Dieser Cartoon erreichte mich vor sechs Tagen. Ein Freund, der die besten Beziehungen in die USA hat, hatte ihn mir zugeschickt. Der Cartoon ist von dem Zeichner Bill Bramhall und ist in der New York Daily News erschienen. Tage bevor wir im Fernsehen sehen konnten, wie das Oval Office zur Bühne einer Schmierenkomödie wurde. Wo Trump, sekundiert von seinem Wadenbeisser Vance, den ukrainischen Präsidenten vor laufenden Kameras heruntermachte. Das ist ja etwas, was er kann, seit er in seiner TV Sendung ✺The Apprentice You are fired ausrief. Die Präsidentschaft Trumps ist zur Reality Show verkommen. David Remnick kommentierte das im New Yorker mit: Trump’s behavior was disgraceful. He and his Vice-President, J. D. Vance, deliberately tried to intimidate Zelensky with all the finesse of a couple of small-time hoods. Und der Guardian hatte die schöne Schlagzeile: Diplomacy dies on live TV as Trump and Vance gang up to bully Ukraine leader.
Wenn es nur die Show wäre, Trump kann nun einfach nicht anders. Aber gefährlich wird es, wenn er Selensky vorwirft, den Krieg gegen Russland begonnen zu haben. Das ist die klassische Täter-Opfer-Umkehr. Susan B. Glasser, die im New Yorker die Kolumne →Letter from Trump's Washington schreibt, spricht von Trump’s Putinization of America. Das konservative Wall Street Journal überschrieb einen Kommentar mit Putin wins the Trump-Selensky spectacle in the Oval Office. Und fragte sich: Why did the vice president try to provoke a public fight? (...) Vance reprimanded Selenskyj as if he were a child late for dinner. (...) This was not the behavior of a would-be statesman.
Bill Bramhall hat das alles in seinem Cartoon vorausgesehen. Der Cartoonist, der im Everett Herald am 22. Februar den Cartoon Last American Weapon Delivery zeichnete, wusste auch schon, was kommen wird. Wir brauchen keine Zeitungen mehr zu lesen, wir müssen nur die Cartoons lesen. Wenn Sie aber doch lieber eine seriöse Zeitung lesen wollen: Den New Yorker, der gerade ✺hundert Jahre alt geworden ist, können Sie unentgeltlich als →New Yorker Daily lesen.
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