Ich wollte heute nichts schreiben, wollte mal eine kleine Pause einlegen. Ich bin es nicht mehr gewöhnt, jeden Tag einen Post zu veröffentlichen. Aber dann sah ich, dass Charles Follen Adams heute Geburtstag hat, ein amerikanischer Mundartdichter, der Gedichte in einer Sprache schreibt, die man Pennsylvania Dutch nennt. Eine Sprache, in der wir Sätze finden wie: und dann sind die pigs übern fence gehoppt und haben die potatoes gedamaged. Die Sprache kann auch noch sehr lebendig sein, wie der Country Sänger John Schmid beweist. Wie das Alphabet von diesem deitsch aussieht, können Sie hier sehen.
Man kann das Ganze leicht verstehen. Auch die Geschichte vom kleinen Yawcob Strauss aus Yawcob Strauss, and Other Poems.
I haf von funny leedle poy
Vot comes schust to mine knee;
Der queerest schap, der createst rogue,
As ever you dit see.
He runs und schumps and schmashes dings
In all barts off der house:
But vot off dot? He vas mine son,
Mine leedle Yawcob Strauss.
Das Gedicht ist natürlich noch länger, Sie können den Rest hier lesen. Vor sechs Jahren gab es hier schon einmal einen Post zu Charles Follen Adams. Der natürlich nicht der berühmteste Dichter von Pennsylvania ist. Denn das ist eindeutig John Updike. Und vom dem nehme ich heute noch einmal ein Gedicht. Hat nichts mit dem Hopper hier zu tun, der ist nur da, weil das Bild in Pennsylvanien gemalt worden. Das Gedicht ist aus der Sammlung Endpoint, es ist kurz vor seinem Tod geschrieben worden:
Beverly Farms, April 14, 2008
A lightened life: last novel proofs FedExed—
the final go-through, back-and-forthing till
all adjectives seemed wrong, inferior to
an almost glimpsed unreal alternative
spoken perhaps on Mars—and taxes, state
and federal, mailed. They were much more this year,
thanks to the last novel’s mild success,
wry fruit of terror-fear and author’s tours.
Checks mailed, I stopped for gas, and plumb forgot
how to release the gas-cap door. True,
I’d been driving a rented car for weeks. But, too,
this morning I couldn’t do the computer code
for the accent grave in fin-de-siècle, one
of my favorite words. What’s up? What’s left of me?
Das Manuskript eines letzten Romans zur Post gegeben, Klagen über die Einkommenssteuer, das Auto auftanken, Schwierigkeiten mit dem Computer. Das leise Resignieren eines Erfolgsautors, What’s up? What’s left of me? Es ist irgendwie traurig, genauso traurig wie Hoppers Bild Pennsylvania Coal Town.
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