Freitag, 15. Mai 2020

Hyperlink


Das passiert einem bei Wikipedia Artikeln immer wieder. Man klickt einen interessant klingenden Link an und: nix. Oder man bekommt den Modellnamen eines Peugeot Modells: 404. Solche toten Links gibt es nicht nur bei Wikipedia, die gibt es auch hier in diesem Blog. Ich habe in den letzten Tagen viel Johann Sebastian Bach gehört, immer wieder seine Cellosuiten. Und da dachte ich mir, es sei ganz nützlich, dass ich mir den Post Bachs Cellosuiten noch einmal durchlese. Alles, was da stand, würde ich heute noch einmal so schreiben, aber ich entdeckte, dass ein Link verschwunden war. Da steht in einem Absatz:

Ich finde es cool, wie der leidenschaftliche Pfeifenraucher Casals sogar mit dem Pfeife im Mund Cello spielt. Oder ist das eine Inszenierung für den Photographen? Wirklich cool war ➱Fred Katz in den Zwischenszenen von Jazz On a Summer’s Day. Wenn er mit nacktem Oberkörper einsam in seinem Zimmer sitzt und manchmal bei dem Prélude in G-Dur Takte auslässt, um seine Ziggi zu rauchen. Wenn Sie den Pfeil bei Fred Katz oben anklicken, können Sie einen Schnipsel aus dem Film sehen, aber am besten kaufen Sie sich die DVD von dem Film (oder gucken ihn hier).

Aber die Szene mit Fred Katz war bei YouTube verschwunden. Musste wieder ergänzt werden. Und da ich dabei war, habe ich auch einen Link zu dem Film Jazz On a Summer’s Day in den Text eingefügt. Denn das Multitalent Fred Katz durfte nicht fehlen. Er war klassischer Cellist und hatte Meisterkurse bei Pablo Casals besucht, war aber in den fünfziger Jahren in die Jazzszene geraten. Heute findet man das Cello ja immer wieder im Jazz, doch damals war Fred Katz der erste Jazzcellist. Es war übrigens Lena Horne, die Katz und Chico Hamilton zusammengebracht hatte. Zusammen mit Buddy Collette, Jim Hall und Carson Smith wurden Katz und Hamilton zu dem berühmten Chico Hamilton Quintet, das beim Newport Jazz Festival seinen Durchbruch hatte.

Fred Katz war ein erstaunlicher Mann, er war dreißig Jahre Professsor für Cultural Anthropology an der California State University, hatte eine eigene Gruppe (Fred Katz & His Jammers), schrieb ein Cellokonzert und geistliche Musik. Und schrieb nebenbei auch noch Filmmusiken. Wie zum Beispiel für den Roger Corman Horrorfilm A Bucket of Blood. Es lohnt sich, den allein wegen der Filmmusik anzuschauen. Leider hat Fred Katz die sechs Cellosuiten von Bach nicht aufgenommen.

Ich hörte mich also tagelang durch die verschiedenen Cellisten, da merkte ich, dass einer fehlte. Pablo Casals, Pierre Fournier und Janos Starker waren da, sogar Henk van Twillert, der die Suiten auf dem Saxophon spielt. Aber André Navarra fehlte. Ich hatte so eine Ahnung, wo er sein könnte, aber in der Ecke des Zimmers waren größtenteils unsortierte CDs. Sorgfältig zu kleinen CD Türmchen aufgeschichtet. Da ich in den letzten Wochen schon Schubladen aufgeräumt habe, Tagebücher, Briefe und Photos wiedergefunden hatte, dachte ich mir, ich könnte hier auch mal ordentlich aufräumen. Bin ich noch nicht mit fertig, aber André Navarra habe ich gefunden. Die beiden CDs gibt es noch, bei ebay wollen zwei Händler dreistellige Summen dafür haben, aber bei JPC und Amazon kann man die CDs noch zu einem normalen Preis bekommen. Bevor Sie kaufen, hören Sie doch einmal in die Suite No 6 hinein. Klingt sogar mit den 2 x 2 Watt meines Monitors sehr gut. Ich hoffe, dass es diesen Hyperlink noch ganz lange gibt.

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