Als Judie Tzuke ein Teenie war, hat sie Gedichte geschrieben und die zur Gitarre gesungen, irgendwann hatte sie einen richtigen Hit. Der hieß ✺Stay with Me till Dawn und kam 1979 in England unter die Top Twenty, auf der CD da oben ist er natürlich auch drauf. Aber der Text reicht nicht aus für richtige Lyrik im Poetry Month. Da nehme ich doch lieber das wahrscheinlich schönste Gedicht aus dem Jahre 1979. Es heißt The Guttural Muse und ist von Seamus Heaney, der schon mehrmals in diesem Blog war. Der New Yorker hat das Gedicht in seiner Ausgabe vom 25. Juni 1979 veröffentlicht. Als Heaney 2013 starb, hat der New Yorker das Gedicht wieder abgedruckt, die Redaktion war offenbar der Meinung, dass dies sein wichtigstes Gedicht war. Wies aber darauf hin, dass seine Übersetzung des sechsten Buch der Aeneis im nächsten Jahr erscheinen würde. Die hatte Heaney vier Wochen vor seinem Tod noch vollenden können. Die Aeneis lasse ich heute mal weg, heute gibt es The Guttural Muse:
Late summer, and at midnight
I smelt the heat of the day:
At my window over the hotel car park
I breathed the muddied night airs off the lake
And watched a young crowd leave the discotheque.
Their voices rose up thick and comforting
As oily bubbles the feeding tench sent up
That evening at dusk – the slimy tench
Once called the ‘doctor fish’ because his slime
Was said to heal the wounds of fish that touched it.
A girl in a white dress
Was being courted out among the cars:
As her voice swarmed and puddled into laughs
I felt like some old pike all badged with sores
Wanting to swim in touch with soft-mouthed life.
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