Montag, 9. Mai 2011

Glenda Jackson


Sie ist die einzige englische Abgeordnete, die zwei Oscars bekommen hat. 1969 als Best Actress für ihre Rolle als Gudrun Brangwen in Women in Love und 1973 für A Touch of Class. Wenn es nach mir ginge, hätte sie auch noch einen für Sunday, Bloody Sunday bekommen. Die Emmys, Golden Globe und BAFTA Awards, die sie erhalten hat, kann man gar nicht zählen. Glenda Jackson, CBE, wird heute 75. Dazu wollen wir von dieser Stelle aus herzlich gratulieren.

Sie hat die nymphomanische Ehefrau von Tschaikowsky (The Music Lovers) gespielt, die englische Königin Elizabeth I (und die Königin Caroline in King of the Wind) und ein sado-masochistisches Hausmädchen (The Maids). Sie hat Sarah Bernhardt gespielt, die englische Dichterin Stevie Smith und eine coole englische Lady namens Elizabeth Fielding in einem Film (The Romantic Englishwoman) von Joseph Losey, zu dem Tom Stoppard das Drehbuch geschrieben hat. Leichte Rollen waren nichts für sie, ob Komödie oder Tragödie. Sie hat mit exzentrischen Regisseuren zusammengearbeitet, manche wie Ken Russell verdanken ihr ihren Ruhm.

Seit drei Jahrzehnten steht sie nicht mehr vor der Kamera, weil sie als Labour Abgeordnete im Parlament sitzt. Sie war auch schon einmal junior minister in der Regierung von Tony Blair. Den kann sie nicht ausstehen, seit er England in den Golfkrieg hineingezogen hat. Die Labour Party hat auch einen entschiedenen Fehler gemacht. Sie hätten damals nicht diesen notorischen Lügner zum Premierminister machen sollen, sie hätte Glenda Jackson nehmen sollen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen