Mittwoch, 28. Juli 2021

Wuthering Heights


Ich weiß nicht, warum Emily Brontë noch nicht in diesem Blog aufgetaucht ist, erwähnt wurde sie schon, of all places, in dem Post Ermenegildo Zegna. Und das nicht aus schier Schandudel, wie wir Bremer so sagen, das hat schon seine Berechtigung. Die Brontës werden auch noch in den Posts Arno Schmidt, Darling Jane und Jean Rhys erwähnt. Emily wurde heute vor 199 Jahren geboren, und obgleich sie mit ihren Schwestern in relativer Obskurität lebte und das Publikum ihre Werke nicht liebte (hier die ersten Rezensionen), ist sie doch nicht vergessen. Ihr Roman Wuthering Heights ist x-mal verfilmt worden, und das Pfarrhaus von Haworth in Yorkshire ist zu einem Museum und einem touristischen Wallfahrtsort geworden. 

Das stand hier vor vier Jahren am Geburtstag von Emily Brontë. Es ist ein realitiv kurzer Post, aber er enthält zahlreiche nützliche Links. Gibt es Neues, das erwähnt werden muss? Es gibt eine neue Norton Critical Edition, die Alexandra Lewis von der University of Aberdeen 2019 herausgebracht hat. Die ist mit 448 Seiten erheblich länger als die Ausgabe von 1973, die bei mir im Regal steht, die hat nur 382 Seiten. Nicht, dass der Roman plötzlich länger geworden wäre, es ist nur viel neues Material hinzugekommen: Gedichte von Emily Brontë (schon 1850 hatte ihre Schwester Charlotte der zweiten Ausgabe von Wuthering Heights Gedichte beigegeben), Tagebuchnotizen der Autorin und neue kritische Aufsätze. Die historisch-kritischen Ausgaben der Norton Critical Editions kann man immer nur loben. 

Das bringt mich zu etwas, das man auf keinen Fall loben kann, der Neuübersetzung des Romans durch Wolfgang Schlüter, die 2016 bei Hanser erschienen ist. Ich zitiere dazu einmal Oliver vom Hove, der im Standard schrieb: Leider ist die jüngste deutsche Sturmhöhe-Übersetzung von Wolfgang Schlüter (bei Hanser) ein Ärgernis: gespickt mit Kraftwörtern heutiger Fäkalsprache ("Scheiß auf den Arzt!" für "Damn the doctor"), sprachlichen Manierismen und einer sinnstörenden Übertragung des Dienerdialekts aus Yorkshire in ein vulgäres Pseudobairisch: "'s is weng der do: dem läufischen, hundsföttischen Sauluader, die was unsern Buam b'hext hot mit ihrm Äugln & Duttelnwackeln." Besser bedient ist man da mit älteren Übersetzungen, etwa von Ingrid Rein, Michaela Messner oder Gladys von Sondheimer. 

Ich habe fünfzig Seiten von dieser Übersetzung gelesen, und ich dachte mir: Gott, ist das prollig, die Romanfiguren reden wie Horst Lichter. Man muss accursed witch nicht unbedingt mit gottverdammte Fotze übersetzen. Schlüter hat von 1984 bis 1993 bei der Arno Schmidt Stiftung an der Bargfelder Ausgabe mitgearbeitet, und mitunter hat man das Gefühl, hier sei ein kleiner Arno Schmidt Nachfolger, ein Möchtegern-Schmidt, am Werk. Arno Schmidt mochte die taubengrauen Schwestern, wie er sie nannte. Er hat über sie mit einer gewissen Zuneigung geschrieben und auch einige Gedichte von Emily übersetzt. Über das Werk Angria & Gondal der Brontë Schwestern sagte er: Zwei gläsern-glühende Groß-Reiche, deren Umfang wir heute allmählich – ahnend, ehrerbietig, abzuschreiten beginnen: Angria & Gondal. Ich glaube, er würde kein gutes Wort für das Schlütersche Machwerk finden.

Klaus Nüchtern sagte in seiner Rezension: Nicht nur die arnoschmidtsche Afferei, das „und“ durch ein „&“ zu ersetzen, nervt gehörig, ganz generell erweist sich die selbstherrliche Maniriertheit dieser Übersetzung als echte Spaßbremse. Schlüter will ständig beweisen, dass er den 19.-Jahrhundert-Sound besser beherrscht als irgendwer (inklusive der Autorin). Ein schlichtes „I answered“ wird dann schon einmal zu „hielt ich darwider“ und „a bird of bad omen“ ist selbstverständlich „ein Vogel, der schlimme Auspizien birgt“. Bei Amazon schreibt ein Leser: Wie konnte nur das Lektorat von Hanser (der Verlag hat in den letzten Jahren großartige Übersetzungen von Klassikern veröffentlicht), so ein Machwerk durchwinken? Man muss es sich noch einmal ganz klar machen, dass bei Hanser in den letzten zehn Jahren die Übersetzungen von Barbara Conrad (Krieg und Frieden) und Rosemarie Tietze (Anna Karenina) erschienen sind, und nun dieses Machwerk. Das wirft Fragen auf, auf die wir wohl nie eine Antwort bekommen werden.

Es hat seit 1851 ein Dutzend deutscher Übersetzungen gegeben, eine Neuübersetzung war nicht unbedingt das, was der Buchmarkt und der Leser brauchte. Im Internet finden sich auf der Gutenberg Seite zwei Übersetzungen: Der Sturmheidhof von Gisela Etzel aus dem Jahre 1908 und Umwitterte Höhen von Alfred Wolfenstein aus dem Jahre 1941. Diese Übersetzung ist im französischen Exil entstanden, als die deutschen Truppen schon in Paris waren. Ich habe einen großen Teil von Wolfensteins Übersetzung gelesen und mit dem Original verglichen, man kann dem Verlag, der sie 2018 wieder neu herausbrachte nur zustimmen, wenn die Übersetzung feinfühlig und kongenial genannt wird.

In Yorkshire spricht man ein anderes Englisch als in Oxford. Emily Brontë hat die einfachen Menschen in ihrem Roman (wie den alten Diener Joseph) so sprechen lassen. Für ihre Schwester, die nach Emilys Tod die zweite Auflage des Romans herausgab, war das ein Grund, das Yorkshire English ein wenig zu modifizieren. Dialekte sind für einen Übersetzer eine Herausforderung. Der berühmte Fritz Güttinger, der Moby-Dick übersetzt hat, sagt in seinem Buch Zielsprache: Theorie und Technik des Übersetzens einiges dazu. Aber was Schlüter da mit seinem vulgären Pseudobairisch oder dem Wienerischen anrichtet, das geht nun überhaupt nicht. Wenn der Diener Joseph bei Schlüter von Heathcliffe redet, dann ist er bei ihm der Scheff.

Der Erzähler Lockwood beschreibt auf der ersten Seite des Romans seinen Pachtherrn Heathcliffe als capital fellow, bei Wolfenstein heißt es Ein Prachtmensch, bei Schlüter wird daraus Der impressive Hund! So redet ein englischer Gentleman im Jahre 1801, das ist uns allen klar. Die erste Übersetzung von 1851, die immer noch lesbar ist, hatte an dieser Stelle ein trefflicher Gesell. Ich habe mir die Arbeit gemacht, die Schlütersche Übersetzung mit der von Wolfenstein zu vergleichen. Nehmen wir zum Beispiel Kapitel drei mit dem berühmten Traum der Fensterszene:

This time, I remembered I was lying in the oak closet, and I heard distinctly the gusty wind, and the driving of the snow; I heard, also, the fir bough repeat its teasing sound, and ascribed it to the right cause: but it annoyed me so much, that I resolved to silence it, if possible; and, I thought, I rose and endeavoured to unhasp the casement. The hook was soldered into the staple: a circumstance observed by me when awake, but forgotten. ‘I must stop it, nevertheless!’ I muttered, knocking my knuckles through the glass, and stretching an arm out to seize the importunate branch; instead of which, my fingers closed on the fingers of a little, ice-cold hand! The intense horror of nightmare came over me: I tried to draw back my arm, but the hand clung to it, and a most melancholy voice sobbed, ‘Let me in—let me in!’ ‘Who are you?’ I asked, struggling, meanwhile, to disengage myself. ‘Catherine Linton,’ it replied, shiveringly (why did I think of Linton? I had read Earnshaw twenty times for Linton) ‘I’m come home: I’d lost my way on the moor!’ As it spoke, I discerned, obscurely, a child’s face looking through the window. Terror made me cruel; and, finding it useless to attempt shaking the creature off, I pulled its wrist on to the broken pane, and rubbed it to and fro till the blood ran down and soaked the bedclothes: still it wailed, ‘Let me in!’ and maintained its tenacious gripe, almost maddening me with fear. ‘How can I!’ I said at length. ‘Let me go, if you want me to let you in!’ The fingers relaxed, I snatched mine through the hole, hurriedly piled the books up in a pyramid against it, and stopped my ears to exclude the lamentable prayer. I seemed to keep them closed above a quarter of an hour; yet, the instant I listened again, there was the doleful cry moaning on! ‘Begone!’ I shouted. ‘I’ll never let you in, not if you beg for twenty years.’ ‘It is twenty years,’ mourned the voice: ‘twenty years. I’ve been a waif for twenty years!’ Thereat began a feeble scratching outside, and the pile of books moved as if thrust forward. I tried to jump up; but could not stir a limb; and so yelled aloud, in a frenzy of fright. To my confusion, I discovered the yell was not ideal:

Die Gothic Novel ist in dieser Szene noch nicht tot, auch Emilys Schwester wird in ihrem Roman Jane Eyre mit dem Motiv der madwoman in the attic Gebrauch von der Gothic Novel machen. Wolfensteins Übersetzung hält sich an den Text des Originals, neigt eher zu Verknappung als zu Ausschweifungen:

Dieses Mal war ich mir bewußt, daß ich in dem eichenen Verschlage lag. Deutlich unterschied ich den sausenden Wind, den Schneesturm draußen; ich hörte auch das peinigende Geräusch jenes Tannenzweiges. Obwohl ich wußte, es sei nur der Baum, drängte es mich, dies dauernde Kratzen abzustellen. Mir war, als stände ich auf und mühte mich, den Fensterflügel aufzuhaken. Aber der Haken war in der Krampe festgelötet. Ich hatte es im Wachen bemerkt, doch im Traum wieder vergessen. Dies Geräusch muß aufhören, sagte ich mir. Ich stieß meine Faust durch das Glas der Scheibe und streckte den Arm aus, um den Zweig zu erreichen. Statt dessen schlossen sich meine Finger um die Finger einer kleinen eiskalten Hand. Es war wie das Entsetzen eines Alpdrucks. Ich wollte meinen Arm zurückziehen, aber die Hand draußen klammerte sich daran fest. Eine todtraurige Stimme schluchzte: »Laß mich ein – laß mich ein!« »Wer bist du?« fragte ich und versuchte verzweifelt, mich freizumachen. »Catherine Linton«, antwortete es bebend. Warum dachte ich nur an Linton? Viel öfter als Linton hatte ich in der Bettlade Earnshaw gelesen. »Ich bin wieder da, bin wieder daheim, hatte mich im Moor verirrt.« Als es so sprach, nahm ich dunkel das Gesicht eines Kindes wahr, das durch das Fenster schaute. Das Entsetzen machte mich grausam. Da ich das Geschöpf nicht abschütteln konnte, drückte ich sein Handgelenk gegen das zerbrochene Glas. Ich rieb es hin und her, und das Blut floß herunter und befleckte die Bettücher. Immer noch klagte es: »Laß mich ein! Laß mich ein!« Mit zähem Griff hielt es mich fest und machte mich vor Schrecken fast wahnsinnig. »Wie kann ich das? Laß mich los, wenn ich dich einlassen soll!« Die Finger lockerten sich. Ich zog meinen Arm durch das Loch zurück und türmte die Bücher davor auf. Dann hielt ich mir die Ohren zu, um das jammervolle Flehen nicht zu hören. Eine Viertelstunde lang wartete ich so. Kaum aber horchte ich wieder hin, wimmerte und weinte es weiter. »Geh weg!« schrie ich, »ich lasse dich niemals herein und wenn du zwanzig Jahre bettelst!« »Zwanzig Jahre ist es her«, flüsterte die Stimme, »seit zwanzig Jahren bin ich heimatlos!« Ein schwaches Kratzen wurde hörbar. Der Bücherstapel bewegte sich, als wollte er hereinstürzen. Ich konnte nicht aufstehen, konnte kein Glied rühren. Gellend schrie ich auf. Da merkte ich, daß mein Schrei nicht geträumt war. 

Wolfenstein war ein Lyriker des Expressionismus, aber wir können in seiner Übersetzung nichts Expressionistisches finden. Bevor er Wuthering Heights übersetzte, hatte er Flauberts Madame Bovary übersetzt, das erzieht sicherlich zur sprachlichen Disziplin. Vielleicht wäre das für Schlüter auch gut gewesen, denn bei seiner Übersetzung habe ich sofort den Rotstift in der Hand:

Diesmal erinnerte ich mich, daß ich in dem eichenen Kabinett läge und deutlich den Sturmwind und das Schneetreiben hörte; außerdem hörte ich weiterhin das nervenzerrende Pochen des Föhrenastes und schrieb es der richtigen Ursache zu — es ärgerte mich aber so sehr, daß ich beschloß, es zum Schweigen zu bringen — und so, wie mir schien, stand ich auf und ging daran, den Fensterflügel aufzuhaken. Der Haken war jedoch mit der Krampe fest verlötet: ein Umstand, den ich im Wachsein bemerkt, nun aber vergessen hatte. »Gleichwohl – das muß aufhören!« murrte ich, stieß meine Knöchel durch die Scheibe und reckte einen Arm, um nach dem lästigen Ast zu greifen — statt dessen schlossen sich meine Finger um die Finger einer kleinen, eiskalten Hand! Das durchdringende Grauen eines Nachtmahrs überkam mich — ich suchte meinen Arm zurückzuziehen, aber die Hand klammerte sich an ihn und eine ungemein trostlose Stimme schluchzte: »Laß mich ein — laß mich ein!«  »Wer bist du?« fragte ich und mühte mich dabei, meine Hand aus ihrer Umklammerung zu lösen. »Catherine Linton«, tönte es schauerlich zurück (warum Linton? – zwanzigmal öfter hatte ich Earnshaw gelesen!), »ich bin wieder daheim — ich war nur vom Weg abgekommen im Moor.« Bei diesen Worten machte ich undeutlich das Gesicht eines Kindes aus, das durchs Fenster blickte — das Grauen machte mich grausam — : da ich den Versuch, das Wesen abzuschütteln, nutzlos fand, zog ich sein Handgelenk auf die zerbrochene Scheibe nieder und sägte es auf ihr hin & her, bis das Blut aus ihm floß und die Bettwäsche durchtränkte — und immer noch klagte das Wesen »Laß mich ein!« und lockerte nicht seinen festen Griff, bis ich vor Angst fast verrückt wurde. »Wie kann ich denn?« sagte ich endlich. »Laß mich los, wenn du willst, daß ich dich einlasse!« Die Finger lockerten ihren Griff; ich zog die meinen rasch durch die Öffnung zurück, dichtete diese sogleich mit einem Stapel Bücher ab und hielt mir die Ohren zu, um das klägliche Gewinsel auszusperren. Wie es schien, hielt ich sie etwa eine Viertelstunde lang geschlossen — doch in dem Moment, da ich sie öffnete, war auch das Jammergestöhn wieder zu vernehmen. »Hebe dich hinweg!« rief ich. »Nimmer laß ich dich ein, und wenn du noch zwanzig Jahre hier bettelst.« »Es sind zwanzig Jahre«, klagte die Stimme, »zwanzig Jahre! Seit zwanzig Jahren irre ich umher!« Hierbei ließ sich hinterm Fenster ein schwaches Kratzen hören, und der Bücherstapel bewegte sich, als drückte ihn etwas von außen ein. Ich wollte aufspringen — konnte jedoch kein Glied rühren — und so brüllte ich laut auf, vor Angst schier von Sinnen. Zu meiner Verwirrung merkte ich, daß das Gebrüll keine Ausgeburt meiner Phantasie gewesen war.

Das durchdringende Grauen eines Nachtmahrs überkam mich ist sicher schwächer als das Entsetzen eines Alpdrucks; ich war nur vom Weg abgekommen im Moor klingt ein wenig nach La Traviata, ich hatte mich im Moor verirrt, ist zweifellos besser. Das jammervolle Flehen ist besser als das JammergestöhnHebe dich hinweg! ist ebenso daneben wie Nimmer laß ich dich ein, und weshalb Lockwood am Ende brüllt, wo doch ein schreien genügen würde, das weiß ich nicht. Wenn Wolfenstein schreibt: Da merkte ich, daß mein Schrei nicht geträumt war, dann ist das viel besser als Schlüters Zu meiner Verwirrung merkte ich, daß das Gebrüll keine Ausgeburt meiner Phantasie gewesen war.

Wolfgang Schlüters provokante Neuübersetzung von Emily Brontës berühmtem Roman 'Sturmhöhe' stößt den Leser oft vor den Kopf – aber das tat auch das englische Original im Jahr 1847, sagt Tobias Döring. Das ist ein sehr seltsames Argument eines Anglistikprofessors. Denn das Grelle und oft Anstößige solcher Wortwahl dienen Schlüters übersetzerischem Kalkül, den Romantext aufzurauen und dadurch den Schock seiner Erstlektüre abermals spürbar werden zu lassen. Das gelingt, so stellt man fest, besonders bei den Flüchen: "du Vollkoffer", "verfickte Schlampe", "geh mir nicht auf'n Sack" und was dergleichen pubertäre Kraftausdrücke mehr sind. Heathcliffs letzte Rede lautet: "O Scheiße! Das ist unsäglich - das ist zuviel für Fleisch & Blut - das kann nicht mal ich ertragen!" Kann man, will man das als Leser ertragen?

Wenn Sie drei ganze Kapitel von Schlüters provokantem Deutsch lesen wollen, dann klicken Sie hier. Dann können Sie sehen, dass Heathcliffes Beschimpfung seiner Schwiegertochter Catherine als damnable jade mit verfickte Schlampe wiedergegeben wird. Wolfenstein hat an der Stelle ein verdammtes Frauenzimmer, und das reicht auch völlig. Die ausdrucksstarken (so der Hanser Verlag) 640 Seiten kosten bei Hanser 39,90 Euro. Für zehn Euro bekommt man bei Reclam die erstklassige Übersetzung von Ingrid Rein (die zuvor Henry James und Kate Chopin übersetzt hatte); für zwanzig Euro gibt es beim Büchner Verlag Wolfensteins Umwitterte Höhen in einer Neuauflage. Die neueste Ausgabe der Norton Critical Edition kostet zwanzig Dollar. Von den tausend Exemplaren der ersten Auflage des Romans wurden nur neununddreißig Exemplare verkauft, Erstausgaben bringen heute bei Auktionen mindestens hunderttausend Pfund Sterling. Elsemarie Maletzkes Buch über die Brontë Sisters, das ich schon in dem Post Sturmeshöhe gelobt habe, ist immer noch für ganz kleines Geld lieferbar.

In dem Vorwort zu den Gedichten ihrer Schwester Emily schreibt Charlotte Brontë: The scenery of these hills is not grand – it is not romantic; it is scarcely striking. Long low moors, dark with heath, shut in little valleys, where a stream waters, here and there, a fringe of stunted copse. Mills and scattered cottages chase romance from these valleys; it is only higher up, deep in amongst the ridges of the moors, that Imagination can find rest for the sole of her foot: and even if she finds it there, she must be a solitude-loving raven – no gentle dove. If she demand beauty to inspire her, she must bring it inborn: these moors are too stern to yield any product so delicate. Moor und Heide, ein Pfarrhaus neben dem Friedhof, Armut und Einsamkeit - und dennoch: welch ein Roman. Ein Jahr nach dem Erscheinen des Romans war Emily Brontë tot. 

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