Sonntag, 1. April 2018

Hühner


Mein Lieblingscartoonist sandte mir zum Osterfest diesen Cartoon. Sie kennen seine Zeichnungen schon, er hat ↝hier auch schon einen Post. Ich bekam in diesem Jahr nicht nur diesen Hühner-Cartoon, es gab noch einen zweiten mit dem Osterhasen. Aber ich nehme diesen hier, weil ich ein Gedicht dazu haben. Sie erinnern sich: ↝Poetry Month, den ganzen Monat Gedichte. Heute sogar zwei, ich bin spendabel und serviere zwei Posts. Das erste Gedicht des heutigen Tages stammt von ↝Wilhelm Busch. Hühner kommen drin vor, aber auch ein Dichter. Das ist perfekt.

Zu gut gelebt

Frau Grete hatt' ein braves Huhn,
Das wußte seine Pflicht zu tun.
Es kratzte hinten, pickte vorn,
Fand hier ein Würmchen, da ein Korn,
Erhaschte Käfer, schnappte Fliegen
Und eilte dann mit viel Vergnügen
Zum stillen Nest, um hier geduldig
Das zu entrichten, was es schuldig.
Fast täglich tönte sein Geschrei:
Viktoria, ein Ei, ein Ei!
Frau Grete denkt: O, welch ein Segen,
Doch könnt es wohl noch besser legen.

Drum reicht sie ihm, es zu verlocken,
Oft extra noch die schönsten Brocken.
Dem Hühnchen war das angenehm.
Es putzt sich, macht es sich bequem,
Wird wohlbeleibt, ist nicht mehr rührig
Und sein Geschäft erscheint ihm schwierig.
Kaum daß ihm noch mit Drang und Zwang
Mal hie und da ein Ei gelang.

Dies hat Frau Gretchen schwer bedrückt,
Besonders, wenn sie weiterblickt;
Denn wo kein Ei, da ist's vorbei
Mit Rührei und mit Kandisei.
Ein fettes Huhn legt wenig Eier.
Ganz ähnlich geht's dem Dichter Meier,
Der auch nicht viel mehr dichten kann,
Seit er das große Los gewann.

Ich wünsche all meinen Lesern ein frohes Osterfest

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen