Er hat sein Leben lang Gedichte geschrieben, dies hier ist aus Eskdale: A Descriptive Poem. Aber obgleich er kein zweiter Robbie Burns war, ist der Schotte Thomas Telford aus dem Eskdale Glen ebenso berühmt geworden wie Robbie Burns. Ein wenig auch unter Dichtern. So schrieb John Mayne (den Sir Walter Scott sehr schätzte) in seinem überlangen Siller Gun: A Poem in Five Cantos:
To rank among our men of fame,
Telford upholds a double claim;
o'fabrics of a splendid frame the engineer -
In poesy, a poet's name to Eskdale dear.
Thomas Telford, Dichter und Bauingenieur, ist heute vor 177 Jahren gestorben. So what? mögen Sie jetzt sagen. Aber es lag mir auf der Seele, ihn heute einmal zu erwähnen. Als ich Anfang des Jahres über Isambard Kingdom Brunel schrieb, sagte mir ein Freund Und was ist mit Thomas Telford? Peter Sellers, in seiner wunderbaren Nummer mit dem Politiker auf einer Parteiveranstaltung, antwortet auf die Frage des Zwischenrufers What about the workers? mit dem klassischen Satz What about the workers indeed - sir. So etwas ist mir natürlich nicht eingefallen, ich hatte also ein schlechtes Gewissen, dass ich nur Brunel erwähnt habe und nicht Schottlands Helden Thomas Telford. Aber ich dachte mir, bei der nächsten Gelegenheit machst du das wieder gut und sagst, dass ➱Thomas Telford einer der größten Brücken- und Kanalbauer des 19. Jahrhunderts ist.
Was er ja auch ist. Und bevor jetzt noch jemand kommt und sagt, ich hätte einen Ingenieur oder entrepreneur vergessen, schließe ich in mein Lob der großen Männer des viktorianischen Zeitalters auch Robert Stephenson, James Nasmyth, Sir Henry Bessemer, Robert Napier, Sir Joseph Bazalgette, Sir Charles Parsons und Sir Richard Tangye ein. Und natürlich Thomas Brassey. Das Erstaunlichste bei der Vielzahl der britischen Ingenieure in den ersten Phasen der Industrial Revolution ist, dass die Engländer im Gegensatz zu anderen europäischen Nationen keine Ingenieurschulen haben, nicht einmal für Militäringenieure. Die kommen alle aus dem Handwerk und sind Tüftler, keine Akademiker. Den Beruf des civil engineer gibt es noch gar nicht. Auch Thomas Telford ist ein solcher self-made man.
Ich hatte in meinem Isambard Kingdom Brunel Post damals gesagt, dass ich die Biographie von L.T.C. Rolt sehr gut finde, ich kann mich da heute nur wiederholen. Auch über Thomas Telford hat Rolt eine Biographie geschrieben, die wohl als Standardwerk bezeichnet werden kann. Sie ist nach einem halben Jahrhundert heute noch lieferbar (wenn auch nicht in der alten Penguin Ausgabe). Rolts Biographien über die Helden des Maschinenzeitalter (Brunel, Telford, Stephenson, Watt) sind in den fünfziger Jahren geschrieben.
In dieser Zeit erwacht auch das Interesse an dem, was wir heute Industrial Archaeology nennen, the systematic study of structures and artefacts as a means of enlarging our understanding of the industrial past. John Desmond Bernals Buch Science and Industry in the Nineteenth Century erscheint 1953. Der Klassiker Science in History folgt ein Jahr später. Es ist ein wenig erstaunlich, wie langsam die Engländer im Begreifen ihres nationalen technologischen Erbes sind. Für G.M. Young sind Ingenieure und ihre Leistungen in dem Standardwerk Early Victorian England (Oxford University Press 1934) überhaupt kein Thema. Es wird bis 1970 dauern, bis R.A. Buchanan in seinem Buch Industrial Archaeology in Britain die Möglichkeiten dieses Forschungsgebietes aufzeigt.
Ich merke gerade, dass ich jetzt stundenlang so weiter schreiben könnte. Aber ich lasse das mal und schreibe ein anderes Mal über die Industrial Revolution in England.
To rank among our men of fame,
Telford upholds a double claim;
o'fabrics of a splendid frame the engineer -
In poesy, a poet's name to Eskdale dear.
Thomas Telford, Dichter und Bauingenieur, ist heute vor 177 Jahren gestorben. So what? mögen Sie jetzt sagen. Aber es lag mir auf der Seele, ihn heute einmal zu erwähnen. Als ich Anfang des Jahres über Isambard Kingdom Brunel schrieb, sagte mir ein Freund Und was ist mit Thomas Telford? Peter Sellers, in seiner wunderbaren Nummer mit dem Politiker auf einer Parteiveranstaltung, antwortet auf die Frage des Zwischenrufers What about the workers? mit dem klassischen Satz What about the workers indeed - sir. So etwas ist mir natürlich nicht eingefallen, ich hatte also ein schlechtes Gewissen, dass ich nur Brunel erwähnt habe und nicht Schottlands Helden Thomas Telford. Aber ich dachte mir, bei der nächsten Gelegenheit machst du das wieder gut und sagst, dass ➱Thomas Telford einer der größten Brücken- und Kanalbauer des 19. Jahrhunderts ist.
Was er ja auch ist. Und bevor jetzt noch jemand kommt und sagt, ich hätte einen Ingenieur oder entrepreneur vergessen, schließe ich in mein Lob der großen Männer des viktorianischen Zeitalters auch Robert Stephenson, James Nasmyth, Sir Henry Bessemer, Robert Napier, Sir Joseph Bazalgette, Sir Charles Parsons und Sir Richard Tangye ein. Und natürlich Thomas Brassey. Das Erstaunlichste bei der Vielzahl der britischen Ingenieure in den ersten Phasen der Industrial Revolution ist, dass die Engländer im Gegensatz zu anderen europäischen Nationen keine Ingenieurschulen haben, nicht einmal für Militäringenieure. Die kommen alle aus dem Handwerk und sind Tüftler, keine Akademiker. Den Beruf des civil engineer gibt es noch gar nicht. Auch Thomas Telford ist ein solcher self-made man.
Ich hatte in meinem Isambard Kingdom Brunel Post damals gesagt, dass ich die Biographie von L.T.C. Rolt sehr gut finde, ich kann mich da heute nur wiederholen. Auch über Thomas Telford hat Rolt eine Biographie geschrieben, die wohl als Standardwerk bezeichnet werden kann. Sie ist nach einem halben Jahrhundert heute noch lieferbar (wenn auch nicht in der alten Penguin Ausgabe). Rolts Biographien über die Helden des Maschinenzeitalter (Brunel, Telford, Stephenson, Watt) sind in den fünfziger Jahren geschrieben.
In dieser Zeit erwacht auch das Interesse an dem, was wir heute Industrial Archaeology nennen, the systematic study of structures and artefacts as a means of enlarging our understanding of the industrial past. John Desmond Bernals Buch Science and Industry in the Nineteenth Century erscheint 1953. Der Klassiker Science in History folgt ein Jahr später. Es ist ein wenig erstaunlich, wie langsam die Engländer im Begreifen ihres nationalen technologischen Erbes sind. Für G.M. Young sind Ingenieure und ihre Leistungen in dem Standardwerk Early Victorian England (Oxford University Press 1934) überhaupt kein Thema. Es wird bis 1970 dauern, bis R.A. Buchanan in seinem Buch Industrial Archaeology in Britain die Möglichkeiten dieses Forschungsgebietes aufzeigt.
Ich merke gerade, dass ich jetzt stundenlang so weiter schreiben könnte. Aber ich lasse das mal und schreibe ein anderes Mal über die Industrial Revolution in England.
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