Samstag, 31. August 2019

Richard Gere


Am Morgen schickte mir ein Freund eine Mail mit einem Photo von dem Mercedes Coupé, das er sich gerade gekauft hatte, einen alten 280 CE. Mit einer H Nummer, Vintage ist in. Am Abend schickte ich ihm eine Mail mit diesem Photo und schrieb: Richard Gere fährt in dem Film, der gerade bei 3sat läuft, Deinen Mercedes. Es ist jetzt viel Richard Gere im Fernsehen zu sehen. Was natürlich daran liegt, dass er heute siebzig geworden ist. Da sind Glückwünsche angebracht.

Der Film mit dem Mercedes hieß Primal Fear. Ich weiß nicht, ob das ein guter Film war, weil ich ihn nicht ganz gesehen habe, aber eins kann man sagen: Gere hat immer schöne Haare, the secret of my success is my hairspray, hat er mal gesagt. Und meistens sind auch schöne Frauen in seinen Filmen. Ich schaue mir eigentlich Richard Gere Filme nur wegen der Frauen an.

In Primal Fear waren das Maura Tierney, die wir noch aus Emergency Room kennen, und Frances Mc Dearmond, der Star aus Mississippi Burning. Am Tag davor gab es im Fernsehen Arbitrage mit Susan Sarandon zu sehen. Und natürlich dem Mann mit den schönen Haaren. Und der Französin Laetitia Casta, aber die ist in dem Film leider schon früh tot.

Die Handlung vieler seiner Filme geht auf Sicherheit, auf den Kassenerfolg. Wenn man Julia Roberts für Pretty Woman und Runaway Bride (lesen Sie hier mehr dazu) unter Vertrag hat, kann nichts passieren. Aber nicht immer sind weibliche Hollywoodstars eine Garantie für einen erfolgreichen Film. Nehmen wir Sharon Stone in Intersection, schön und kalt, aber irgendwie leblos. Die rothaarige Kanadierin Lolita Davidovic ist die Rettung für den Film, das steht schon in dem Post Michel Piccoli, denn Intersection ist nichts als ein Re-Make von Sautets Film Les choses de la vie.

Re-Makes sind immer eine Gefahr für einen Schauspieler, und dieser Film hier gehört nicht zu den Höhepunkten von Geres Karriere. Hellmuth Karasek schrieb damals über Breathless: Als überdrehter Autoknacker und Herzensbrecher, der mit quietschenden Reifen zu seinem Tod kurvt und seine letzten Tage mehr durchtänzelt als durchläuft, zieht Gere eine so überdrehte Nummer ab, daß man eigentlich statt der schauspielerischen Leistung nur die Eitelkeit sieht, mit der Gere vorführen will, daß er auch noch Robert de Niro sein kann. Der Film war ein schrottiges Re-Make von Godards Klassiker A Bout de Soufffle, und an Belmondo kommt Gere nicht heran.

Ich weiß nicht, ob Richard Gere wirklich ein guter Schauspieler ist, aber er sieht gut aus und hat immer eine schöne Frisur. Er ist Buddhist und setzt sich für die Menschenrechte ein. Seinen Auftritt bei der Berlinale 2016 benutzte er, um Donald Trump zu kritisieren. Und den Rechtspopulisten Matteo Salvini hat er gerade als Baby Trump bezeichnet. Das macht ihn uns sympatisch.

2 Kommentare:

  1. Schon aus kalendarischen Gründen, muss ich immer in Ihrem Blog vorbeischauen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Sie hier EIN OFFIZIER UND GENTLEMAN erwähnen. Aber so toll war der Film dann auch wieder nicht.
    Mit besten Grüßen...

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  2. Lieber Jay,
    Richard Gere und kein Wort über Paul Schraders American Gigolo?

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