The rearguard under Ney, meanwhile, which had remained till the 17th at Smolensko, on arriving on the banks of the Losmina (18th) found the heights on their front and flank covered with troops and artillery, and were summoned to surrender. 'A marshal of France never surrenders,' was the dauntless reply of Ney, who instantly advanced with the utmost heroism against the batteries; but, after losing half his men, he was driven completely off the field, and only saved 3.000 men out of 12.000 by crossing the Dnieper during the night on a thin covering of ice. This shattered remnant, destitute of horses or artillery, was still incessantly pursued by the Cossacks for twenty leagues through the forests; but the indomitable valour of Ney made his way through all obstacles; and he at last, with 1.500 men, rejoined the Emperor, who, hailing him with the utmost joy as 'the bravest of the brave,' exclaimed, 'I have 300,000,000 of francs at the Tuileries: I would gladly have given them all to save Marshal Ney!'
Andere Historiker erzählen diese Geschichte besser, und leider stimmen die Zahlen auch nicht so ganz, Ney kommt wohl mit weniger als 1.500 Mann bei Napoleon an. Das obige Zitat stammt aus der ➱Kurzfassung der History of Europe from the commencement of the French revolution in 1789, to the restoration of the Bourbons in 1815. Die Kurzfassung ist immer noch zu lang. Wenn Sie sich wirklich langweilen wollen, dann lesen Sie Sir Archibald Alison. Alle 10 (oder - je nach Ausgabe - 14) Bände. Ich gebe gerne zu, dass ich davon nur den Teil über die Zeit von 1812 bis 1815 gelesen habe, das hat mir gereicht. Archibald Alison wurde heute vor 220 Jahren geboren, deshalb möchte ich mal eben an einen der großen Langweiler der britischen Historikerzunft erinnern.
Ich bin nicht der einzige, der ihn nicht mag. Benjamin Disraeli erledigt ihn ganz en passant mit einem einzigen Satz in seinem Roman Coningsby: Finally, Mr. Rigby impressed on Coningsby to read the Quarterly Review with great attention; and to make himself master of Mr. Wordy's History of the late War, in twenty volumes, a capital work, which proves that Providence was on the side of the Tories. Sir Archibald Alison alias Mr. Wordy ist Tory, aber die Tories haben im 19. Jahrhundert keine großen Historiker hervorgebracht. Alison ist nicht in der gleichen Liga wie Thomas Babington Macaulay und die anderen ➱whig historians. Dennoch war seine Geschichte Europas ein beispielloser Erfolg, sie erreichte zehn Neuauflagen innerhalb weniger Jahre. Es war die erste europäische Geschichte, die die französische Revolution einbezog. Und sie glänzte mit vielen kleinen Details. Aber ansonsten war sie eigentlich nur sehr wordy. Heute erwähnt den Schotten, der nach seinem Biographen Michael Michie (➱An Enlightenment Tory in Victorian Scotland: The Career of Sir Archibald Alison) ein Verbindungsglied zwischen dem Scottish Enlightenment und dem viktorianischen Konservatismus ist, kaum noch jemand.
Ich bin nicht der einzige, der ihn nicht mag. Benjamin Disraeli erledigt ihn ganz en passant mit einem einzigen Satz in seinem Roman Coningsby: Finally, Mr. Rigby impressed on Coningsby to read the Quarterly Review with great attention; and to make himself master of Mr. Wordy's History of the late War, in twenty volumes, a capital work, which proves that Providence was on the side of the Tories. Sir Archibald Alison alias Mr. Wordy ist Tory, aber die Tories haben im 19. Jahrhundert keine großen Historiker hervorgebracht. Alison ist nicht in der gleichen Liga wie Thomas Babington Macaulay und die anderen ➱whig historians. Dennoch war seine Geschichte Europas ein beispielloser Erfolg, sie erreichte zehn Neuauflagen innerhalb weniger Jahre. Es war die erste europäische Geschichte, die die französische Revolution einbezog. Und sie glänzte mit vielen kleinen Details. Aber ansonsten war sie eigentlich nur sehr wordy. Heute erwähnt den Schotten, der nach seinem Biographen Michael Michie (➱An Enlightenment Tory in Victorian Scotland: The Career of Sir Archibald Alison) ein Verbindungsglied zwischen dem Scottish Enlightenment und dem viktorianischen Konservatismus ist, kaum noch jemand.
Die Geschichte vom Marschall Ney - the bravest of the brave (hier ein Bild von Adolphe Yvon) - und Napoleon an der Beresina wird immer wieder erzählt. Zur Zeit steht Adam Zamoyski mit 1812: Napoleon's Fatal March on Moscow ganz oben auf der Bestsellerliste der Napoleonliteratur. Für die Neue Zürcher Zeitung war das Buch ein Meisterstück der Geschichtsschreibung, für den Observer war es a brilliant, chilling account of Napoleon's retreat from Moscow. Das weltweite Lob der Rezensenten ist sicherlich nicht unberechtigt. Aber musste das Buch wirklich geschrieben werden? Gab es nicht schon genügend Bücher zu diesem Thema?
Wir sehen hier noch einmal Marschall Ney im Schnee auf einem Bild von Auguste Raffet. Er sieht in seinem heldenhaften Kampf bei der Verteidigung der Brücke von Kowno bei den Malern immer etwas anders aus. Und auch bei den Historikern ist er immer ein wenig anders. Wenn Sie sich jetzt gerade Adam Zamoyski gekauft haben, ist dagegen überhaupt nichts zu sagen. Aber es gibt natürlich noch mehr. Allein die Memoirenliteratur (bei diesem ➱Link für Sammler von Zinnfiguren sehr lesbar zusammengefasst) könnte ja schon für ein Bild des Feldzuges ausreichen. Ich erwähne den Spinner ➱Paul Holzhausen ja nur ungerne, aber er war vor hundert Jahren hierzulande der erste, der mit Die Deutschen in Russland, 1812: Leben und Leiden auf der Moskauer Heerfahrt eine ➱Anthologie zeitgenössischer Stimmen herausgab.
➱Armand de Culaincourts Erinnerungen sind seit den dreißiger Jahren auf dem Markt, die deutschen Generäle des Rußlandfeldzuges haben sie damals mit Unbehagen gelesen. Das erstaunlich frische Buch Armeen und Amouren, die Aufzeichnungen des jungen Baron ➱Boris (von) Uxkull, kennt man erst seit 1965. Und es gibt natürlich auch seriöse Gesamtdarstellungen von Napoleons Rußlandfeldzug. Seit 1967 gibt es Alan Palmers Napoleon in Russia (deutsch: Napoleon in Russland bei G.B. Fischer), ein Buch, das leserfreundlich geschrieben ist und dennoch historisch seriös ist. Und 1985 erschien bei Weidenfeld und Nicolson Nigel Nicolsons Napoleon 1812, in seiner Kürze von 192 Seiten ein unübertroffenes Meisterwerk. Nur vergleichbar mit ➱A.G. Macdonells Napoleon and His Marshals.
Bei dem überschäumenden Beifall für das zweifellos gut geschriebene Buch von Adam Zamoyski scheint man ein Buch ein wenig zu verdrängen, das Historiker ernst nehmen werden. Nämlich ➱Dominic Lievens Russland und und Napoleon: Die Schlacht um Europa. Liest sich nicht so leicht wie Zamoyski. Ist aber in seinem Ansatz, den Feldzug von 1812 nur als einen Teil des russischen Engagemenst in dem europäischen Krieg zu sehen, wirklich originell. Und ist in vielen Teilen historisch seriöser als Zamoyski. Wahrscheinlich ist es deshalb kein Bestseller. Vielleicht, aber auch nicht. Weil den Verfasser viele Teile der Geschichte einfach nicht interessieren. Die Geschichte, die uns Alison über Marschall Ney erzählt, ist bei Lieven abgemagert zu: Three days later Matvei Platov's Cossacks captured Kovno. Michel Ney led his indomitable rearguard back across the river Neman and the 1812 campaign was over.
At eight o'clock on the night of December 14th, 1812, the last French soldier out of all the 600,000 of the Grande Armee crossed the river Niemen, and left the soil of Holy Russia, and that last soldier was Michel Ney, Duke of Elchingen and Prince of the Moskowa. An Emperor, two Kings, a Prince, eight Marshals, and 600,000 men had been defeated, all, all except the son of the barrel-cooper of Saarlouis. Das merken Sie beim Lesen sofort, das kann nicht Sir Achibald Alison oder Dominic Lieven sein. Dies ist das Ende des Kapitels Moscow aus Macdonells Buch Napoleon and His Marshals. Auf diesem Bild hier, das uns vorgaukelt, ein Jugendbild zu sein, ist der junge rothaarige Michel Ney als Husarenleutnant zu sehen, gemalt von Adolphe Brune. Das Bild ist aber kein wirkliches Portrait, es wurde gemalt, als der Fürst von der Moskwa schon lange tot war. Aber die Geschichte seines Todes kennen Sie schon, weil Sie ja diesen ➱Post gelesen haben.
Wir sehen hier noch einmal Marschall Ney im Schnee auf einem Bild von Auguste Raffet. Er sieht in seinem heldenhaften Kampf bei der Verteidigung der Brücke von Kowno bei den Malern immer etwas anders aus. Und auch bei den Historikern ist er immer ein wenig anders. Wenn Sie sich jetzt gerade Adam Zamoyski gekauft haben, ist dagegen überhaupt nichts zu sagen. Aber es gibt natürlich noch mehr. Allein die Memoirenliteratur (bei diesem ➱Link für Sammler von Zinnfiguren sehr lesbar zusammengefasst) könnte ja schon für ein Bild des Feldzuges ausreichen. Ich erwähne den Spinner ➱Paul Holzhausen ja nur ungerne, aber er war vor hundert Jahren hierzulande der erste, der mit Die Deutschen in Russland, 1812: Leben und Leiden auf der Moskauer Heerfahrt eine ➱Anthologie zeitgenössischer Stimmen herausgab.
➱Armand de Culaincourts Erinnerungen sind seit den dreißiger Jahren auf dem Markt, die deutschen Generäle des Rußlandfeldzuges haben sie damals mit Unbehagen gelesen. Das erstaunlich frische Buch Armeen und Amouren, die Aufzeichnungen des jungen Baron ➱Boris (von) Uxkull, kennt man erst seit 1965. Und es gibt natürlich auch seriöse Gesamtdarstellungen von Napoleons Rußlandfeldzug. Seit 1967 gibt es Alan Palmers Napoleon in Russia (deutsch: Napoleon in Russland bei G.B. Fischer), ein Buch, das leserfreundlich geschrieben ist und dennoch historisch seriös ist. Und 1985 erschien bei Weidenfeld und Nicolson Nigel Nicolsons Napoleon 1812, in seiner Kürze von 192 Seiten ein unübertroffenes Meisterwerk. Nur vergleichbar mit ➱A.G. Macdonells Napoleon and His Marshals.
Bei dem überschäumenden Beifall für das zweifellos gut geschriebene Buch von Adam Zamoyski scheint man ein Buch ein wenig zu verdrängen, das Historiker ernst nehmen werden. Nämlich ➱Dominic Lievens Russland und und Napoleon: Die Schlacht um Europa. Liest sich nicht so leicht wie Zamoyski. Ist aber in seinem Ansatz, den Feldzug von 1812 nur als einen Teil des russischen Engagemenst in dem europäischen Krieg zu sehen, wirklich originell. Und ist in vielen Teilen historisch seriöser als Zamoyski. Wahrscheinlich ist es deshalb kein Bestseller. Vielleicht, aber auch nicht. Weil den Verfasser viele Teile der Geschichte einfach nicht interessieren. Die Geschichte, die uns Alison über Marschall Ney erzählt, ist bei Lieven abgemagert zu: Three days later Matvei Platov's Cossacks captured Kovno. Michel Ney led his indomitable rearguard back across the river Neman and the 1812 campaign was over.
At eight o'clock on the night of December 14th, 1812, the last French soldier out of all the 600,000 of the Grande Armee crossed the river Niemen, and left the soil of Holy Russia, and that last soldier was Michel Ney, Duke of Elchingen and Prince of the Moskowa. An Emperor, two Kings, a Prince, eight Marshals, and 600,000 men had been defeated, all, all except the son of the barrel-cooper of Saarlouis. Das merken Sie beim Lesen sofort, das kann nicht Sir Achibald Alison oder Dominic Lieven sein. Dies ist das Ende des Kapitels Moscow aus Macdonells Buch Napoleon and His Marshals. Auf diesem Bild hier, das uns vorgaukelt, ein Jugendbild zu sein, ist der junge rothaarige Michel Ney als Husarenleutnant zu sehen, gemalt von Adolphe Brune. Das Bild ist aber kein wirkliches Portrait, es wurde gemalt, als der Fürst von der Moskwa schon lange tot war. Aber die Geschichte seines Todes kennen Sie schon, weil Sie ja diesen ➱Post gelesen haben.
Mehr zu dem Thema Napoleon in diesem Blog finden Sie ➱hier. Mehr zu dem Thema Archibald Alison finden Sie irgendwo anders.
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