Auf die amerikanische Dichterin Hilda Doolittle, die als H.D. Gedichte schrieb, bin ich auf einem krummen Weg gekommen, der mit dem englischen Luftmarschall Hugh Dowding beginnt. Der hat heute Geburtstag, hat aber im Gegensatz zu dem Feldmarschall Sir Archibald Percival Wavell keine Gedichte geschrieben. Dowding war hier schon in den Posts Battle of Britain, Battle of Britain Day und Septemberhimmel; und wenn Sie den Film ✺Battle of Britain gesehen haben, wissen Sie, dass er da von Laurence Olivier gespielt wird. Ich wusste allerdings nicht, dass H.D., die seit 1911 in England lebte, und Hugh Dowding (auch HD) sich nahestanden. Weil sie sich beide dem →Spiritismus verschrieben hatten. Lord Dowding war nach seiner Pensionierung zu Englands führendem Spiritisten geworden.

Das lasse ich jetzt einmal weg, das ist nicht meine Welt. Die Dichterin und der Held der Battle of Britain haben sich auch schnell wieder entzweit. In ihrer Jugend war H.F. mit Ezra Pound befreundet gewesen, wie der steht sie für die moderne Lyrik des 20. Jahrhunderts. Und die kommt jetzt mit dem Schlachtruf Make it new! aus Amerika: H.D. Pound und T.S. Eliot. Man kann alles dazu in dem 752-seitigen Buch Make it new: US-amerikanische Lyrik des 20. Jahrhunderts von dem Amerikanistikprofessor Franz H. Link lesen. Der natürlich auch etwas über →Hilda Doolittle geschrieben hat. Und er hat bei Reclam den Band Amerikanische Lyrik: Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. (zweisprachig: Deutsch und Englisch) herausgegeben. Wenn Sie sich mit der amerikanischen Dichtung beschäftigen wollen, ist dies das Buch, mit dem Sie anfangen sollten. Man findet es antiquarisch noch leicht.
Ich habe natürlich ein Gedicht von ihr, nichts Repräsentatives, aber nett:
Never more will the wind
cherish you again,
never more will the rain.
Never more
shall we find you bright
in the snow and wind.
The snow is melted,
the snow is gone,
and you are flown:
Like a bird out of our hand,
like a light out of our heart,
you are gone.
Nie wieder wird der Winddich so zärtlich umhegen,
nie wieder der Regen.
Nie wieder
werden wir dich hell leuchtend
antreffen in Schnee und Wind.
Der Schnee ist geschmolzen,
der Schnee ist weg,
und du bist fortgeflogen:
Wie ein Vogel aus unserer Hand,
wie ein Leuchten aus unserem Herzen,
so bist du weg.
Ich war auf einem krummen Weg vom Luftmarschall zur Dichterin gekommen, aber der krumme Weg führte mich noch weiter. Die Übersetzung von
Never more will the wind hatte den Namen eines Übersetzers, den ich nicht kannte. Und so lernte ich im Internet den Maler, Dichter, Übersetzer und Photographen
→Johannes Beilharz kennen, der auch einen interessanten
→Blog hat. Da habe ich mich erst einmal festgelesen. Schreiben kostet viel Zeit.
Und ja, ich wusste, dass William Turner gestern den 250. Geburtstag hatte, aber dazu fiel mir nichts ein. Es gibt schon sehr, sehr viel Turner in diesem Blog. Wenn Sie den Post
William Turner in Kiel anklicken, finden Sie dort zwei Dutzend Links zu Posts, in denen Turner erwähnt wird.