Montag, 14. März 2011

Botschaften


Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Sir Maurice. Ja, ich meine Maurice Joseph Micklewhite, er hat diesen Namen für sein Privatleben niemals abgelegt. Und als die Königin ihn zum Ritter geschlagen hat, hat er ihr vorher gesagt, dass er lieber Sir Maurice Micklewhite sein möchte als Sir Michael Caine. I was named after my father and I was knighted in his name because I love my father. Michael Caine kam hier ja schon einmal vor [und inzwischen hat er einen langen Post], und die Geschichte, wie er seinen ersten Rolls-Royce kauft, habe ich vor einem Jahr auch schon erzählt. Da muss ich mir für den heutigen Tag schon etwas Besonderes ausdenken.

Den ersten seiner beiden Oscars hat Michael Caine als bester Nebendarsteller für Hannah and her sisters bekommen (für Alfie hatte er zwar eine Nominierung als bester Hauptdarsteller, hat aber den Oscar leider nicht gekriegt). In dem Film ist Michael Caine mit Mia Farrow verheiratet, fängt aber eine Liebesgeschichte mit der scharfen kleinen Barbara Hershey an (vielleicht hätte Mia Farrow mal für das richtige Leben das Drehbuch ihres Gatten genau lesen sollen). Die beginnt in einem kleinen ➱Buchladen, in dem es so aussieht wie bei mir im Wohnzimmer. Da kauft er ihr einen Band Gedichte von e.e.cummings. Und empfiehlt ihr, das Gedicht auf Seite 112 zu lesen. And, uh, d-don't forget the poem on page a hundred and twelve. It reminded me of you. Und falls Sie schon immer einmal wissen wollten, was das für ein Gedicht ist, das auf Seite 112 steht, hier ist es:

somewhere i have never travelled, gladly beyond
any experience, your eyes have their silence:
in your most frail gesture are things which enclose me, 
or which i cannot touch because they are too near 

your slightest look will easily unclose me 
though i have closed myself as fingers, 
you open always petal by petal myself as Spring opens 
(touching skilfully, mysteriously) her first rose 

or if your wish be to close me, i and 
my life will shut very beautifully, suddenly, 
as when the heart of this flower imagines 
the snow carefully everywhere descending; 

nothing which we are to perceive in this world equals 
the power of your intense fragility: whose texture 
compels me with the color of its countries, 
rendering death and forever with each breathing 

(i do not know what it is about you that closes 
and opens; only something in me understands 
the voice of your eyes is deeper than all roses) 
nobody, not even the rain, has such small hands

3 Kommentare:

  1. Schöne Geschichte mit dem Roll Royce. Und ich wusste gar nicht, dass außer mir und meinem Freund Herrn Krohn noch jemand die Formulierung "die Tageszeit entbieten" benutzt. Vielen Dank.

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  2. Ein australischer Schaf-Farmer, Anfang der 50er Jahre zu plötzlichem Reichtum gelangt, begibt sich (ebenfalls mit Stapeln von Bargeld) in die Londoner RR-Vertretung. Vom Verkäufer auf die optionale elektrische Trennscheibe hingewiesen: "Na, wenigstens blöken mir die dummen Viecher dann nicht mehr in den Nacken."

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  3. Eine wunderbare Geschichte. Ich kannte sie noch nicht. Falls irgendjemand noch andere Rolls-Royce Geschichten suchen sollte:
    Mike Fox und Steve Smith haben bei Faber&Faber 1984 ein inhaltsreiches Buch herausgegeben: "Rolls-Royce The Complete Works: The best 599 Rolls-Royce Stories".

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