Dienstag, 9. August 2011
Sam Elliott
Dies ist ein kurzer Geburtstagsgruß an Sam Elliott. Er wird heute 67. Und ist einwandfrei der schönste Schnurrbartträger unter den amerikanischen Filmschauspielern. Da kommt Tom Selleck nicht ran. Und wie man auf dieser Seite sehen kann, sticht er auch alle anderen Schnurrbartträger aus. Der Mann mit der sonoren Stimme und dem Western drawl (hören Sie doch ➱hier mal hinein) hat nie die ganz großen Rollen bekommen, seitdem er eine kleine Nebenrolle in Butch Cassidy and the Sundance Kid gespielt hat. Viel TV, viele Western. Da ist er eine Idealbesetzung. Er war aber auch wunderbar als der Cowboy (The Stranger) an der Bar in ➱The Big Lebowsky, der auch der Erzähler des Films ist. Und wirklich überzeugend ist er als Brigadegeneral John Buford in dem Film Gettysburg. Der als erster erkennt, wie ideal Gettysburg als Schlachtfeld geeignet ist, wenn man nur die Höhenzüge besetzen kann. Und vorher die anrückende Division von A.P. Hill (die nach Gettysburg marschiert, weil es dort angeblich Schuhe geben sollte) so lange aufhält. Und das wird John Buford tun.
Man kann auf YouTube einen kurzen Ausschnitt aus Gettysburg sehen, Bild und Ton sind nicht gut, aber es lohnt sich, den Film als DVD zu kaufen, in dem eine Vielzahl von bekannten amerikanischen Schauspielern (zum Teil durch furchtbare falsche Bärte entstellt) die Helden des Nordens und des Südens darstellte. Bei den Komparsen konnte die Produktionsfirma auf die re-enactment companies zurückgreifen, die schon routinemäßig in Amerika jedes Jahr Schlachten des Bürgerkriegs nachspielen. Der Drehbuchautor des Filmes wird keine große Mühe gehabt haben, denn der Roman The Killer Angels von Michael Schaara war schon filmisch geschrieben. Es ist neben Shiloh: A Novel von Shelby Foote sicher der beste Roman, der über den amerikanischen Bürgerkrieg geschrieben wurde. Die Lektüre des Romans hat Ken Burns dazu gebracht, seine Dokumentation über den Bürgerkrieg zu drehen.
Der Autor schlüpft in die Psyche einer begrenzten Zahl von Personen (ausgewogen für Nord- und Südstaaten), wie zum Beispiel General Longstreet (den der Süden unberechtigt für die Niederlage verantwortlich machte) und den militärisch unerfahrenen College Professor Joshua Chamberlain (der der Held des Nordens wird). Das ist professionell geschrieben, alle historischen Dinge stimmen bis ins Detail. Und das Buch ist noch mehr als ein x-beliebiger historischer Roman aus der Retorte. Durch die atmosphärische Dichte wird der Roman durchaus zu wirklicher Literatur. Dies ist die Geschichte vom endgültigen Untergang des Südens, die immer wieder erzählt worden ist. Jeder Schuljunge, sagt Faulkner in Intruder in the Dust, kennt den Augenblick, in dem General Pickett die letzte Attacke des Südens befehlen wird:
For every Southern boy fourteen years old, not once but whenever he wants it, there is the instant when it's still not yet two oclock on that July afternoon in 1863, the brigades are in position behind the rail fence, the guns are laid and ready in the woods and the furled flags are already loosened to break out and Pickett himself with his long oiled ringlets and his hat in one hand probably and his sword in the other looking up the hill waiting for Longstreet to give the word and it's all in the balance, it hasn't happened yet, it hasn't even begun yet, it not only hasn't begun yet but there is still time for it not to begin against that position and those circumstances which made more men than Garnett and Kemper and Armistead and Wilcox look grave yet it's going to begin, we all know that, we have come too far with too much at stake and that moment doesn't need even a fourteen-year-old boy to think This time. Maybe this time with all this much to lose and all this much to gain: Pennsylvania, Maryland, the world, the golden dome of Washington itself to crown with desperate and unbelievable victory the desperate gamble, the cast made two years ago....
Und während Tom Berenger als Longstreet in dem Film Gettysburg mit seinem falschen Bart zu kämpfen hat, kann Sam Elliott mit seinem horseshoe moustache ganz natürlich spielen, so als ob er der General John Buford wirklich wäre. Das ist einer der großen Momente des Films.
Man hat Sam Elliott spät entdeckt. Seit The Big Lebowsky bekommt er auch richtige Rollen, nicht nur Cowboys. Wenn Sam Elliott mehr Glück im Hollywoodgeschäft gehabt hätte, hätte er vielleicht ein zweiter John Wayne werden können. Aber irgendwie ist er zu zurückhaltend für die Traumfabrik, keine Skandale. Seit 1984 mit der schnuckeligen ➱Katharine Ross verheiratet (so lange war sie noch nie verheiratet, obwohl sie schon dreimal verheiratet war). Sam Elliott hätte auch in die Country Music gehen können, irgendwie erinnert er mich immer ein wenig an Lyle Lovett. Der war ja auch mal mit einem Hollywoodstar verheiratet, das hat aber nicht so lange gehalten wie bei Katharine Ross und Sam Elliott.
Happy Birthday, Sam. Mögen die wirklich großen Rollen noch kommen. Möge die Ehe mit Katharine Ross noch lange halten. Ich wusste nie, dass sie so klein ist. Im Film sind kleine Frauen immer größer. Kleine Männer auch. Ich stelle zum Schluss mal den alten Tom Petty Song hierher (ja, ich weiß, dass Johnny Cash das gesungen hat), weil Sam Elliott den auch mal ➱gesungen hat. Und irgendwie passt er zu ihm.
Well I won't back down
No I won't back down
You can stand me up at the gates of hell
But I won't back down
No I'll stand my ground, won't be turned around
And I'll keep this world from draggin me down
gonna stand my ground
and I won't back down
Chorus:
(I won't back down...)
Hey baby, there ain't no easy way out
(and I won't back down...)
hey I will stand my ground
and I won't back down
Well I know what's right, I got just one life
in a world that keeps on pushin me around
but I'll stand my ground
and I won't back down
(I won't back down...)
Hey baby, there ain't no easy way out
(and I won't back down...)
hey I will stand my ground
(I won't back down)
and I won't back down...
(I won't back down...)
Hey baby, there ain't no easy way out
(I won't back down)
hey I won't back down
(and I won't back down)
hey baby, there ain't no easy way out
(and I won't back down)
hey I will stand my ground
(and I won't back down)
and I won't back down
(I won't back down)
No I won't back down...
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen