Freitag, 3. Februar 2012

Norman Rockwell


Das ist die kleine Ruby Bridges auf ihrem Weg zur Schule, sie ist die erste schwarze Amerikanerin, die eine weiße Schule im Süden besucht. Das Bild heißt The problem we all live with. Es ist wieder einmal eine Bestätigung des Satzes, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt. Auch wenn es hier ein Wort in dem Bild gibt, ein Wort, das in Amerika niemand mehr sagen darf. Wir sind im Jahre 1960, man muss das betonen: das alles ist erst etwas mehr als ein halbes Jahrhundert her, the problem we all live with.

Norman Rockwell (der heute vor 118 Jahren geboren wurde) ist im Alter politisch geworden, ein Bild wie New York Central Diner aus dem Jahre 1946 würde er in den sechziger Jahren nicht mehr malen.Ein halbes Jahrhundert hat er den amerikanischen Alltag gemalt, war er der Chronist des American Way of Life. Liebevoll und nie bösartig. Politische Stellungnahmen finden sich nur in seiner Zeit als war artist im Ersten Weltkrieg und in den Illustrationen zu Franklin Delano Roosevelts Four Freedoms. Aber jetzt hat er die Botschaft des Gedichtes I, Too, Sing America von Langston Hughes verstanden:

I, too, sing America. 
I am the darker brother. 
They send me to eat in the kitchen 
When company comes, 
But I laugh, 
And eat well, 
And grow strong. 
Tomorrow, 
I'll be at the table 
When company comes. 
Nobody'll dare 
Say to me, 
"Eat in the kitchen," 
Then. 
Besides, 
They'll see how beautiful 
I am 
And be ashamed-- 
I, too, am America.

Das Bild von Norman Rockwell The problem we all live with hängt heute übrigens im Weißen Haus, gegenüber von Obamas Oval Office. Norman Rockwell hätte das sicherlich begrüßt. Da ist sein Bild Welcome to the Neighborhood doch noch (ein klein wenig) wahr geworden.









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