Montag, 14. November 2011

Charles


His Royal Highness The Prince Charles Philip Arthur George, Prince of Wales, Duke of Cornwall and Earl of Chester, Duke of Rothesay, Earl of Carrick, Baron of Renfrew, Lord of the Isles, Prince and Great Steward of Scotland, Knight Companion of the Most Noble Order of the Garter, Knight of the Most Ancient and Most Noble Order of the Thistle, Great Master and First and Principal Knight Grand Cross of the Most Honourable Order of the Bath, Member of the Order of Merit, Knight of the Order of Australia, Companion of the Queen’s Service Order, Member of Her Majesty’s Most Honourable Privy Council, Aide-de-camp to Her Majesty hat heute Geburtstag. Er hat gerade noch einen neuen Titel bekommen, er ist auch noch Oloishiru  Ingishu (Camilla wurde bei der Gelegenheit Koto Engera, was so viel wie Mutter aller Kinder heißt). Der Titel eines Oloishiru Ingishu ist das Größte, was die Massai vergeben können, es soll der, den die Kühe lieben und den sie rufen, wenn sie in Not sind oder so etwas Ähnliches heißen.

Ein Titel fehlt ihm noch, selbst wenn er achthundert Kühe hat, die ihn lieben. Und das ist natürlich by the Grace of God der Titel King. Nicht mehr von Frankreich, das haben englische Könige zwar seit Edward III jahrhundertelang behauptet, aber sie haben das irgendwann aufgegeben. Die dänische Königin will auch nicht mehr Gräfin von Delmenhorst sein. Wahrscheinlich war sie mal da. Charles hat auch noch andere Namen, wie zum Beispiel Arthur G[eorge] Carrick. Unter dem Namen hat er schon selbstgemalte Kunst bei einem Wettbewerb eingereicht. Da er Arthur George heißt und Earl of Carrick ist, darf er das wahrscheinlich. Charles hatte auch mal  eine Kreditkarte auf einen ganz anderen Namen, die er privat für Einkäufe nutzte. Da wunderten sich manche Firmen bei der Lieferung nur über die Adresse.

Ein Titel ist bei der langen Liste da oben nicht aufgeführt, und das ist der Titel arbiter elegantiarum. Der gebührt ihm auf jeden Fall, König hin oder her. Da können sie in der Savile Row stolz sein. Zwar haben sich schon vor ihm die Fürsten von Wales die Zeit des Wartens auf den Königsthron damit vertrieben, modisch von sich reden zu machen, aber niemand hat das mit einer so stillen Eleganz getan wie er. Der spätere Georg IV war ja nur ein schwaches Imitat von Beau Brummel. Der dicke Edward hat zwar den Hosenumschlag erfunden, das Norfolk Jackett bekannter gemacht und den untersten Westenknopf offengelassen, aber ein wirklicher Innovator der Herrenmode war er nicht. Nicht so wie der kleinwüchsige Herzog von Windsor, der nichts als Klamotten im Kopf hatte, weil er sonst nichts im Kopf hat. Das ist bei Charles anders, verglichen mit all seinen Vorgängern, die auch Fürst von Wales waren, ist er ein gebildeter Mann.

Ich weiß nicht, was die englischen Zeitungen heute schreiben. Die Engländer haben im 18. Jahrhundert die freie Presse erfunden, und sie haben Jahrhunderte danach die besten und die schlechtesten Zeitungen der Welt. Meistens dringt zu uns nur das, was in den schlechtesten Zeitungen steht, aber auf die wollen wir heute nicht hören.

There lies the Prince of Chivalry, but he does not die soll Edward of Woodstock, Prince of Wales, den man auch den schwarzen Prinzen nannte, beim Tode von Johann von Böhmen gesagt haben. Und er hat das Motto des Königs übernommen. Ich dien steht heute noch im Wappen des Fürsten von Wales. The whole world is in revolt. Soon there will be only five Kings left — the King of England, the King of Spades, the King of Clubs, the King of Hearts, and the King of Diamonds soll König Faruk gesagt haben. Wie recht er damit hatte.

Irgendjemand hat Charles bei Facebook angemeldet, das gefällt nur 172 Leuten. Um solche Trivialitäten wollen wir uns heute aber nicht kümmern, heute feiern wir seinen Geburtstag. Mit Prince of Wales Tee von Twinings und originalen Duchy Cookies. Die schmecken zwar scheußlich, aber da müssen wir als anglophile Royalisten durch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen