Webster's Dictionary definiert das Wort genius in seiner fünften und letzten Bedeutung als b: extraordinary intellectual power especially as manifested in creative activity c: a person endowed with extraordinary mental superiority; especially: a person with a very high IQ. Für Goethe wäre das ein bisschen wenig gewesen: Aber im höhern Sinne kommt doch alles darauf an, welchen Kreis das Genie sich bezeichnet, in welchem es wirken, was es für Elemente zusammenfaßt, aus denen es bilden will. Wir sind mit dieser Definition in der Zeit des Geniekults, aber diese Zeit ist vorbei. Oder auch nicht. Denn aus der neuen Welt kommen Nachrichten, die die Diskussion um das, was ein Genie ausmacht, neu beleben. Der Twitterkönig hat sich in der Geniefrage zu Wort gemeldet und versichert uns, dass er, Donald John Trump, ein Genie sei. Und nicht nur das, er ist ein stable genius, Sie können sich ➱hier eine Erklärung anschauen, was mit einem stable genius gemeint ist. Der Stern titelte diese Woche Das Tollhaus; schön und gut, wir haben das ja alles geahnt, was das Buch Fire and Fury jetzt ans Licht bringt.
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Das Buch Fire and Fury wirft natürlich wieder einmal die Frage nach dem Geisteszustand Trumps auf. Ich möchte da keine Diagnose abgeben, aber ich habe hier ein hübsches Zitat von dem berühmten Clifford Geertz. Griffbereit. Habe ich mir mal vor Jahrzehnten auf eine DIN A6 Karteikarte geschrieben. Geertz sagt dort über die Definition der Kultur: Cultural systems must have a minimal degree of coherence, else we would not call them systems; and, by observation, they normally have a great deal more. Und dann fügt er hinzu: But there is nothing so coherent as a paranoid’s delusion or a swindler’s story.
Ich habe das schon in dem Post ➱Jonathan Swift zitiert (wo es damals auch um den Herrn von und zu ➱Guttenberg ging), aber es ist ein Zitat, dessen letzten Satz man immer wieder gebrauchen kann.
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