ist, hat lange gebraucht, bis sie künstlerisch ernstgenommen wurde. Dann hagelt es Einladungen, Interviews, Dokumentarfilme. Ihren in Kuba geformten Stil, der ein wenig nach José Clemente Orozco, Diego Rivera und Frida Kahlo schmeckt, hat sie nie aufgegeben.

In ihren letzten Jahren, die ihre größte Schaffensperiode sind, wird sie auch die Malerkollegen malen, die mit der modernen Kunst in den sechziger Jahren reich und berühmt geworden sind. Andy Warhol inklusive. Barry Walker hat sie one of the greatest portrait artists of the 20th century genannt. Bei Google Bilder finden Sie einen reichen Querschnitt aus ihrem Werk. Sie hat auch Gedichte (hier eine Auswahl) geschrieben. Dies hier handelt von Harlem, einem Stadtteil, dessen puertorikanische Einwohner sie immer wieder gemalt hat:

I love you Harlem
Your life your frequent
Women, your relief lines
Outside the bank, full
Of women who no dress
In Saks 5th Ave would
Fit, teeth missing, weary,
Out of shape, little black
Arms around their necks
Cling to their skirts
All the wear and worry
Of struggles on their faces
What a treasure of goodness
And life shambles
Thru the streets
Abandoned, despised,
Charged the most, given
The worst
I love you for electing
Marcaronio, and him for being what he is
And for the rich deep vein
Of human feeling buried
Under your fire engines
Your poverty and your loves

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