Dienstag, 19. Juli 2022

Gottfried Keller


Gottfried Keller hat heute Geburtstag, er wird in diesem Blog immer wieder erwähnt. Ich bin aber noch nicht dazu gekommen, über Der grüne Heinrich zu schreiben, vielleicht kommt das ja nochmal. Wichtiger scheint es mir, einmal das Interesse auf das Jahr 1819 zu lenken, das Geburtsjahr von Königin Victoria und einer Vielzahl von Autoren, die die wichtigsten Werke des Jahrhunderts schreiben werden: Gottfried Keller, Klaus Groth und Theodor Fontane, Arthur Hugh Clough, John Ruskin und George Eliot. Und Herman Melville und Walt Whitman. Ob man daraus eine Theorie machen kann?

Das habe ich vor vier Jahren in dem Post 1819 geschrieben. Gottfried Keller ist schon in den Posts Othmar SchoeckPfingsten und silvae: Wälder: Lesen erwähnt worden, aber über den Grünen Heinrich habe ich immer noch nicht geschrieben. Dabei habe ich den Roman gelesen, sogar beide Fassungen. Durch Zufall entdeckte ich vor Tagen bei einem ebay Händler (ich suchte eigentlich etwas ganz anderes) einen Roman von Keller, den ich nicht kannte. Er hieß Don Correa: Ein kleiner Abenteurer-Roman. 1923 erschienen als Band 16 der Schweizerischen Bibliothek mit den Illustrationen von Eduard Stiefel und einer Einleitung von Theodor Bohner, der auch eine vierbändige Keller Ausgabe herausgebracht hat. Der Rhein-Verlag zu Basel, bei dem das Buch erschien, wird wenig später Rhein-Verlag Zürich heißen, die deutsche Ausgabe von James Joyces Ulysses ist hier erschienen.

Es war mir schnell klar, dass Gottfried Keller keinen Abenteurerroman namens Don Correa geschrieben hat. Die abenteuerliche Geschichte des portugiesischen Admirals Don Correa und seiner beiden Ehefrauen ist eine Novelle, die sich in Kellers Werk Das Sinngedicht findet. Das könnten Sie heute hier lesen, vielleicht ist das für Sie ein Einstieg in Gottfried Kellers Welt. Und über den Grünen Heinrich schreibe ich ein anderes Mal. Man kann die Novellen des Sinngedichts ab zwei Euro antiquarisch bekommen, für zehn Euro kriegt man schon die historisch-kritische Ausgabe des Stroemfeld Verlags (mit CD ROM). Meine Ausgabe des Aufbau Verlags Berlin und Weimar hat mir Harald Eschenburg senior vor vielen Jahren für zwei Mark verkauft. Für zwei Euro kriegt man die heute auch noch.

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