Der Heilige Hieronymus hat das Alte Testament vom Hebräischen ins Lateinische übersetzt, deshalb gilt als Urvater und Schutzheiliger der Übersetzer. Sein Todestag am 30. September wird seit drei Jahren als Internationaler Tag des Übersetzens begangen, das hat die UNO beschlossen. Das Übersetzen der Bibel hat lange gedauert, und natürlich haben sich Fehler eingeschlichen. Den berühmtesten Übersetzungsfehler sehen Sie hier: Moses hat Hörner. Er hat keine Hörner. Wenn Hieronymus übersetzt: Die Söhne Israels sahen, dass das Antlitz des Mose gehörnt war, dann hat er ein einziges Wort falsch verstanden. Das Krn (im Hebräischen gibt es keine Vokale) kann keren (glänzend, leuchtend, mit Strahlen versehen) oder karan (Horn) bedeuten. Heute heißt die Stelle im Buch Exodus: Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier über sein Gesicht, bis er wieder hineinging, um mit dem Herrn zu reden. Das macht mehr Sinn als die Sache mit den Hörnern.
In diesem Blog hat es immer wieder Posts zu Übersetzungen und Übersetzern gegeben. Zuletzt in dem Post Anna Karenina (Übersetzungen), der glücklicherweise häufig gelesen wurde. Ich habe da gesagt, dass ich mir gerade die Übersetzung von Hermann Asemissen (Rütten und Loening, 2 Leinenbände) gekauft hatte. Es ist eine ganz vorzügliche Übersetzung. Ich habe nichts gegen die Übersetzung von Rosemarie Tietze, aber das Dünndruckpapier in dem Hanser Band, das hasse ich. Und die Schrift ist sehr klein, die Asemissen Übersetzung kann ich ohne Brille lesen, das macht viel aus.
Die Feiern des International Translation Day fallen leider wegen Covid-19 aus, wie so vieles, das wegen der Epidemie ausfällt. Aber in diesem coronafreien Blog gibt es heute einen kleinen Post. Ich hoffe, dass eine ehemalige Studentin von mir, die in einem Übersetzungskurs den Filmtitel The Wild One (mit Marlon Brando) mit Die wilde Eins übersetzte, das hier heute liest.
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